Weihnachten

Samstag, 24. Dezember 2022

2022 - Weihnachts-Post

 



Hallo Ihr Lieben!

Nachdem mich schon seit ein paar Tagen der Gedanke bewegt, ob ich nicht mal wieder einen Post schreiben sollte, haben mich Eure zahlreichen Weihnachtsgrüße und -Wünsche positiv ermutigt, mich mal wieder an den Computer zu setzen, um auch einen Gruß zu verfassen.

Wie fängt man nach so langer Zeit einen Post an? Ich habe noch keine Ahnung, lasse meine Gedanken aber einfach mal schweifen ... und lasse mich auf einen Jahresrückblick auf 2022 ein.

Hinter uns liegen zwei herausfordernde Covid 19 Jahre, 2020 und 2021. Und ich glaube, dass es nicht nur mir so ging, dass wir uns am Ende von 2021 einfach nur gewünscht haben, das Jahr 2022 möge doch bitte einfach von Aufatmen, Gesundheit, Freiheit, Neuanfängen geprägt werden. 

Voller Hoffnung freuten wir uns doch auf das Frühjahr 2022, als so langsam spürbar wurde, dass wir die Pandemie bezwungen haben könnten, dass die "Zahlen" zurückgingen, dass das Licht am Ende des Tunnels sichtbar wurde. Freiheit lag in der Luft und man wagte kaum zu hoffen, dass die Türen der Vereinsamung und Isolation sich wieder öffnen würden. Was ja auch tatsächlich so war im Laufe des Frühjahrs/Sommers!

Und wie schnell wurde diese freudige Erwartung gedeckelt von den auftretenden anderen Weltereignissen -> der schon länger schwelende Ukraine-Konflikt wurde zum Ukraine-Krieg. Und auf einmal ging ein Erzittern um die Welt, vor allem die europäische Welt, ein Erschrecken, wie plötzlich Pandemie-Ängste zu noch heftigeren existenziellen Kriegs-Ängsten wurden. Krieg rückte auf einmal so nah! Aber wie so oft Schönheit mitten im Unglück hervorbricht, war es auch berührend, zu erleben, wie die Menschen auf einmal bereit waren, zu helfen, zu unterstützen, zu spenden, sich einzusetzen für ein kriegsgebeuteltes Land! Die Hilfsbereitschaft nahm erstaunliche Größe an und zu erleben, wie Menschen nach wie vor über sich selbst hinauswachsen, um für Menschen in den Kriegsgebieten und für Flüchtlinge aus denselben einen Unterschied zu machen, sprichwörtlich zu Engeln zu werden, ist zu Herzen gehend und regt zum Nachahmen an. Mein Gebet ist an dieser Stelle, dass dies weiterhin anhält, sich immer mehr Menschen anstecken lassen und die Hilfsbereitschaft nicht nachlässt.

Was prägte mein Jahr 2022 noch? Für die "Menschheit" nur eine winzige Randnote, aber für uns als Familie ein Erdbeben der anderen Art. Mein Jahr 2022 wird für mich immer als das Jahr eines tiefen und schmerzhaften Verlusts in Erinnerung bleiben! In diesem Sommer ist meine geliebte Mama für immer von uns gegangen in einem so furchtbar plötzlichen und unerwarteten Tod, der uns als ganze Familie zutiefst erschüttert hat.

Meine Mutter war eine gläubige und dem Herrn hingegebene Christin. Deshalb weiß ich auch, dass sie jetzt gemeinsam mit meinem Papa (der 2007 schon vorausgegangen ist) die Herrlichkeit im Himmel in aller Fülle genießt. Aber der Verlust ist doch so unendlich schmerzhaft und manchmal kaum auszuhalten. Aber das Bild meiner Eltern im himmlischen Garten ist mein Trost in aller Trauer. Ich darf mich an meine Eltern erinnern, an die schönen Momente, an die Liebe, die sie in uns hineingelegt haben und ich darf einfach dankbar sein, dass sie das Fundament für unseren Glauben gelegt haben. Hingegeben für uns, ihre Kinder und Enkelkinder, gebetet haben. Einfach vorgelebt haben, was es heißt, als Christen in einer harten Welt Liebe zu leben und weiterzugeben immer mit der Hoffnung und Erwartung auf das ewige Leben.

Aus diesen zugegeben eher traurigen Gedanken im Rückblick auf das Jahr 2022 ist mir das Bild oben, welches ich auf einem Spaziergang letzte Woche gemacht habe, vor Augen gestanden. Irgendwie empfand ich es auf einmal als sinnbildlich für dieses hinter mir liegende Jahr.

Ich empfinde mich auf einem Weg, der gerade sehr winterlich erscheint. So erlebte ich auch meine Gefühlswelt im letzten Sommer, denn auf einmal schien alles wie erstarrt zu sein. Alles Frohe, Lebendige lag mit einem Mal unter einer kalten Schneedecke verborgen. An einer Weggabelung sehe ich diesen erstarrten wie tot erscheinenden Baum - überzogen von Eis, eingefroren. Das war mein Empfinden mitten im Sommer 2022.



Aber wenn ich jetzt im Rückblick auf 2022 dieses Bild betrachte, fällt mir als erstes das Licht auf, das über allem steht! Noch ein bisschen verborgen wie hinter einem Schleier, aber trotzdem alles überstrahlend und hell machend. Und dann weiß ich auch plötzlich wieder, dass dieser Frost, diese Kälte, dieser Winter nicht das Ende ist, auch wenn es in dem Moment so ausgesehen hat.

Der Baum wird wieder erwachen, grünen, von neuem Leben nur so strotzen! Er wird erblühen und ein Zeugnis sein für das Leben, das den Tod überwindet!

Wenn ich also mit diesem Bild jetzt zurückblicke auf 2022 dann kann ich sehen, ja, dieses Jahr wird nicht als ein leichtes, unbeschwertes Jahr in Erinnerung bleiben. Eher ein Jahr, dass mich in Trauer stürzte, als ich nicht damit rechnete. Ein Jahr, das winterlich erscheint im Rückblick, Tod in sich geborgen hat ... aber nun wird ein neues Jahr anfangen und mit diesem kann ich auch wieder neu hoffen und nach vorne schauen. Neues Erwachen, neues Erblühen, neues Erleben erwarten, für mich und meine Familie, darauf freue ich mich, das erhellt meine "Wintertage".

Und genau das ist es doch auch, was Advent bedeutet: Ankunft! Oder, laut Wikipedia *: "Advent ( lateinisch adventus „Ankunft“), eigentlich adventus Domini (lat. für Ankunft des Herrn ), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen."

Also erwarten wir Jesus, erinnernd an seine erste Ankunft, seine Wiederkehr erwartend! Wir freuen uns darauf und sind voller Hoffnung auf das zukünftige herrliche Leben, das noch vor uns liegt! Wie Paulus schon gesagt hat in 2. Korinther 4,18:

"So sind wir nicht auf das Schwere fixiert, das wir jetzt sehen, sondern blicken nach vorn auf das, was wir noch nicht gesehen haben. Denn die Sorgen, die wir jetzt vor uns sehen, werden bald vorüber sein, aber die Freude, die wir noch nicht gesehen haben, wird ewig dauern."

Und das wünsche ich nun Euch allen und uns als Familie, dass wir uns an Weihnachten darauf besinnen können, dass Jesus in die Welt gekommen ist, um unser Licht zu sein (Johannes 12:46):

"Ich bin als Licht gekommen, um in dieser dunklen Welt zu leuchten, damit alle, die an mich glauben, nicht im Dunkel bleiben."

und mit den Worten von Paulus oben sicher sein können, dass diese göttliche Freude dann in uns ewig dauern wird.

Seid gesegnet Ihr Lieben, ich wünsche Euch ein wundervolles und besinnliches Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2023!

Liebe Grüße und bis zum wer weiß wann nächsten Mal! 😄

Eure Mommy


PS: Die englische Version folgt in den nächsten Tagen!


Quelle:

*: Advent – Wikipedia

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Weihnachts-Post 2020



(Scroll down for the English version!)

Hallo Ihr Lieben!

Darf ich ehrlich zu Euch sein? Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich diesen Post dieses Jahr beginnen bzw. was ich eigentlich schreiben kann. Ich meine, hallo, was für ein Jahr liegt da hinter uns? Und was soll ich dazu schreiben, denn … dieses ganz spezielle Jahr liegt ja wohl hinter uns allen. Ich schätze, jeder von Euch hat seine ganz eigene Variante der diesjährigen Herausforderungen, die sich dann vielleicht doch auch wieder sehr ähneln und das weltweit. Schon sehr speziell!

Ich weiß eigentlich nur, dass ich in diesem Post eben nicht auf den Virus eingehen will, ich will nicht, dass er wieder einmal im Mittelpunkt steht und sich alles nur noch darum dreht. Es erschreckt mich zunehmend, zu beobachten, dass es so gut wie keine Gespräche mehr gibt, in denen es sich nicht um den Virus, die Pandemie, die Angst, die Maßnahmen, die Impfung, die Meinungen etc. dreht. So als ob es keine anderen Themen mehr gäbe!

Und nein, ich verschließe auch nicht meine Augen wie ein kleines Kind beim Versteckspielen nach dem Motto: Was ich nicht sehe, findet mich auch nicht.

Mir ist es einfach neu wichtig geworden, mich wieder zu öffnen für anderes und mich an das Schöne zu erinnern, das ich in diesem Jahr mit meiner Familie erlebt habe. Das, was unser Herz zum Jubeln gebracht hat. Die wichtigen und wunderbaren Momente, die, an die wir uns immer erinnern werden. Natürlich, manches davon hatte auch zu tun mit dem Virus, aber das sollte doch immer nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Also, was wurde zur schönen Erinnerung für uns als Familie in diesem Jahr 2020?

  • Das wohl schönste und bewegendste Ereignis: Familienzuwachs -> Wir haben eine wundervolle und wunderschöne Tochter bekommen! #1 hat geheiratet!!!

  • Berufliche Veränderung und Aufstieg für meinen Besten.

  • 28. Hochzeitstag in Rotterdam und Amsterdam gefeiert. (Ja, „damals“, Anfang des Jahres, ging das noch!)

  • Unzählbare und unschätzbar wertvolle gemeinsame Familienessen und gemeinsame Zeit durch coronabedingtes Homeschooling und Homeoffice.

  • Trotz Corona neuen Wohnwagen nach Griechenland transferiert.

  • #4 schafft sein spezielles 2020 Abitur gut!

  • Yay … unser Wohn- und Esszimmer bekommt eine Rundumerneuerung nach über 20 Jahren.

  • #3 und #4 starten ein praktisches Jüngerschaftsjahr in unserer Gemeinde.

  • #2 absolviert das dritte Semester seines Studiums an einem Bible College in den USA online und besteht mit Bestnoten.

  • #5 macht seinen Rollerführerschein und rollert seitdem glücklich durch die Gegend.

Und Ihr Lieben, wie immer hat auch diese Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit … denn auch unser Jahr ist gespickt voll mit 365 Tagen, aber alles aufzuführen würde diesen Rahmen bei weitem sprengen!

Wenn ich nun also zurückblicke sehe ich natürlich auch, dass es ein bewegtes Jahr war, ein stürmisches Jahr, wie wir es so wohl alle noch nie erlebt haben. Den Blick aber davon wegzulenken, das wurde mir in den letzten Wochen immer wichtiger, als ich mich viel mit der Geschichte von Petrus, der auf dem Wasser ging, beschäftigt habe. Nachlesen kann man diese in Matthäus 14,25-33 – tolle Geschichte übrigens!

Ich habe viel darüber nachgedacht, da mir plötzlich etwas aufgefallen ist, was mir vorher nicht so richtig bewusst war. Die Geschichte beginnt damit, dass die Jünger allein im Boot auf dem See unterwegs sind, als der Sturm aufkam. Und mittendrin kam Jesus auf dem Wasser zu ihnen. Petrus, einer meiner Lieblingscharaktere in der Bibel, sprintete natürlich mal wieder vorneweg und wollte es seinem Herrn gleichtun, in dem er auch auf dem Wasser gehen wollte. Jesus sagt zu ihm einfach: Komm! Und tatsächlich, es klappt, Petrus läuft auf dem Wasser … bis er anfängt zu sinken. Ja, es steht tatsächlich „er begann zu sinken“ da, wie auch immer man sich das vorstellen mag. Mein Bester meint dazu immer, dass man doch eigentlich davon ausgehen könne, dass man mit einem Mal plötzlich platsch weg ist und nicht anfängt zu sinken. Immer wieder für einen Disput gut.

Aber gut, darum geht es mir gerade nicht. Mir geht es darum, warum er anfing zu sinken. Er lenkte seinen Blick weg von Jesus auf die Wellen und den Sturm.

Tja und hier ist er, der Punkt, der mir so wichtig geworden ist in den letzten Wochen. Ich kann nicht sagen, wie oft ich diese Geschichte in der Vergangenheit schon gelesen habe, aber mir ist erst jetzt so richtig bewusst geworden, dass während dieses ganzen Vorganges der Sturm und die Wellen nicht nachgelassen haben! Es stürmte, als Jesus zu ihnen kam und es stürmte, während Petrus aus dem Boot kletterte und anfing auf dem Wasser zu gehen. Er machte ja schon Schritte auf Jesus zu, bevor er anfing zu sinken.

Ich erinnerte mich an eine weitere Geschichte, ein paar Kapitel vor diesem, nämlich in Matthäus 8,23-27. Wieder der See, wieder ein Boot, wieder ein Sturm! Der Unterschied? Jesus war von Anfang an bei ihnen, er schlief, sie weckten ihn, er stillte den Sturm und die Wellen – okay, mit einem kleinen Anpfiff, aber er beruhigte die Umstände!

Mir wurde auf einmal bewusst, dass Jesus in diesen beiden Geschichten sehr unterschiedlich gehandelt hat. Bei der Geschichte mit Petrus hat er die Umstände in dem Moment nicht verändert. Aber auch hier war er doch mitten im Sturm bei ihnen. Und er hat Petrus befähigt, durch den Sturm und über die Wellen hinweg zu laufen. Die Umstände zu überwinden! Was genau so lange geklappt hat, so lange Petrus seinen Blick auf Jesus gerichtet hielt.

Als die Umstände seinen Blick anzogen … begann er zu sinken. Und was für ein Trost und was für eine Sicherheit, in dem Moment, in dem Petrus um Hilfe rief, streckte Jesus sofort seine Hand aus und hielt ihn fest. Erst danach stiegen sie gemeinsam wieder ins Boot und tataaa, der Sturm ist mit einem Mal gestillt.

Das ist das, was mich seit Wochen bewegt, dass der Sturm und die Wellen, die Umstände manchmal einfach sind, wie sie sind, dass Jesus sie nicht verändert, ich sie nicht verändern kann, sie sich vielleicht nicht von selbst oder zumindest nicht sofort verändern, aber … ich kann mich verändern! Ich kenne doch meinen Jesus jetzt schon eine Weile, ich weiß, dass er mich gerufen hat, dass sein „Komm!“ noch immer gilt. Und deswegen kann ich auch aufstehen und brauche nicht ängstlich die Umstände nur aushalten und hoffen, dass alles irgendwie schon vorbeigehen wird, sondern ich kann über sie hinweglaufen, auch wenn es wackelig ist und der Wind mich ins Straucheln bringen will. Das kann ich, weil ich weiß, dass Jesus seine Hand sofort ausstreckt, sobald ich zu sinken anfange und um Hilfe rufe.

Also mich hat das Nachdenken darüber so sehr ermutigt und auch getröstet. Ja, auch ich habe immer wieder Momente, in denen ich am liebsten hätte, dass Jesus einfach bei mir im Boot sitzt und den Wind und die Wellen beruhigt, so dass ich gemütlich weiterfahren kann. Aber so ist er halt nicht, er holt uns immer da ab, wo wir gerade sind und manchmal bedeutet das auch, Ängste zu überwinden in dem Vertrauen, dass er trotz allem mitten im Sturm bei uns ist.

Ihr Lieben, das sind so meine Gedanken, wenn ich an das zurückliegende Jahr 2020 denke. Und sorry, wenn es, trotzdem ich es eigentlich nicht wollte, halt doch auch mit Corona zu tun hatte, weil auch diese Umstände nicht einfach beruhigt worden sind bis heute.

Mir bleibt nun an dieser Stelle nur noch, Euch von Herzen zu grüßen und Euch ein gesegnetes und schönes Weihnachtsfest zu wünschen! Genießt die Zeit mit Euren Familien, auch wenn es vielleicht anders verläuft als in den letzten Jahren.

Ich wünsche Euch auch ein herrliches und ermutigendes neues Jahr 2021! Es wird anders sein, aber es wird gut sein, weil wir in allen Umständen niemals allein sind und das Beste noch vor uns liegt!

Zum Schluss stelle ich Euch noch ein Lied ein, welches mir in den letzten Monaten sehr ans Herz gewachsen ist. Es ist kein Weihnachtslied, aber es ist ein Lied voller Ermutigung, ein Segenslied! Wann immer ich es höre, spüre ich, wie mir das Herz aufgeht und ich Seinen Frieden spüre, ich aufatmen kann, egal wie der Sturm auch tobt.

Seid alle von Herzen gegrüßt und ich freue mich schon darauf, wenn wir uns wiedersehen oder ich von Euch hören werde im neuen Jahr 2021!

In Liebe
Eure Mommy

PS: Das Lied ist im Original von Elevation Worship, deshalb stelle ich das englische Original hier ein. Den Text und die deutsche Übersetzung findet Ihr dann ganz unten.



Quellenangaben:
*1 Song "The Blessing" Elevation Worship - https://elevationworship.com/de/song-resources/the-blessing/
*2 https://www.youtube.com/watch?v=Zp6aygmvzM4&ab_channel=ElevationWorship


English version:

Hello my dears!

Can I be honest with you? I really have no idea how to start this post this year or what I can actually write. I mean, hello, what a year this was! And what should I write about it, because ... this very odd year is probably behind all of us.

I just know that I don't want to go into the virus in this post, I don't want it to be the focus again and everything to revolve around it. I am increasingly frightened to observe that there are hardly any more conversations that are not about the virus, the pandemic, the fear, the measures, the vaccination, the opinions, etc. As if there were no other topics!

And no, I also don't close my eyes like a small child playing hide-and-seek according to: What I can't see won't find me either.

It has just become important to me to open up again to other things and to remember the beautiful things that I experienced with my family this year. What made our hearts cheer. The important and wonderful moments, the ones we will always remember. Of course, some of it had something to do with the virus, but that should only play a subordinate role.

So what became fond memories for us as a family this year?

  • Probably the most beautiful and most moving event: A new family member -> We got a wonderful and beautiful daughter! #1 got married!!!

  • Career change and advancement for my Hubby.

  • 28th wedding anniversary celebrated in Rotterdam and Amsterdam. (Yes, "back then" at the beginning of 2020 it was still possible!)

  • Countless and invaluable family meals and time together thanks to Covid19-related homeschooling and home office.

  • New caravan transferred to Greece despite Covid19.

  • #4 does his special 2020 high school exams pretty well!

  • Yay ... our living and dining room got a complete makeover after more than 20 years.

  • #3 and #4 started a practical discipleship year in our church.

  • #2 completed the third semester of his studies at a Bible college in the States online and passed with top grades.

  • #5 got his scooter driving license and has been happily rolling around since then.

And dear friends, as always, this list does not claim to be complete ... because our year is also full of 365 days, but listing everything would go far beyond this post!

So when I look back I can of course also see that it was an eventful year, a stormy year that we have probably never experienced before. But to steer my gaze away from it has become more and more important to me in the last few weeks when I have dealt a lot with the story of Peter walking on the water. You can read this in Matthew 14:25-33 - great story by the way!

I thought about it a lot because suddenly I noticed something that I wasn't really aware of before. The story starts with the disciples traveling alone in a boat on the lake when the storm hit. And in the middle of it all, Jesus came to them on the water. Peter, one of my favorite characters in the Bible, of course sprinted ahead again and wanted to imitate his master, in that he also wanted to walk on the water. Jesus simply said to him: Come! And indeed, it worked, Peter walked on the water ... until he started to sink. Yes, it actually says “he started to sink”, however you may imagine it. My Hubby always says that you can actually assume that all of a sudden you are suddenly gone and don't start to sink. Always good for a dispute.

But well, that's not my point right now. My concern is why it started to decline. He turned his gaze away from Jesus to the waves and the storm.

Well, here it is, the point that has become so important to me over the past few weeks. I can't say how many times I've read this story in the past, but it was only now that I really realized that the storm and the waves have not subsided during this whole process! It was already storming when Jesus came to them and it was storming while Peter climbed out of the boat and started walking on the water. He was already taking steps towards Jesus before he started to sink.

I remembered another story a few chapters before this one, which was in Matthew 8:23-27. Again the lake, again a boat, again a storm! The difference? Jesus was with them from the beginning, he slept, they woke him up, he stilled the storm and the waves - okay, with a little reprimand, but he calmed the situation!

I suddenly realized that Jesus acted very differently in these two stories. In the story with Peter, he didn't change the circumstances at the moment. But even here he was with them in the middle of the storm. And he enabled Peter to walk through the storm and over the waves. To overcome the circumstances! Which worked just as long as long as Peter kept his eyes on Jesus.

As the circumstances caught his eye ... he started to sink. And what a comfort and what a secureness, the moment Peter called for help, Jesus immediately reached out and held him. Only then did they get back into the boat together and tataaa, the storm is suddenly stilled.

This is what has moved me for weeks, that the storm and the waves, the circumstances are sometimes just as they are, that Jesus does not change them, I am not able to change them, they may not change by themselves or at least not immediately, but ... I am able to change myself! I have known my Jesus for a while now, I know that he called me, that his “Come!” is still valid. And that's why I can get up and don't have to fearfully just endure the circumstances and hope that everything will somehow pass, but I can walk over them, even if it's shaky and the wind tries to stumble me. I am able because I know that as soon as I start to sink and call for help, Jesus will stretch out his hand and hold me.

So thinking about it has encouraged and comforted me so much. Yes, I also have moments again and again when I would like Jesus to just sit in the boat with me and calm the wind and the waves so that I can continue comfortably. But he's not like that, he always picks us up where we are and sometimes that also means overcoming fears in the confidence that he is with us in the middle of the storm despite everything.

Dear friends, these are my thoughts when I think about 2020. And sorry, if, even though I didn't really want it, it had something to do with Covid19, because these circumstances have not simply been calmed down until today.

So, now I just want to greet you from the bottom of my heart and wish you a Merry Christmas! Enjoy the time with your families, even if it may turn out differently than in recent years.

I also wish you a wonderful and encouraging New Year 2021! It will be different, but it will be good because in all circumstances we are never alone and the best is yet to come!

Finally, I'll put you on a song that I've grown very fond of over the past few months. It's not a Christmas carol, but it's a song of encouragement, „The Blessing“ song! Whenever I hear it, I feel my heart open and I feel His peace, I can breathe a sigh of relief, no matter how the storm rages.

Greetings to all of you and I look forward to meet you again or hear from you in the new year 2021!

In love
Yours Mommy


Lyrics:

Elevation Worship - The Blessing ft. Kari Jobe & Cody Carnes

The Lord bless you
And keep you
Make His face shine upon you
And be gracious to you
The Lord turn His
Face toward you
And give you peace

Amen, amen, amen
Amen, amen, amen

The Lord bless you
And keep you
Make His face shine upon you
And be gracious to you
The Lord turn His
Face toward you
And give you peace

Amen, amen, amen (we sing, we sing)
Amen, amen, amen

May His favor be upon you
And a thousand generations
And your family and your children
And their children, and their children
May His favor be upon you
And a thousand generations
And your family and your children
And their children, and their children

May His presence go before you
And behind you, and beside you
All around you, and within you
He is with you, He is with you

In the morning, in the evening
In your coming, and your going
In your weeping, and rejoicing

He is for you, He is for you
He is for you, He is for you
He is for you, He is for you
He is for you, He is for you (I know, I know)

Amen, amen, amen
Amen, amen, amen

May His presence go before you
And behind you, and beside you
All around you, and within you
He is with you, He is with you

In the morning, in the evening
In your coming, and your going
In your weeping, and rejoicing
He is for you

Deutsche Übersetzung:

Übersetzung auf Deutsch durch Gebetshaus Augsburg.

(Der Text ist übrigens der priesterliche Segen aus 4.Mose 6,24-26 und ich habe bei der Übersetzung ins Deutsche eine Zeile geändert, da es mir in der englischen Version besser gefällt, auch wenn sich die andere Übersetzung einfacher singen lässt zur Melodie 😉.):


Der Herr segne dich
Und behüte dich
Lass sein Angesicht leuchten und sei gnädig mit dir
Sein Angesicht sei dir zugewandt
Friede mit dir

Der Herr segne dich
Und behüte dich
Lass sein Angesicht leuchten und sei gnädig mit dir
Sein Angesicht sei dir zugewandt
Friede mit dir

Amen, amen, amen
Amen, amen, amen

Der Herr segne dich
Und behüte dich
Lass sein Angesicht leuchten und sei gnädig mit dir
Sein Angesicht sei dir zugewandt
Friede mit

Amen, amen, amen
Amen, amen, amen

Seine Gunst sei immer auf dir
Und auf tausend derer nach dir
Auf den Kindern deiner Kinder
(Auf deiner Familie, deinen Kindern)
Und den Kindern ihrer Kinder
Seine Gunst sei immer auf dir
Und auf tausend derer nach dir
Auf den Kindern deiner Kinder
(Auf deiner Familie, deinen Kindern)
Und den Kindern ihrer Kinder

Der Herr selbst sei immer mit dir
Gehe vor dir und auch nach dir
Er sei um dich und durchdring dich
Er ist mit dir, er ist mit dir

Jeden Morgen jeden Abend
Wenn du kommst und wenn du gehst
Wenn du weinst und wenn du jubelst

Er ist für dich, er ist für dich
Er ist für dich, er ist für dich
Er ist für dich, er ist für dich
Er ist für dich, er ist für dich

Amen, amen, amen
Amen, amen, amen

Der Herr selbst sei immer mit dir
Gehe vor dir und auch nach dir
Er sei um dich und durchdring dich
Er ist mit dir, er ist mit dir

Jeden Morgen jeden Abend
Wenn du kommst und wenn du gehst
Wenn du weinst und wenn du jubelst
Er ist für dich, er ist für dich

Dienstag, 24. Dezember 2019

Weihnachts-Post 2019



(Scroll down for the English version!)

Hallo meine Lieben,

jawohl, es ist mal wieder so weit … es ist Weihnachten und mittlerweile ist es wohl schon zur liebgewonnenen Tradition geworden, diesen Blog hier nur noch als Plattform zu nutzen, um Weihnachtsgrüße in Form eines Familien-Jahressrückblick-Newsletters zu nutzen!

Ihr kennt das auch, oder? Dass man in dem ganzen Trubel, der einen so antreibt, plötzlich erstarrt, stillsteht, die Augen zusammenkneift und heftig versucht, dahinter zu kommen, was man gerade tun wollte, weil sich nämlich mit einem Mal sämtliche Pläne und Gedanken irgendwie in Luft aufgelöst haben? Einfach eine plötzliche Leere im Kopf zu herrschen scheint? Und wenn dann, erst leise, dann immer lauter werdend, eine Kinderstimme im Kopf anfängt zu singen: „Januar, Februar, März April, die Jahresuhr steht niemals still …“ *1 und dieses Kinderlied fortan zu einem sich ständig wiederholenden Ohrwurm wird, der uns einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will? (Kennt Ihr diese angstmachenden Filme, in denen, um Gänsehaut auslösende Spannung aufzubauen, plötzlich in der Dunkelheit eine merkwürdig hallende Kinderstimme anfängt, Kinderreime singen? … Nein, so hört es sich nicht an in meinem Kopf! Und nochmal nein, keine Sorge, ich schaue auch solcher Art Filme nicht an, ich weiß nur, dass es solche Sequenzen als Stilmittel zum dramaturgischen Spannungsaufbau gibt! Habe ich Eure Aufmerksamkeit jetzt? 😉)

Aber ganz ehrlich, bin ich die einzige, der es manchmal so geht? Die an diesen plötzlichen Gehirn-Vakuums leidet? Oups, wenn ja … dann sollte ich mir darüber mal ernsthafte Gedanken machen.

Aber warum dieses Phänomen nicht nutzen, um Euch an dieser Stelle auf diese besondere Art und Weise an unserer familiären 2019 Jahresuhr teilhaben zu lassen? Die Melodie dazu könnt Ihr Euch selbst denken. 😁

So, here we go, unsere Jahresuhr im Schnelldurchlauf:

Januar
Unser Erster hat Schmetterlinge im Bauch!

Februar
Mein Bester und ich feiern unseren 25.plus Hochzeitstag mit Linzertorte und Mozartkugeln

März
Unser Zweiter hat Schmetterlinge im Bauch!

April
Wir feiern Ostern

Mai
Wir bringen befreundete christliche Rockmusiker aus den USA in Kontakt mit unseren Pastorenfreunden in Griechenland

Juni
Besondere Auszeit mit unseren beiden Jüngsten in „Europa“

Juli
Wir verabschieden unseren Zweiten zum Studieren in die USA

August
Die üblichen Wochen auf unserer Urlaubsinsel

September
Das neue Schul- und Studienjahr startet für unsere drei "Jüngsten", für unseren Vierten heißt es: auf zum Abitur

Oktober
Mein Bester und ich feiern „la dolce vita“ in Italien

November
Start von praktischer Unterstützung befreundeter amerikanischer Missionare in ihrem Medien-Dienst in Europa

Dezember
Unser Zweiter kommt auf Heimaturlaub über die Weinachts-Feiertage nach Hause!

Natürlich wisst Ihr, dass das nur ein „grober Rahmen“ ist und wir jede Menge weitere Aktionen, Erlebnisse und neu geschaffene Erinnerungen in 2019 erleben durften!

Das heißt also, insgesamt blicken wir wieder von Herzen dankbar zurück auf ein sehr bewegtes Jahr 2019 mit allem, was es uns an Neuem und Schönen beschert hat! Aber wir bleiben nicht nur stehen und schauen zurück, sondern wir wenden voller Hoffnung und Freude den Blick dem neuen Jahr 2020 zu, das vor uns liegt.

Wir wissen, dass Gott uns als Familie in 2019 gesegnet, getragen, versorgt und im Übermaß reichlich beschenkt hat und wir glauben fest daran, dass Er dies auch in 2020 tun wird!

Jetzt freuen wir uns erstmal auf die vor uns liegenden Weihnachtstage, die wir als Familie feiern werden, und wir wünschen auch Euch von Herzen, ein wundervolles und gesegnetes Weihnachtsfest und dass auch Ihr dankbar zurückschauen könnt auf Eure Jahresuhr 2019 und Ihr Euch freut auf ein segensreiches neues vor Euch liegendes Jahr 2020!

Mit dem unten angehängten Lied von Chris Tomlin, gesungen von Lauren Daigle,*2 möchte ich nun abschließend meinen und Euren Blick wegrichten von all diesen Jahresuhren, hin zu dem wichtigsten Ereignis der Geschichte, das wir an Weihnachten feiern: die Geburt von Jesus Christus, der aus göttlicher Liebe zu uns Mensch wurde, um uns zu retten! Was für ein Geschenk! Und DAS feiern wir tatsächlich an Weihnachten!

(Ich versuche, den Text des englischen Liedes unten für Euch zu übersetzen, was nicht ganz einfach ist, da es ein sehr lyrisches Englisch ist. Aber ich gebe mir Mühe!)

Seid alle von Herzen gegrüßt und gesegnet!
Eure Mommy

*1: „Die Jahresuhr“ © MUSIK FÜR DICH Rolf Zuckowski OHG, Hamburg - Writer(s): rolf zuckowski Lyrics powered by www.musixmatch.com
*2: „Noel“ Writer(s): ED CASH, CHRIS TOMLIN, MATT REDMAN Lyrics powered by www.musixmatch.com
*3: https://www.youtube.com/watch?v=5Vwu-t7QRaE


English Version:

Hello my dears,

Yes ... it's Christmas again and by now it has become a tradition to only use this blog as a platform to send Christmas greetings in the form of a annual family newsletter!

Do you know this feeling? That in all the hustle and bustle that drives you, you suddenly freeze, stand still, narrow your eyes and try hard, to figure out what you were about to do? Because suddenly all of your plans and thoughts have somehow vanished into thin air? There just seems to be a sudden emptiness in your head? And when then in your head a voice starts to sing: "January, February, March, April, the annual clock never stands still ..." *1 and this song (a well-known children's song in Germany) becomes a constantly repeating catchy tune that doesn't get out of your head? (Do you know these scary movies, in which, in order to build up goosebumps, suddenly strange, echoing children's voices begin to sing children's rhymes in the dark? ... Nooo, it sounds not like this in my head! And again, nooo, don't worry, I don't watch movies of this type, I only know that there are such sequences to build dramatic tension! Do I have your attention now? 😉)

But honestly, am I the only one who suffers from this sometimes? Who experiences sudden brain vacuum from time to time? Oups, if so ... I should seriously think about it then.

But why not use this phenomenon, to let you take part in our families "annual clock" of 2019? You can think of the melody for it yourself. 😁

So, here we go, our year in quick sequences:

January
Our eldest has butterflies in his tummy!

February
My Hubby and I celebrate our 25th.plus wedding anniversary with Linzer cake and Mozart marbles (Austrian specialties)

March
Our second one has butterflies in his tummy!

April
We celebrate Easter

May
We bring befriend Christian rock musicians from the USA into contact with our pastor friends in Greece

June
Special break with our two youngest in "Europe"

July
We say goodbye to our second one, because he starts to study in the USA

August
The usual weeks on our favorite greek island

September
The new school and study year starts for our three "youngest ones", for our fourth one it means: time to go straight to his final exams

October
My Hubby and I celebrate “la dolce vita” in Italy

November
Start of practical support to befriend American missionaries in their media service in Europe

December
We say hello to our second one, who is coming home for the christmas break

Of course you know that this is just an "approximate framework" and we were able to experience a lot more of other events, experiences and newly created memories in 2019!

That means, overall, we look back with gratitude to a very eventful year of 2019 and to all new and beautiful that has it brought to us! But we don't just review the past, we raise our view and turn it to look with hope and joy at the new year of 2020 that lies ahead.

We know that God has blessed, carried, taken care of and abundantly gifted us as a family in 2019 and we firmly believe that He will do so in 2020!

Now we are looking forward to the upcoming Christmas days, which we will celebrate as a family, and we wish you a merry and blessed Christmas. We also wish you the opportunity to look back to 2019 with gratitude and to look forward to a blessed new year 2020!

Finally, with Chris Tomlin's song, sung by Lauren Daigle,*2 I want to put our focus from everything that went on in the past year to the most important event in history that we celebrate at Christmas: the birth of Jesus Christ, our savior, who out of divine love has become man to save us! What a gift! And THAT's what we really celebrate at Christmas!

(I tried to translate the lyrics of the song in my own words into German.)

Greetings and blessings to all of you!
With Love, Mommy

*1: „Die Jahresuhr“ A well-known children's song in Germany. © MUSIK FÜR DICH Rolf Zuckowski OHG, Hamburg - Writer(s): rolf zuckowski Lyrics powered by www.musixmatch.com
*2: „Noel“ Writer(s): ED CASH, CHRIS TOMLIN, MATT REDMAN Lyrics powered by www.musixmatch.com
*3: https://www.youtube.com/watch?v=5Vwu-t7QRaE






Love incarnate, love divine
Star and angels gave the sign
Bow to babe on bended knee
The Savior of humanity
Unto us a Child is born
He shall reign forevermore

Noel, Noel
Come and see what God has done
Noel, Noel
The story of amazing love!
The light of the world, given for us
Noel

Son of God and Son of man
There before the world began
Born to suffer, born to save
Born to raise us from the grave
Christ the everlasting Lord
He shall reign forevermore

Noel, Noel
Come and see what God has done
Noel, Noel
The story of amazing love!
The light of the world, given for us
Noel

Noel, Noel
Come and see what God has done
Noel, Noel
The story of amazing love!
The light of the world, given for us
Noel, Noel


Deutsche Übersetzung:

Menschgewordene Liebe, göttliche Liebe
Stern und Engel gaben die Zeichen
Verbeuge dich vor dem Kind mit gebeugtem Knie
Der Retter der Menschheit
Ein Kind wurde uns geboren
Er wird für immer regieren

Noel, Noel
Komm und sieh, was Gott getan hat
Noel, Noel
Die Geschichte von erstaunlicher Liebe!
Das Licht dieser Welt, gegeben für uns
Noel

Sohn Gottes und der Menschensohn
War da, bevor die Welt begann
Geboren, um zu leiden, geboren, um zu retten
Geboren, um uns aus dem Grab zu erheben
Christus der ewige Herr
Er wird für immer regieren

Noel, Noel
Komm und sieh, was Gott getan hat
Noel, Noel
Die Geschichte von erstaunlicher Liebe!
Das Licht dieser Welt, gegeben für uns
Noel

Noel, Noel
Komm und sieh, was Gott getan hat
Noel, Noel
Die Geschichte von erstaunlicher Liebe!
Das Licht dieser Welt, gegeben für uns
Noel, Noel

Sonntag, 23. Dezember 2018

Weihnachts-Post 2018

Rike /pixelio.de

„Ja is denn heut schon Weihnachten?“ *1

Dieses Zitat eines uns altbekannten Fußballers schwirrt mir schon seit einiger Zeit im Kopf herum, weil ich es mal wieder nicht fassen kann, dass es eben schon bald wieder so weit ist -> Weihnachten!

Dieses Phänomen, dass die Zeit zu rasen scheint (in manchen Momenten), verleiht mir gerade das Gefühl, in einer Zeitschleife gefangen zu sein, zumindest was meinen Blog angeht. Den ich eigentlich umbenennen könnte in: „Für alle zugängliche Online-Plattform für Weihnachts-Post unsererseits!“ Denn was anderes bekomme ich literarisch scheinbar nicht mehr hin. 😉

Das Jahr 2018 liegt also nun schon fast wieder hinter uns und wie so gerne üblich werfe auch ich mal wieder an dieser Stelle einen Blick zurück auf das vergangene Jahr.

Alles in allem war es ein gutes Jahr, wir hatten viele ermutigende und auferbauende Erlebnisse, wir sehen mit Dankbarkeit, wie sich unsere Jungs zu wunderbaren jungen Männern entwickeln und wir lieben unser gemeinsames Familienleben. Ja, vielleicht sind wir in der Tat ein bisschen ungewöhnlich, aber – so what – normal kann jeder, oder?

Unsere drei in der Zwischenzeit erwachsen gewordenen Großen studieren im südlichen Ausland und in der nördlich nächstgelegenen Universitätsstadt. Alle drei haben noch die finanztechnisch günstigste Version des zu Hause Wohnens gewählt. Da wir nach wie vor gerne Zeit miteinander verbringen ist das für uns auch absolut kein Problem.

Die zwei „Kleinen“ – die mich beide um mindestens einen halben Kopf überragen in der Zwischenzeit – gehen noch zur Schule, wobei es sich bei unserem Vierten dem Ende nähert, der Fünfte aber noch ein paar Jährchen vor sich hat.

Alle fünf gehen gemeinsam mit uns in unsere Gemeinde. Hierzu muss an dieser Stelle einfach erwähnt werden, dass wir so dankbar sind für unsere Gemeinde und wie sehr hier in die Kinder- und Jugendarbeit investiert wird. Und es hat sich gelohnt! Unsere Gemeinde Jugend ist mittlerweile bekannt und besitzt eine große Anziehungskraft, weil sie so voller Lebensfreude ist und die Jugendlichen erleben, wie sehr sie wertgeschätzt und geliebt und angenommen sind, und auch weil sie Wachstum erleben, Leiterschaftsentwicklung, und sie einen „sicheren Hafen“ haben bei ihren Leitern, die sie auch anleiten und unterstützen in dem Prozess. Hier entstehen Freundschaften und Bindungen, die sich nicht nur auf „den Gottesdienst“ oder die „Jugendtreffen“ beschränken, nein, hier entstehen Freundeskreise und Beziehungen, von jungen Leuten, die ihr Leben miteinander teilen und sich so auch „da draußen“ im Alltag gegenseitig stützen und Kraft geben können.

Es begeistert uns als Eltern immer wieder neu, wenn wir an unseren Jungs sehen, was für eine positive Entwicklung sie gemacht haben, seit sie in unserer Gemeinde angekommen sind. Das hätten wir als Eltern alleine nicht so einfach schaffen können. In der Zwischenzeit sind die zwei Älteren selbst als Leiter tätig in der Jugendarbeit, aber die vier Großen sind alle vier in verschiedenen Bereichen in unserer Gemeinde in Teams zum Teil auch als Leiter mit aktiv. Selbst der Jüngste hat gerade selbständig angefangen, einen Kurs mitzumachen, der ihm hilft, seine Gaben und Leidenschaften zu entdecken, um dann zu erkennen, wie er sie einsetzen kann innerhalb der Gemeinde. Leiterschaftsentwicklung von Anfang an! So wertvoll!

Ja, bei meinem kleinen persönlichen Jahresrückblick wird mir wieder neu bewusst, welch großen Anteil unsere Gemeindezugehörigkeit hat auch auf uns selbst als Ehepaar. Mein Bester und ich sind beide als Typen so, dass wir uns einbringen und mitarbeiten wollen. Und gemäß unseren Gaben tun wir das auch gerne.

Sei es im betriebswirtschaftlichen Bereich, in der Frauenarbeit oder im Ehe-Vorbereitungs- und -Mentoring-Bereich. Es fällt uns fast schwer, nichts zu tun. Nicht, weil man uns dazu drängen würde, ständig zu schaffen … überhaupt nicht!

Sondern ganz einfach aus der Erfahrung heraus, die wir in der Zwischenzeit so oft gemacht haben, dass es einfach so ist, wenn wir uns ausstrecken, um für andere da zu sein, wegzuschauen von uns selbst auf die Bedürfnisse anderer, dann füllt Gott unsere Bedürfnisse in einer Fülle und auf eine Art und Weise, wie wir dies selbst für uns niemals hätten tun können.

Ein bisschen so wie das Saat-und-Ernte-Prinzip finde ich. Wir geben und säen und Gott schüttet Seine Fülle über uns aus. Wenn wir ein Samenkorn in die Erde legen, müssen wir es ja auch erstmal loslassen und darauf vertrauen, dass es wachsen wird. Und manchmal braucht es Zeit, bis es anfängt zu wachsen und dann letztendlich Frucht bringt. Aber unsere Erfahrung ist, dass Gottes Prinzipien immer funktionieren, auch wenn der „Warte-Prozess“ uns manchmal an unsere Gedulds-Grenzen bringt. 🌱

Deshalb wollen wir auch nicht bei einem Rückblick hängenbleiben, an Altem festhalten und uns vielleicht über Wartezeiten ärgern, sondern nach vorne schauen auf das Neue, das uns mit jedem neuen Tag erwartet! Denn wenn wir im letzten Jahr für andere ausgesät haben, sei es Geld, Kraft, Zeit, Engagement und Liebe … dann wird die Frucht vielfältig kommen und darauf dürfen wir uns einfach freuen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch nun ein wundervolles und gesegnetes Weihnachtsfest. Ich hänge Euch hier unten noch einen Videoclip mit an, den wir richtig toll finden. Die Weihnachtsgeschichte von Kindern erzählt *2 und genial und lustig in „Bilder“ umgesetzt in Kooperation von zwei Gemeinden in unserer Nähe! Schaut es Euch einfach an! 😁

Und vielleicht berührt Euch dann auch der Satz am Schluss: „Gott hat sich für uns ganz klein gemacht, damit Er uns zeigen kann wie groß Seine Herrlichkeit ist!“ Das ist es doch eigentlich, was wir an Weihnachten feiern. Gott, der uns Seinen Sohn Jesus gesandt hat, damit es uns möglich ist, in Seine Gegenwart zu kommen. Er hat sich sozusagen selbst ausgesät, damit Er Seine Gemeinde als Frucht einbringen kann in Seine Herrlichkeit!

Von Herzen weihnachtliche Grüße von uns als ganze Familie mit dem Blick auf den kleinen Jesus in der Krippe, der uns Gottes Herrlichkeit erkennen lässt!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy

Quellen:
*1: https://de.wiktionary.org/wiki/ja_is%E2%80%99_denn_heut_schon_Weihnachten
*2: https://www.youtube.com/watch?v=AVYZetw1DN0



Samstag, 23. Dezember 2017

Weihnachtsgruß 2017




Irgendwie habe ich es mal wieder geschafft, das ganze Jahr so gut wie nix zu posten und kurz vor Weihnachten überkommt mich dann doch das Bedürfnis, mich mal wieder zu melden.

Nein, ich werde mich diesmal nicht entschuldigen und erklären, warum und weshalb, was dazu geführt hat und wieso nicht … auch nicht, dass ich ab sofort, in Zukunft und ganz bestimmt werde. Das habe ich alles mindestens einmal zu oft getan und nicht eingehalten. 🤪

Deshalb nun einfach ein Gruß zu Weihnachten!

Wir haben wieder mal ein aufregendes Jahr hinter uns. Um es mit kurzen Worten zu sagen:

1 Student, Silberhochzeit, Zypern, Connect Gruppen, Sisterhood Mornings, 3. Abitur, 4. Mittlere Reife, Wohnwagentransfer, Thassos, 3. Abi-Ball, 4. Mittlere Reife Abschlussfeier, Ehrenamt Overflow, Geburtstage, Familienbesuche hier und dort, Freundesbesuche hier und dort, neue Aufgaben angenommen, alte Aufgaben abgegeben, Griechenland, Campingplatz, Hochzeit, 2 Studenten, 1 FSJ’ler, Leiterschaftskonferenzen, A21 WalkForFreedom, Sisterhood Nights, Familie und immer Gemeinde: Gott lieben – Menschen lieben!

Sah Euer Jahr ungefähr genauso aus? Das kann ich mir vorstellen, leben wir halt nun mal in dieser umtriebigen Zeit.

Vielleicht mag ich deshalb die Adventszeit und Weihnachten so sehr, weil es da einfach „legitim“ ist, langsamer zu machen und zur Ruhe zu kommen. Jetzt, da die Jungs größer werden, ist auch das vorweihnachtliche Prozedere einfacher geworden. Die hektische Suche nach Überraschungsgeschenken fällt weg, da sie doch in der Zwischenzeit meistens sehr genau wissen, was sie wollen oder sich einfach Bares wünschen, frei nach Andreas Müller: „Lares bacht!“ *1 🤭 Natürlich gibt es dazu immer auch was „kleines Feines“ zum Auspacken. 🎁 Soll ja keine Tränen am Weihnachtsabend geben. Hatten wir auch schon, als unser Jüngster tatsächlich in einem Jahr von verschiedenen Gebern wie Eltern, Omas, Paten etc. insgesamt vier Bücher geschenkt bekommen hat. Und das ihm, der Geschenke-Typ, der es von jeher liebte, ab dem Heiligen Abend aus vielen, vielen bunten Kleinstteilen bestehende Gaben akkurat möglichst tagelang aufzubauen. Aber wir haben seine Wünsche bedacht dieses Jahr!

Weihnachten liegt nun also direkt vor uns, das Neue Jahr steht auch schon in den Startlöchern … da stellt sich mir und meinem Besten doch erneut die Frage, wie es wohl sein wird, dieses neue Jahr? Was verbirgt sich hinter den Monaten Januar bis Dezember, den 365 vor uns liegenden Tagen?

Ich vermute so oder so ähnlich:

Prüfungen Studium, Sisterhood Mornings, Hochzeitstag, Connect Gruppen, Wintercamp, WG’s suchen/finden, Ausziehen, Woche Auszeit, Thassos, Geburtstage, Grillpartys, Familienbesuche hier und dort, Freundesbesuche hier und dort, alte Aufgaben fortführen, Flügel wachsen lassen und loslassen, USA, Sommercamp, Campingplatz, Griechenland, 3 Studenten, kein FSJ’ler, Leiterschaftskonferenzen, A21 WalkForFreedom, Sisterhood Nights, Familie und immer Gemeinde: Gott lieben – Menschen lieben!

Selbstverständlich steht hinter so mancher Erwartung ein Fragezeichen, denn wann verläuft so ein Jahr denn schon mal so, wie man es erwartet? Und doch – behaupte ich zumindest für uns als Familie mal – können wir jedes Jahr dankbar zurückblicken auf Jahre voller Freude, Lieben, Lachen, Bewahrung, Durchgetragensein, Ermutigung und niemals alleine sein, wie dunkel manche Täler auch zu sein schienen.

Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf das vor uns liegende Weihnachtsfest! Die Adventszeit haben wir wieder gewohnt enthaltsam – was den Fernsehkonsum angeht – erlebt, inklusive abendlicher Zusammenkünfte. Wir haben wieder viel gespielt, gerangelt, gelacht, Haushalts-Gummi-Wettschießen und Weihnachtsgeschichtenschreiben veranstaltet. Apropos, das war eine richtig lustige Idee, die wir aus einem „aktiven Adventskalender“ entnommen haben. Reihum schrieben die Jungs jeden Tag eine Seite der fortlaufenden Geschichte in ein DINA4 großes Schreibheft. Echt erstaunlich, was dabei an Kreativität und Spaß am Schreiben sichtbar wurde. Wer hätte das gedacht, da haben sie doch wohl auch von mir etwas „geerbt“. 😍

Bin gespannt, wie sie die Geschichte zu einem guten Ende bringen am Heiligen Abend. Und mit ein paar „Zensuren“ – typisch Jungs halt mussten wir sie manchmal etwas ausbremsen, wenn die „unterirdischen“ Ideen überhandnahmen – liest sich die Geschichte eigentlich ganz lustig. Mal schauen, was daraus noch wird. 😊

Und mit diesem dankbarem Herzen im Hinblick auf das vergangene Jahr und der frohen Erwartung, dass auch das Neue Jahr ein ebensolches wunderbares und gesegnetes sein wird, wünsche ich Euch allen da „draußen“ auch ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest. Ich wünsche Euch, dass Ihr – wie wir – dankbar auf das Kind in der Krippe schauen könnt, weil Ihr wisst, dass das größte Wunder geschah, als dieses Gotteskind am Kreuz von Golgatha jeden einzelnen von uns vor Augen hatte und Sein Leben hingab und uns damit Erlösung und ewiges Leben mit Ihm möglich machte.

Ich wünsche Euch ein wunderschönes Fest mit Lachen, Liebe, Familie, Freunden und Begeisterung darüber, zusammen zu sein, wo auch immer Ihr Weihnachten feiert und erlebt! Und dass Ihr immer wisst, wie sehr Ihr geliebt seid und aus dieser Liebe heraus auch Euer Herz anfängt: Gott zu lieben – Menschen zu lieben!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy

PS: Das Video ist ein "weihnachtlicher" Clip zum Thema: Gott lieben - Menschen lieben! 







*1: Frei nach SWR3 Tuten Gag mit Andreas Müller und Kemal Goga: https://www.youtube.com/watch?v=FL6-02uQ8H4

Mittwoch, 11. Januar 2017

Verständigungsschwierigkeiten

Wow, Weihnachten schon wieder vorbei, Neues Jahr gerade angefangen und schon hat man wieder das Gefühl, das alte Jahr liegt soooo ewig weit zurück. Schon ein wenig komisch ... finde ich. 🤪

Als ich so meine Posts und Entwürfe durchsah, musste ich wieder an eine kleine Begebenheit zurückdenken, die sich ereignet hatte, als unser Jüngster noch in der Grundschule war. Hihihiii ... das hört sich jetzt wirklich so an, als ob das schon so ewig her wäre, ist es in dem Fall aber nicht, weil er sich gerade im zweiten Schuljahr der weiterführenden Schulart befindet.

Aber als die "Geschichte" sich sich im letzten Grundschuljahr zutrug, musste ich so schmunzeln und dachte schon damals, das wäre mal ein Thema für einen Post.

Diejenigen unter Euch, die Kinder haben, kennen das: Man ist als Mutter ab dem Kindergarten sehr gefordert! Irgendwie ist man ständig am Kuchen backen, verkaufen, Fest mitgestalten oder Kinder bzw. Klassen bei Ausflügen begleiten. Wenn ich ehrlich bin ... diese Forderungen aus der Kindergarten- und Grundschul-Zeit vermisse ich so überhaupt nicht. Auch wenn sie immer wieder mal für Erheiterung sorgten.

So war ich also als Mutter mal wieder gefordert, weil mein Jüngster sich sehnlichst wünschte, dass ich auch mal mit ihm und seiner Klasse an einem Ausflug teilnehmen sollte. Ja, dazu zu sagen, fiel mir gar nicht leicht. Zu sehr hatte ich noch den vorherigen Ausflug unseres Vierten in Erinnerung:

Eine Fahrt mit dem Bus, dann eine "kleine" Wanderung durch den Wald bis zum Zielort, einem alten Bauernhof, auf dem bis vor einigen Jahren noch eine alte Frau lebte wie vor hundert Jahren, ohne Strom und fließendes Wasser. Heute ein Museum, kann man diesen Bauernhof eigentlich sehr angenehm mit dem Bus direkt erreichen. Aber der damalige Klassenlehrer fand es angebrachter, die damals vor Energie nur so strotzenden Viertklässer auszupowern, damit sie dann etwas ruhiger den Museumsrundgang hinter sich brächten. Dabei hatte er leider nicht die eine - nicht mehr ganz so junge und vor allem nicht gerade konditionsstarke - Mutter im Blick, die sich hechelnd durch den Wald quälte.

Gut, runterwärts ging es noch ganz flockig, wobei ich schon das eine oder andere Mal dachte, mich zu erinnern, der Bauernhof würde doch eher oben am Berg liegen und mir die Marschrichtung immer weiter nach unten in ein Tal doch langsam merkwürdig vorkam. Ob er einen anderen Bauernhof meinte??? Leider nein! Nach dem Überspringen eines kleinen Bachlaufes ging es dann zielstrebig und SEHR steil geradeaus nach oben! Und das nicht nur ein paar Meter, sondern gut und gern ... hm, ich schätze mal ... so ca. 100 Höhenmeter. Ich bildete das Schlusslicht und der Abstand zur Gruppe wurde immer größer, bis mir mein Vierter eifrig einen dicken Ast brachte, auf den ich mich fortan stützen konnte. Dann richtete ich meinen Blick nicht mehr auf den allzuweit entfernten Zielpunkt weit oberhalb von mir, sondern einfach nur noch nach unten auf den Weg und setzte keuchend einen Fuß vor den anderen: vier Schritte einatmen, acht Schritte ausatmen, vier Schritte einatmen, acht Schritte ausatmen ... und so weiter und so fort.

Als ich dann mit hochrotem Kopf, aufgelöster Frisur und kaum eines Wortes mächtig endlich oben angekommen war, musste ich den fragenden Blick so manchen Viertklässers stoisch über mich ergehen lassen und mich meinem Vesper widmen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Nach dieser "Erfahrung" mag so mancher verstehen, dass ich nicht mehr wirklich erpicht darauf war, einen weiteren Ausflug mitzumachen.

Aber naja, wie gesagt, mein Jüngster bettelte und bettelte und als ich mir den "Flyer" der Klassenlehrerin ansah, ließ ich mich breitschlagen, ging es darin doch weder um eine Wanderung, noch um irgendwelche weit abgelegenen Bauernhöfen, sondern einfach um den Besuch einer Konzertveranstaltung für Kinder in der ca. 60 km entfernten Universitätsstadt. Die Fahrt dahin war per Bahn geplant und die Konzerthalle in geringer Laufnähe zum Hauptbahnhof. Das hörte sich doch gut an. Also tat ich meinem Jüngsten den Gefallen und meldete mich als "freiwillige" Begleiterin des Ausfluges an, sehr zur Freude meines "Kleinen".

Der Ausflug war wirklich ganz nett, wenn man mal davon absieht, dass es selbst mit zwei Lehrern und zwei Begleit-Müttern eine Herausforderung bedeutet, zwei Grundschulklassen von Viertklässern zuerst in eine S-Bahn und dann in einen Regionalexpress umsteigen zu lassen und vor allem, nicht aus Versehen den einen oder anderen zu verlieren in dem Gewusel.

Die Lehrerin meines Sohnes bat mich gleich zu Beginn ... 😄 wieder einmal das Schlusslicht zu bilden und dabei bitte zwei der Jungen aus der Klasse im Auge zu behalten. Zuerst wunderte ich mich ein wenig, die beiden wirkten gar nicht auffällig oder gar lebendig oder schwer zu "händeln". Im Gegenteil, zwei recht brav aussehende Bürschlein. Doch recht bald merkte ich, warum die Lehrerin mich um Aufmerksamkeit gebeten hatte.

Die zwei Kerlchen waren sehr in ein Gespräch vertieft und wurden währenddem beim Laufen immer langsamer, blieben bisweilen sogar gerne einmal stehen, um sich gegenseitig Dinge mit beiden Händen gestikulierend besser erklären zu können.

Da mir klar war, dass unser Zeit-Kontingent ein wenig den Fahrplänen der Bahn unterlag, bat ich die beiden am Anfang immer mit meiner freundlichen "Freunde der Kinder Stimme", sie mögen sich doch ein klitzekleinwenig beeilen. Die andere Mutter, die am Anfang noch neben mir gelaufen war, hatte sich schnell abgeseilt und war den "schnelleren" Mädchen gefolgt, während ich mich darum bemühte, den Abstand zwischen meinen beiden Pappenheimern und der restlichen Gruppe nicht zu groß werden zu lassen. Irgendwann gab ich meine "Ansagen" auf und begann einfach, sie immer wieder zwischendurch mit beiden Händen vorwärts zu schieben, bis wir wieder aufgeschlossen hatten, was sie mit ambivalentem Gleichmut über sich ergehen ließen, ohne das eigene Tempo auch nur annähernd zu erhöhen.

Was war ich froh, als wir endlich das Umsteigen hinter uns hatten und uns auf der längeren ca. einstündigen Fahrt befanden. Warum mein Sohn mich bei dem Ausflug dabei haben wollte, erschließt sich mir immer noch nicht ganz. Denn sobald ich am Ende der Zweierreihen meine Aufstellung vorgenommen hatte, wart er in meiner Gegenwart nicht mehr gesehen. Er setzte sich auch im Zug zu seinen Freunden und kam nur hin und wieder einmal zu mir, da er sich innerhalb der ersten zwanzig Minuten fast völlig seines Vespers entledigt hatte und um meines bzw. um die Notration bat.

Diese Eigenständigkeit meines Jüngsten hatte aber den Vorteil, dass ich mich ein wenig zurücklehnen konnte, um die "Ruhe" im Zug zu genießen. Ich saß mit den beiden Kerlchen (die ich immer noch im Auge behalten und vor allem dafür zu sorgen hatte, dass sie auch mit ausstiegen und nicht einfach sitzenblieben) in einem Dreierabteil , die letzte Sitzgruppe direkt an der Tür des Großraumabteils. Das hatte den Vorteil, niemanden neben mir zu haben, gleichzeitig den Überblick über die Türe und weiterhin mich ganz auf das intensive Gespräch der beiden Jungs konzentrieren zu können. Was ich sehr erheiternd und eben für erinnerungswert hielt, weshalb ich hier diesen Post eigentlich dem Gespräch widmen möchte.

Die beiden waren so vertieft in ihre Unterhaltung, dass sie nicht mitbekamen, was um sie herum vor sich ging. Eigentlich ganz süß, der eine blond und blauäugig, der andere braunhaarig und mit den passenden dunklen Augen. Hm, ich werde den beiden mal "Namen" geben, damit ich nicht immer der "Eine" oder der "Andere" schreiben muss. Und nur zur Erklärung, die tatsächlichen Namen der beiden Jungs habe ich vergessen. Also, sagen wir mal, der blonde Junge heißt Max und der dunkelhaarige Moritz.


Dieter Schütz / pixelio.de 


Sehr schnell wurde mir beim "Belauschen" des Gespräches klar, dass Max der Tonangebende des Duos war. Er hatte immer eine schlaue Antwort und wirkte absolut von seiner Meinung überzeugt, was Moritz jeweils mit großen Kulleraugen widerspruchslos hinzunehmen schien. Eine ganze Weile diskutierten sie über ein Spiel, welches wohl mit einem Smartphone spielbar ist. Dummerweise war es wohl so, dass Moritz um einige Level weiter war, als Max. Was diesen dazu veranlasste, sehr ausgiebig und nachdrücklich zu erklären, woran dies liegen möge. Als Moritz ihm großmütig anbot, auf seinem Smartphone für Max zu spielen, um ihn über die fehlenden Level hinwegzuhelfen, nahm Max dies auf unnachahmliche Weise so an, dass man das Gefühl bekam, er täte Moritz damit einen Gefallen, indem er ihn ihm helfen ließe. Amüsant!

Das Gespräch plätscherte ununterbrochen weiter, bis unschwer zu erkennen war, dass sie beiden sich von besagtem Smartphone-Spiel weg zum wohl in absehbarer Zeit stattfindenden Kindergeburtstag von Max begeben hatten. Max erklärte Moritz, wen er alles eingeladen habe und was er sich zum Geburtstag wünschen würde. Da der Wunsch wohl die einzelnen Geschenkbeträge bei weitem übersteigen würde, kamen die beiden recht schnell auf die Idee, er könne sich ja, statt mehrerer kleiner Geschenke, mehrere Gutscheine eines bekannten Drogeriemarktes schenken lasse, welcher auch für seine umfangreiche Spielzeugabteilung bekannt war.

Moritz ließ sich von Max erklären, dass er sich einen bestimmten Bausatz aus vielen kleinen aufeinandersetzbaren Teilchen wünschte, der insgesamt 25,95 Euro kosten würde. Natürlich wollte er von Moritz auch wissen, ob er schon ein Geschenk für ihn habe, was dieser sehr zu Max' Erstaunen auch bejahte, wobei es sich aber sehr zu Max' Unmut eben nicht um jenen Bausatz handelte. Man sah förmlich die kleinen Rädchen in Max' Kopf rotieren, als er sich überlegte, welche Beträge er sich wünschen müsse, um mit den verbleibenden Kindergeburtstagsbesuchern auf die benötigten 25,95 Euro zu kommen.

Sein Blick ging ins Leere und er knabberte an seiner Unterlippe herum, während ihn Moritz nur treuherzig von der Seite anblickte und darauf wartete, was er sagen würde. Nach reiflicher Überlegung ging ein Aufleuchten über Max' Gesicht und er nickte eifrig, dann wendete er sich Moritz zu und erklärte ihm: "Ich wünsche mir drei 10'er-Gutscheine, dann kann ich mir das Paket auch kaufen! Aber du musst mir auch einen Gutschein schenken."

Moritz nickte zaghaft, wenngleich seinem Gesicht abzulesen war, dass es ihm schwer fiel, seinem Freund gedanklich zu folgen. Max strahlte aber weiter und meinte nur: "So passt es!" Was wiederum Moritz dazu veranlasste, seinerseits Kopfrechnungen anzustellen, scheinbar gefiel ihm die Vorstellung nicht, das von seiner Mutter bereits vorbereitete Geburtstagsgeschenk für Max durch einen Gutschein zu ersetzen. Auch ihm konnte man die anstrengende Kopfarbeit deutlich ansehen, bis auch er zu einer Lösung kam: "Aber wenn du 13'er-Gutscheine willst, brauch ich dir doch keinen Gutschein schenken!"

Max starrte seinen Freund vorwurfsvoll an, man konnte ihm deutlich ansehen, dass er Widerworte nicht gewohnt war. "Na doch, das Paket kostet doch 25,95 Euro!" Ich musste sehr an mich halten, nicht laut aufzulachen, da mir in der Zwischenzeit klar geworden war, dass Max außer Moritz wohl nur noch zwei weitere Kinder eingeladen hatte, weshalb Max natürlich auch von Moritz eben den dritten 10'er-Gutschein wollte, also insgesamt drei 10'er Gutscheine.

Moritz nickte Max eifrig zu: "Ja, das stimmt doch! Du willst 13'er-Gutscheine, das reicht genau!" Max sah seinen Freund ein wenig erstaunt an und zuckte dann mit den Schultern: "Ja, das hab ich doch gesagt, ich will drei 10'er-Gutscheine." Moritz strahlte seinen Freund an, der ihn verstanden zu haben schien. Und somit war die Diskussion der beiden - irgendwie dann doch einvernehmlich - beendet.

Ab da wendete sich das Gespräch dann wieder anderen Dingen und Spielen und Spielzeugen zu, bei denen ich schnell den Faden verlor und meinerseits einfach ein wenig meinen Gedanken nachhing und über das gehörte Missverständnis nachgrübelte, bis wir unsere kleine Herde wieder sammeln und aus dem Zug bugsieren mussten.

Auf der einen Seite fand ich das ganze einfach nur lustig, was für ein Missverständnis und doch waren beide bis zum Schluss der Meinung, einander verstanden zu haben. Da hätte ich beim Geburtstag von Max doch zu gerne Mäuschen gespielt.

Auf der anderen Seite ging mir durch den Kopf, wie oft ich wohl auch schon solche Missverständnisse erlebt hatte bzw. wie oft wir der Meinung sind, genau zu wissen, was unser "Gegenüber" gemeint haben will. Und wie oft dies Ärgeres, als Unmut bei einem Kindergeburtstag ausgelöst haben kann. Was mich unweigerlich zu der Frage brachte, wie kann ich solche Missverständnisse vermeiden?

Tja, tut mir leid, ich glaube, hier gibt es keine Patentlösung, man ist immer wieder neu gefordert, mit Situationen umzugehen. Und ich glaube, dass es viel öfter vorkommt, als wir denken, weil wir meiner Meinung nach, einfach viel zu oft mit "unseren persönlichen" Ohren hören. Damit meine ich, das, was wir verstehen (wollen), ist sehr oft geprägt von dem, was wir erwarten zu hören. Und manchmal entspricht es dem ja auch und dann sind alle glücklich und zufrieden.

Aber manchmal halt auch nicht und dann fängt es mit einem Mal an, dass eine vorher harmonische Situation plötzlich anfängt zu kippen und man in dem Moment gar nicht weiß, was eigentlich passiert ist. Also, ganz ehrlich, ich gebe zu, ich kenne solche Situationen und wie oft habe ich mir nicht schon gewünscht, ich hätte erst nochmal innegehalten und darüber nachgedacht, als sofort meinen Unmut loszuwerden.

Beispiel? Aber gerne doch ... eines der Dinge, die mich immer wieder mal beschäftigen, ist, dass unsere Jungs so schnell groß werden. Unsere gemeinsame Zeit mit ihnen wird sich verändern in den nächsten Jahren, sie werden aus dem heimischen Nest hinausstreben und ihren Weg gehen. Was ja auch gut und richtig ist. Aber manchmal überkommt mich dabei doch ein wehmütiges Gefühl, ich bin halt nach wie vor ganz und gar leidenschaftlich eine "Mommy". Wenn mich dann wieder mal so ein Gefühl beschleicht, gehe ich damit natürlich zu dem Menschen, der dieses Gefühl meiner Meinung nach am meisten nachempfinden können müsste, meinem Besten.

Das ganze kann dann so ablaufen, dass ich ihm versuche, nahezubringen, dass unsere Kinder bald nicht mehr mit uns unter einem Dach wohnen werden und ich mir wünschen würde, wir Eltern würden in unserem manchmal doch recht vollen und hektischen Alltag mehr Raum schaffen, um ganz gezielt mit ihnen Zeit zu verbringen. Das ist doch ein ganz und gar legitimer Wunsch für eine Mutter, oder nicht?

So weit so gut! Mein Bester bemüht sich also ganz ehrlich, meine Emotionen nachzuvollziehen - er kennt mich ja nun auch schon ein Weilchen - nickt mit mehrfachen "Hmms" und "Jaas" dazu und gibt mir doch klar damit zu verstehen, dass er wüsste, was ich meine und einer Meinung wäre mit mir.

Was mich glücklich und zufrieden macht und ich - selbstverständlich - erwarte, diese meine Wünsche und Hoffnungen baldmöglichst umgesetzt zu sehen, er hat mir ja schließlich zugestimmt.

Und bald darauf, kann es dann vorkommen, dass ich von irgendeiner Arbeit im Haushalt, irgendeinem Meeting, irgendeinem Dienst komme und mich darauf freue, endlich mal wieder Zeit mit meinem Besten und unseren Kindern zu verbringen, in der wir z. B. zusammen sitzen, reden, austauschen, Brett- und/oder Gemeinschaftsspiele spielen etc. und finde meinen Besten justament mit den beiden Jüngsten vor, wie sie im Wohnzimmer zusammen vor einer Spielekonsole sitzen und voller Begeisterung ein Spiel zusammen spielen, bei dem man z. B. versucht, virtuell mit einem Auto (!!!) Fußball zu spielen. Und dabei bekringeln sie sich vor Lachen und machen sich fast in die Hosen vor Spaß und lautstarkem Gelächter.

Das ist er dann, der Moment, in dem ich eine Entscheidung treffen muss!

Lasse ich meinen Unmut raus und alle schauen betröppelt aus der Wäsche oder freue ich mich einfach über den Spaß, den sie miteinander haben und an den sich die Jungs mit Sicherheit auch immer gerne zurückerinnern werden?

In solchen Momenten wird mir dann klar, dass ich mal wieder genau "gewusst" habe, was mein Bester zu mir gesagt hatte und es damit völlig missverstanden habe. Natürlich sprachen wir über das "Gleiche"! Nämlich darüber, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen. Ich verstand darunter nur drei 10 Euro Gutscheine und er redete von 13 Euro Gutscheinen.

Es gab schon Zeiten, ich gestehe, in denen ich ihm dann so ein "Missverständnis" um die Ohren schlug und ihn dann auch noch dafür verantwortlich machte. Peinlich, aber leider zu oft wahr. In der Zwischenzeit habe ich gelernt - hoffe ich doch zumindest - immer erstmal innezuhalten und zu überlegen, was eigentlich passiert war bzw. was ich gesagt und er verstanden hatte.

Beziehungsweise, wenn ich dann noch sehe, das Ergebnis entspricht eigentlich auch dem, was ich mir gewünscht habe, nämlich, dass mein Bester als Vater richtig gute und lustige Zeit mit seinen Söhnen verbringt ... dann fällt es mir auch leichter, es einfach so stehen zu lassen.

Aber natürlich fällt mir das nicht in jeder Situation so leicht und wie dankbar bin ich, dass ich dann auf den reichen Erfahrungsschatz unserer Pastoren zurückgreifen und mich erinnern kann, was sie zu solchen "Momenten" zu sagen haben.

Unsere Pastoren hielten schon mehr als eine Predigt über Kommunikation, weil es wohl doch ein sehr wichtiges und immer wiederkehrendes Thema ist! Und in einer davon gaben sie einen guten Tipp, den ich Euch gerne weitergeben möchte. Nicht falsch verstehen, sie gaben uns schon gaaaaanz viele gute Tipps, ich greife jetzt nur einen heraus, weil ich damit etwas verdeutlichen möchte zu dem Thema des Posts.

Wenn es um "kritische" Themen geht, machten sie den Vorschlag, einen Stift bereit zu halten, kann auch ein Stöckchen, eine Fahne oder sonst was sein. Und dieser Stift wird abwechselnd zur Hand genommen. Das heißt, es redet immer nur derjenige, der den Stift hält und der andere hört zu. Danach wird der Stift gewechselt und jetzt kommt das Wichtige ... der andere fragt nach: Habe ich richtig verstanden, dass Du das und das gesagt und damit gemeint hast? Das kann dann eine Weile hin und her gehen, bis man sich wirklich verstanden hat. Und wenn man das Ganze noch an einem öffentlichen Ort, z. B. bei einem Restaurantbesuch, vornimmt, vermindert es auch die Gefahr, aus dem Ruder zu laufen ... meistens jedenfalls. 🤭

Ich glaube, Ihr versteht schon, was ich bzw. unsere Pastoren damit sagen wollen, oder? Es ist so wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind, dass unser Gegenüber nicht automatisch verstehen kann, was wir eigentlich sagen wollen. Und oft fühlt man sich angegriffen, nicht ernstgenommen, nicht mehr geliebt, wenn Missverständnisse entstehen, dabei ist es aber doch so menschlich und normal. Denn kein Mensch kann uns so verstehen und ins Herz sehen wie Gott es kann und doch erwarten wir es immer wieder von ihnen.

Wenn ich dann diesen wirklich guten Ratschlag berücksichtige und bereit bin, erst einmal zuzuhören und dann aufzuzeigen, was ich verstanden habe ... dann kann gute Kommunikation beginnen.

So viel also mal für heute! Ich wünsche Euch noch einen super guten Start in das neue Jahr und viele, viele wundervolle Momente voller guter Kommunikation, Gemeinschaft, Lachen, Liebe und Freude aneinander.

Seid gesegnet mit dem Segen des Einen und Einzigen, der uns immer und ganz und gar richtig versteht, weil Er in unser Herz sieht!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Weihnachten 2016


»‘Habt keine Angst!‘, sagte er. ‚Ich bringe eine gute Botschaft für alle Menschen! Der Retter - ja, Christus, der Herr - ist heute Nacht in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!‘« 
Lukas 2,10-12

Ach, die Weihnachtsgeschichte ... ist sie nicht schön? Überkommt uns nicht ein wohliges Gefühl, beim Gedanken an die heimelige und friedliche Szene an der Krippe, auf dem Feld bei den Hirten, bei der Ankunft der Heiligen Drei Könige? Ist nicht Weihnachten in der Zwischenzeit fast mehr bekannt als das Fest der Liebe? Wird das nicht über alle Medien kommuniziert? Das Fest der Lichter, der Liebe, des Friede, Freude, Eierkuchens?

Und ja, ich gebe es zu, ich liebe diese Advents- und Weihnachtszeit wirklich, ich liebe es, wenn man enger zusammenrückt und eher bereit ist, in Liebe miteinander umzugehen. Dagegen ist ja gar nichts einzuwenden. Aber ich finde es auch spannend, mir mal ganz ehrlich Gedanken darüber zu machen, wie das erste Weihnachtsfest denn tatsächlich so stattgefunden haben könnte.

Angeregt dazu hat mich mein Bester, der bei einer Weihnachtsfeier gebeten worden ist, einen kleinen geistlichen "Input" zu geben. Und seine Gedanken fand ich so gut, dass ich mich entschlossen habe, diese zum Thema dieses Weihnachtsposts zu machen.

Seine Gedanken begannen bei einem Stall, ausgelöst durch eine Erkenntnis, die er in unserem Sommerurlaub bekommen hatte.

Wenn mein Bester und ich an Stall denken, dann denken wir zurück an unsere Kindheit und genauso wie er, erinnere ich mich dabei auch an große Gebäude mit dicken Mauern, sehr kleinen Fenstern und einem schweren Tor. Wenn man durch dieses Tor schlüpfte schlug einem sofort eine eigentlich angenehme Wärme, aber vor allem heftiger Gestank entgegen. Als Kind konnte ich mich stundenlang in dem Kuhstall unserer "Nachbarn" im Dorf aufhalten, wenn ich Milch holen ging. Ich fand's immer schön ... meine Eltern weniger, die mich dann immer am liebsten mitsamt meiner Kleidung im Garten abgestrahlt hätten. Aber ja, das war und ist so meine Vorstellung, wenn ich "Stall" höre. Ebenso bei meinem Besten.

Beim alljährlichen Aufbau unserer Weihnachtskrippe, die Ihr oben sehen könnt, fiel ihm dann immer wieder auf, dass dieses "Bild" eines Stalles, so gar nicht seinem Bild eines Stalles entsprach. Man kann ja reinschauen, keine Wände drumherum, ziemlich offen das Ganze. Irritiert hat es ihn nicht wirklich, hat er darin wohl eher "idealistische Verzerrung" gesehen oder gedacht, was macht eine Weihnachtskrippe zur Ansicht in der Adventszeit für einen Sinn, wenn man nicht reinschauen kann, also doch eher "künstlerische Freiheit" wahrgenommen.

Im Sommer hat er sich dann eines Besseren belehren lassen. Wie schon seit ein paar Jahren, fuhren wir wieder einmal mit unserem "Wohnmöbel auf Rädern" in den Süden, nach Griechenland um genau zu sein. Mit so einem Riesenteil hinten dran, fährt man in der Regel eher gemächlich und hat dabei gut Muße, die Landschaft zu betrachten, die so an einem vorbei tuckert.

Dabei fielen uns dann in Abständen immer wieder merkwürdige "Gebilde" auf. Auf größeren umzäunten Flächen standen Konstruktionen, die offensichtlich keine Wohngebäude waren. Irgendwann erkannten wir dann, dass es sich dabei um Ställe handelte. Und zwar Ställe, die in der Regel aus allerhöchstens drei Wänden und einem Dach bestanden. Also mindestens auf einer Seite offen waren. Beim darüber nachdenken wurde dann schnell klar, dass dies bei den hohen Temperaturen in Griechenland durchaus Sinn machen würde, wolle man nicht am Ende des Sommers nur noch gut durchgegarte Tiere im Stall vorfinden.

Und beim Aufbau der Weihnachtskrippe in diesem Jahr machte das Ganze auf einmal auch Sinn! Na klar, Israel ist nun auch nicht gerade bekannt für seine "arktischen" Temperaturen. Die Ställe dort, dürften wohl eher der Weihnachtskrippe "ähneln", als unseren heimischen Ställen hier. Und in Folge kam der Gedanke auf: Hm, wie mag das im Hinblick darauf wohl wirklich gewesen sein?

Als Mutter stellt sich mir dann wirklich die Frage, hätte ich ein wohliges Gefühl dabei gehabt, wäre die Szene heimelig und friedlich gewesen, wenn ich meine fünf Jungs in einem Raum zur Welt gebracht hätte, bei dem eine Wand einfach mal fehlen würde. So "Tag der offenen Wand" im Kreißsaal?

Ich hätte wahrscheinlich eher kreißend und kreischend meinen Besten gebeten, er solle doch bitte eine Kuh auftreiben, die ein gewisses Maß an Sichtschutz geboten hätte. Nun gut, wir wissen nicht wirklich, ob Maria - so auserwählt sie nun mal wirklich war - nicht eine völlig andere Haltung zu der ganzen Sache hatte. Aber irgendwie kommt schon die Frage hoch, warum eigentlich so? Warum derart öffentlich, entblößt, antastbar und nicht doch in einem Thronsaal?

Diese Frage hat sich mein Bester auch gestellt. Und dann bekam er für sich eine Antwort, die es ihm irgendwie nahegebracht hat. 

Gott hat sich entblößt! Für uns!

Er wollte sich entblößen, er wollte sich betastbar machen ... und das für jeden! Nicht nur für eine gehobene Adelsschicht oder besonders herausragende Menschen, nein für jeden, selbst für Hirten, die damals an unterster Stelle in der Gesellschaftsordnung standen.

Er hat sich entblößt, jeglicher Würde berauben lassen, damit jeglicher Würdelose Zugang zu Ihm bekommt. 

Und dann fielen meinem Besten noch zwei Begebenheiten aus der Bibel ein, zu denen sich Gott auch entblößt hat vor den Menschen.

Das zweite Mal geschah auf einem Hügel auf Golgatha. Jesus wurde seiner Kleidung entblößt, öffentlich bloßgestellt, zu einem Zeitpunkt, an dem Kleidung eine noch viel gewichtigere Rolle spielte als heute, als diese Aussage über Beruf, Stellung und Würde bedeutete, während Entblößtsein Würdelosigkeit und Minderwert darstellte. Nackt vor aller Augen, entblößter konnte man gar nicht sein.

Und zu guter Letzt entblößte Er sich, als in dem Moment, als Jesus starb, der Vorhang im Tempel entzweiriss und das "Allerheiligste" freilegte, entblößte! Auf einmal Zugang gewährte zum ureigenen Aufenthaltsort Gottes! Dem Ort, den nur einmal im Jahr ein auserwählter Hohepriester nach ganz bestimmten langwierigem Prozedere aufsuchen durfte. 

Und das ist das wundervolle, faszinierende für mich an diesem "entblößten" Gott, Er macht es einfach ganz öffentlich und deutlich und unübersehbar ... Er gewährt mir Zugang zu Sich Selbst! Er hat ALLES getan, damit dies überhaupt möglich ist und wünscht sich nichts mehr, als dass ich Sein Angebot annehme. Gott hat sich uns als Baby und als Mensch gezeigt in Jesus, durch den wir, laut der Bibel, den Vater sehen. Entblößt aller Herrlichkeit und Allmacht, die Er im Himmel hatte, nackt und würdelos und doch völlig ohne Schuld, ist Er unwürdig für mich geworden, damit ich in der Lage bin, Ihm nahe zu kommen. 

Was für ein Gott! 

Ganz ehrlich, mich bewegt dieser Blick in den Stall wirklich sehr und ich wünsche mir einfach an dieser Stelle, dass auch Eure Herzen, vielleicht ganz neu oder einfach wieder bewegt werden von diesem mächtigen, gewaltigen und herrlichen Gott, der uns so sehr liebt, dass Ihn nichts davon abhalten konnte, sich für uns zu entblößen und antastbar zu machen, damit wir ganz nahe bei Ihm sein können!

Und mit diesen Worten wünsche ich Euch allen ein gesegnetes, wundervolles und ja, auch heimeliges und friedliches Weihnachtsfest, bei dem Ihr alle mit Euren Lieben wohlig zusammenrückt und dieses Fest der Liebe genießt, denn nichts anderes ist es tatsächlich, ein Fest der unendlichen und entblößten Liebe Gottes zu uns Menschen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy