Weihnachten

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachtsgruß 2010

Rike  / pixelio.de

So Ihr Lieben, jetzt will ich doch nicht vergessen, an dieser Stelle einen Weihnachtsgruß zu schreiben. Wie bei vielen von euch waren auch bei uns die letzten Wochen vor Weihnachten doch recht angefüllt und irgendwie "so schnell" vorbei! 🎅

Heute ist "Heiliger Abend" und zum Glück ist das Meiste erledigt. Nur noch so die letzten Aufgaben sind zu erledigen, wie z. B. die letzten Plätzchen zu backen, die Geschenke einzupacken, ein bisserl zu putzen und so. Ob die Zeit reicht bis heute Abend um 17.00 Uhr unser Weihnachtsgottesdienst stattfindet? Mal sehen ...

Da macht sich wieder mein mangelndes Organisationstalent bemerkbar 😔! Jedes Jahr nehme ich mir vor, es diesmal geregelt, geordnet, frühzeitig und überhaupt rechtzeitig hinzukriegen. Und jedes Jahr ist es das gleiche, wir sind bis zuletzt beschäftigt mit all den Vorbereitungen. Okay, dieses Jahr haben wir eine gute Ausrede, unsere "Baustelle" hat viel Zeit in Anspruch genommen. Von demher ... hat es vielleicht doch gar nicht so schlecht geklappt dieses Jahr. 😉

Ich möchte euch an dieser Stelle jetzt einfach mal DANKE sagen, für euer Lesen, für eure Kommentare, für euer Interesse an diesem Block. Das bedeutet mir sehr viel und freut mich total. Ich verspreche, dass ich auch im neuen Jahr wieder den einen oder anderen Beitrag posten werde. Im Kopf habe ich schon wieder einige Gedanken. Allerdings fehlte mir jetzt in den letzten Tagen einfach die Zeit. Da Euch vielleicht auch die Zeit zum Lesen gefehlt hat, gleicht es sich ja wieder aus!!! 😁

Ich und mein Bester und meine Fünfe wünschen euch jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest! Dass jeder von euch den Frieden Gottes, den Er uns mit Seinem Sohn an Weihnachten geschenkt hat, erfährt, weil Er auch jetzt noch 2000 Jahre danach genauso da ist und gilt wie damals! Dass ihr Gottes Nähe in Jesus spürt und erlebt, dass Er es ist, der euch auch in das Neue Jahr hinein und hindurch begleiten will!

Seid gesegnet von dem einzigen Gott, der uns so sehr liebt, dass er sich klein und menschlich gemacht hat, um unsere Liebe zu erringen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy


PS: Einige von euch sind ja auch auf Facebook unterwegs und dort habe ich ein Video gesehen, das ich echt klasse fand. Ich dachte, ich stelle jetzt hier mal den Link dazu rein. Wenn es zu Jesu Geburt schon Internet und Facebook gegeben hätte, dann könnte man es sich bestimmt in etwa so vorstellen wie in dem Video. 😉

If Joseph and Mary had Facebook!:
https://www.facebook.com/ThriveChurchTX/videos/1573735336164/

Freitag, 10. Dezember 2010

Schnick schnack schnuck

Harald Wanetschka  / pixelio.de
... mancher kennt das auch als "Schere, Stein, Papier".

Gestern habe ich eine Entdeckung gemacht ... etwas Neues ... etwas Bahnbrechendes ... etwas ... vielleicht sollte ich doch noch einen Erziehungsratgeber schreiben? Ich glaube, ich habe das Rezept zur Herstellung von Gold in Bezug auf Kindererziehung entdeckt! Das Bernsteinzimmer der Pädagogik! Die Relativitätstheorie für Eltern ... oder oder oder!

Meine Dritter und mein Vierter waren gestern nicht in der Schule. Ihre Mägen waren verstimmt, man könnte auch sagen, sie ließen sich vorgestern Nachmittag und nachts ihr Essen nochmal durch den Kopf gehen, was ich den Mitschülern und Lehrern nicht auch noch zumuten wollte.

Nach erfolgreicher "Totalentleerung" ging es beiden aber relativ schnell wieder besser. Kranke, fitte Kinder und schlechtes Wetter ... diese Mischung ist brisant.

Aber na gut, das hatten wir schon immer wieder mal durchgestanden, so auch gestern. Obwohl es schon nochmal herausfordernder ist, wenn man sich in einer fernseh- und bildschirmfreien Phase wie wir gerade befindet.

Nachdem der Vormittag wirklich gut vorbeiging - alle verspeisten Nahrungsmittel blieben, wo sie sollten - machte ich mich daran, ihnen zu Mittag ein leichtes Süppchen zu kochen. Während ich so vor mich hinwerkelte, die gesunden Söhne verlangten ja auch nach etwas handfesterer Nahrung, machte ich einen fatalen Fehler!!!

Ich ließ ihnen die Wahl!

Mein Schrank gab zwei Sorten Suppennudeln her: die normalen Nudeln und Buchstabennudeln. Ich rief die beiden also und fragte sie, welche Sorte sie denn lieber wollten. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Ich muss wohl mit meinen Gedanken woanders gewesen sein, sonst wäre mir das Ergebnis eh schon von vornherein klar gewesen und ich hätte einfach für sie entschieden.


Naja, es kam, wie es kommen musste: Selbstverständlich wollte der eine normale Nudeln und der andere Buchstaben!
Andreas Morlok  / pixelio.de

urulaia  / pixelio.de

Und schon ging der Kampf los! "Ich will aber ... ich will aber .. ich will aber ...!"

Puuuh, aber ich brauche mich ja gar nicht wundern, wenn wir als Eltern es geschafft haben, uns vorgestern wegen eines Fünfkornbrötchens in die Haare zu kriegen, warum sollte man dann nicht über Nudeln streiten können? (Dieses Szenario werde ich vielleicht mal an anderer Stelle erläutern ... 😆!)

Da stand ich also und fühlte mich einfach nudelmäßig überfordert. Ich hatte nicht mal mehr Lust mitzustreiten, sondern starrte sie einfach nur an.

Und dann, ja dann kam mir DER geniale Einfall!

Völlig ruhig machte ich meinen beiden den Vorschlag: "Also, wenn ihr Euch nicht entscheiden könnt ... dann macht einfach Schnick schnack schnuck!"

Und dann geschah das eigentliche Wunder! Sie guckten mich nur verwundert an, stutzten kurz und stellten sich tatsächlich in Position, jeder eine Hand hinter dem Rücken.


Gut, es brauchte ein Weilchen und diverse Anpassungen des Regelwerks, aber insgesamt verlief der Wettkampf außerordentlich gesittet und fair. Und letztendlich gewann unser Dritter, indem er zuerst drei Punkte erspielt hatte. Woraufhin unser Vierter als fairer Verlierer nur bat, das nächste Mal dann aber bitte die normalen Suppennudeln zu bekommen. Wozu wiederum mein Dritter als Sieger großherzig bereit war!


Juergen Jotzo  / pixelio.de

Ganz ehrlich, ich stand völlig perplex daneben und dachte einen Moment lang, irgendjemand hätte auf geheimnisvolle Weise meine Kinder ausgetauscht oder sie wären vielleicht mal kurz gegen die Wand gerannt oder irgendetwas in der Art. Aber es waren tatsächlich meine, sie strahlten mich fröhlich an und meinten dann nur: "Mama, machst Du uns jetzt die Suppe? Wir haben echt Hunger!"

Es gab dann einen großen Topf Buchstabensuppe, wobei das so ja auch nicht richtig ist meiner Meinung nach. Tummeln sich zwischen all den schönen Buchstaben doch auch zahlreiche Zahlen und Eurozeichen. Aber wir wollen ja mal nicht kleinlich sein.

Jetzt überlege ich mir seit gestern fieberhaft, ob ich dieses System nicht noch viel mehr um- und einsetzen kann in meinen Alltag. Ob es nicht möglich ist, so jeden Streit in einen netten kleinen Wettkampf zu verwandeln?

Wann kommst du heute Abend nach Hause? Machen wir Schnick schnack schnuck um 22.00 Uhr oder 22.15 Uhr z. B. auf die Frage meines Großen?

Wer möchte die Spülmaschine ausräumen, wer den Tisch decken, wer staubsaugen? Kommt, machen wir Schnick schnack schnuck drum?

Ich sehe es vor mir, unsere typische Körperhaltung wird ab sofort immer mit einem Arm hinter dem Rücken sein, damit man allzeit bereit ist.

Naja, ich befürchte, ich bin zu optimistisch und sehe das vielleicht ein bisschen zu einseitig. Ihr auch? Hab ich mir gedacht! Aber schön war der Gedanke doch, dass es DIE einfache Lösung für ein friedliches Miteinander in einem gemeinsamen Haushalt gäbe.

Ich habe meinen Söhnen schon große Schilder mit der Bibelstelle aus Psalm 133,1 vor die Nase gehalten:

„Siehe, wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“

Aber sie meinten dann immer nur, der Psalmschreiber hätte ihre Brüder nicht gekannt.

Naja, das stimmt schon, aber wenn man's genau nimmt, ist die Bibel ja Gottes Brief an uns. Aber wir müssen dann schon aufpassen, dass sie uns nicht Epheser 6,4 vorhalten:

„Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn.“

Worauf wir natürlich mit Epheser 6,1-3 kontern können:

„Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: ‚auf dass dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden‘".

Wenn das mal nicht eine schöne Bibelstelle ist! 😊

Ach ja, Schnick schnack schnuck wäre schon schön gewesen, so als Erziehungsmodell. Aber mir ist bewußt, dass ich Epheser 6, den zweiten Teil des 4. Verses nicht außen vor lassen darf:

„Sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“

Das ist eine Aufgabe, die will und soll ich ernst nehmen. Und manchmal frage ich mich, ob wir heutzutage nicht einen Denkfehler begehen, indem wir meinen, unsere Kinder in jede Entscheidung mit einbeziehen zu müssen. Wenn wir als Eltern das Heft sozusagen aus der Hand geben, in die eigentlich damit maßlos überforderten Hände unserer Kinder.

Okay, in Bezug auf Suppennudeln mag das noch vertretbar sein. Aber es fällt mir schon auf, dass meine Kinder sich oft Entscheidungsfreiheiten herausnehmen, da hätte ich z. B. von meinen Eltern "eins hinter die Löffel" gekriegt.

Die Kinder heutzutage wachsen heran in einem Umfeld, das ihnen permanent suggeriert: Dir steht alles zu und du brauchst nichts dafür tun. Du weißt am besten, was für dich gut ist und du musst zu deinem Recht kommen.

Da als Eltern andere Maßstäbe zu setzen ist nicht immer einfach. Denn: "Alle meine Freunde dürfen immer alles!" Manchmal frage ich mich dann wirklich, bin ich zu streng? Setze ich zu enge Grenzen? Dabei finde ich nicht, dass wir ihnen gar nichts erlauben. Ich finde uns, meinen Besten und mich, als Eltern eigentlich super, wenn ich so an meine eigene Kindheit und Jugend mit all ihren Einschränkungen denke.

Ich glaube, die Spanne heute klafft immer weiter auf. Die Spanne zwischen Kindern, die sich selbst überlassen bleiben, denen keine Grenzen gesetzt werden, die teilweise verwahrlosen, und den Kindern, die überbehütet, mit allem rundherum versorgt und immensen Ansprüchen an das Leben aufwachsen.

Wir staunten manchmal an Elternabenden, wenn Eltern darüber diskutieren, ob man in der Grundschule Noten geben dürfte, die schlechter als eine 3 wären. Damit würde man die Kinder doch demotivieren, das wären Traumata fürs Leben!!! 🤦

Hallooohooo? Mein Bester und ich hatten zuerst gar nicht verstanden, um was es eigentlich ging und als es uns dämmerte, konnten wir uns nur mit großen Augen ansehen und verwundert den Kopf schütteln. 🙄

Nein, nein, das Thema Schule will ich jetzt auf keinen Fall abhandeln. Dann müsstet Ihr euch noch mehr Zeit zum Lesen nehmen, weil das abendfüllend werden würde bei vier Schulkindern.

Mir ging es jetzt eigentlich mehr um den Gedanken, wie viel Freiheit gebe ich meinen Kindern bzw. eigentlich wie viel "luftleeren Raum", wenn ich sie die Entscheidungen treffe lasse, die in meinem Aufgabenbereich als Mutter eigentlich fest verankert sind.

Ich glaube, wir Eltern sind uns oft nicht darüber im Klaren, dass Kinder ihre Grenzen BRAUCHEN! Wenn man ihnen keine Grenzen setzt, fühlen sie sich verloren in der Weite, weil sie völlig überfordert sind, als Kinder selbst Grenzen zu setzen. Wir überlassen unseren Kindern so oft Entscheidungen, zu denen sie gar nicht in der Lage sein können, einfach weil sie Kinder sind und ihnen der Überblick noch fehlen muss.

Natürlich ist es bequemer und einfacher, ihnen das Feld zu überlassen. Es kostet nicht soviel Kraft. Man kann man doch dann im Versagensfall auch guten Gewissens sagen: Selber schuld! Aber wollen wir das wirklich? Wollen wir nicht eigentlich unseren Kindern einen geschützen Rahmen bieten, in dem sie heranwachsen können, lernen können, sich entwickeln können? Natürlich nicht in dem Maße, dass wir ihnen alles abnehmen und sie gar nichts mehr tun lassen, das wäre von der anderen Seite vom Pferd gefallen.

Meine liebe große Schwester brachte mir mal das Beispiel von Begrenzungen, die wichtig sind im Leben, in Bezug auf die Gebote Gottes. Sie sagte, für sie wären diese Gebote, diese Grenzen, wie die Leitplanken an einer Straße, an deren Seite es steil heruntergeht. Sie wäre trotzdem noch frei, zu fahren und ihr Auto selbständig von A nach B zu lenken, aber sie müsste nicht ständig aufpassen, um seitlich nicht auszubrechen und in die Tiefe zu stürzen.

Das finde ich ein sehr eindrückliches Bild. Und ich glaube, man kann es ebenso auf die Grenzen anwenden, die wir unseren Kindern bieten müssen.

Wenn ich mich geborgen weiß in einem Rahmen, der mir Halt gibt, kann ich mich auch frei darin entfalten! Und das gilt für meine Kinder ja um so mehr.

In einem meiner Lieblingspsalmen lese ich diese Stelle, dir mir wieder neu wichtig wird, Psalm 139,5:

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“

Das sind "Leitplanken", die machen mich froh und in denen will ich immer sein. Der ganze Psalm ist so ein Liebeslied Gottes an mich, aus dem eigentlich auch klar hervorgeht, dass Gott mich umgibt und in Seiner Hand hält, weil ich Ihm wertvoll und wichtig bin!

Und aus genau dem Grund, weil auch ich meine Kinder liebe und sie mir wertvoll und wichtig sind, will ich ihnen Halt geben und ihnen den schützenden Rahmen bieten, den sie brauchen. Und sicher geht es mir als Mutter so wie meiner Mutter, die Erkenntnis, dass die Einschränkungen in meiner Kindheit und Jugend zu meinem Besten dienten, kam eigentlich erst jetzt. 😊

Soviel mal, für heute ihr Lieben. Seid gesegnet und fühlt euch sicher gehalten in den einschränkenden, liebenden Händen des Vaters!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy

Freitag, 26. November 2010

Advent, Advent ... die Welt, die rennt!

... zumindest hier in Deutschland!


Joujou  / pixelio.de

Am nächsten Sonntag ist schon wieder Erster Advent, da rennt auch etwas, die Zeit nämlich. Irgendwie kann ich es immer gar nicht glauben, wie schnell die sein kann, die Zeit.

Jetzt ist also schon wieder Adventszeit und nicht mehr viel Jahr übrig. 2010 ... ach nee, auf einen Jahresrückblick habe ich jetzt keine Lust. Die gibst ja zu 1000sten im Dezember im Fernsehen und Zeitung und überhaupt, das braucht‘s hier an dieser Stelle nun so gar nicht.

Was mich immer am meisten stresst, ist der Stress, der um mich herum losgeht, wenn's auf Weihnachten zugeht. Warum ist das so? Weil Weihnachten im Laufe der Jahre immer mehr kommerzialisiert worden ist, meiner Meinung nach. Es geht dabei nicht mehr wirklich um das, was an Weihnachten eigentlich gefeiert wird. Fragt man die Leute auf der Straße, was Weihnachten denn für ein Fest sei, wird es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern und die Antworten werden ähnlich "erfrischend" wie bei der Frage nach Pfingsten sein: "Pfingsten? War da nicht irgendwas mit 'nem Ochsen?"

Und mittlerweile fügt sich das Weihnachtsfest, an dem wir Christen uns bewußt wieder daran erinnern wollen, dass Jesus vor ca. 2000 Jahren als kleines Baby im Stall von Bethlehem zur Welt kam, in den Reigen der "Ereignisse", den der Groß- und Einzelhandel sich zu eigen gemacht hat, um möglichst gewinnträchtig Umsätze zu steigern, ohne "Durchhänger" und "verkaufsarme Jahreszeiten".

Ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern, dass in meiner Kindheit, wenn die Sommerferien damals im "Bayerischen" ca. Anfang/Mitte September zu Ende gingen, wirklich nur ein paar Tage darauf im Laden das Weihnachtsgebäck mit Lebkuchen, Spekulatius, Weihnachtsmännern und tatsächlich auch schon Adventskalendern auslag.

Es erschüttert mich jedesmal wieder, wenn ich versuche mir noch ein bisschen Urlaubsflair zu erhalten, in dem ich möglichst lange auf Socken und Jacke verzichte, mein bißchen Bräune aus den Sommerferien hege und pflege mit Hege- und Pflege-Lotionen, mich noch immer der Duft von Jil Sanders "Sun" umweht ... und ich mich plötzlich auf dem Boden der Tatsachen wiederfinde, der da ansagt, dass wir uns scheinbar schon wieder mit großen Schritten Weihnachten nähern.



Lilo Kapp  / pixelio.de


Das ganze Weihnachtsbrimborium lässt sich auch nicht stören, wenn kurz vor‘m Reformationstag, das ist nämlich der eigentlich Grund, weshalb dieser Tag, der 31.10., zumindest in den Kalendern noch erwähnt wird, weitere Spezialartikel dazukommen.

Ab Mitte Oktober schiebe ich mich also dann zusätzlich an den Gespenstern, Skeletten und Kürbisköpfen im Laden vorbei und umschlittere weiterhin auch die Weihnachtsecke, obwohl es schon schwieriger wird, an den Lebkuchen vorbeizukomnen. Denn eigentlich mag ich die doch ganz gerne ... allein, allzufrüher Genuss lässt sie mir an Weihnachten nicht mehr wirklich schmecken.

Und so setzt sich das das Jahr durch dann ja fort ... gleich nach Weihnachten, oder vielleicht ja doch schon vorher (???), finden sich dann die ersten Fastnachtsartikel in den Läden. Verschiedene Haarspray- und Farbveränderungsartikel, billighergestellte Kinderkostüme etc.

Auch hier gibt es nur einen kurzen Unterbruch mit Sylvesterknallartikeln. Wobei sich die Papierschlangen und Konfettikanonen von Sylvester und Fastnacht nicht wirklich widersprechen. Wochenlang versuche ich also danach meinen Jüngsten beim Einkaufen von besagten Billigkostümen abzulenken. Und wenn ich diese Hürde geschafft habe, stellt sich mir die nächste in Form von Osterhasen, die immer früher aus ihren Löchern schlüpfen müssen.



Ruth Rudolph  / pixelio.de

Empfinde das nur ich so? Diesen Schlag-auf-Schlag in den Läden? Geht es Euch nicht genauso? Nein?

Hmmm, dann komme ich vielleicht doch wieder auf Advent zurück. Der Advent, der in unseren deutschen Landen mittlerweile nicht mehr die "Wartezeit" aufs Geburtstagsfest von Jesus sein soll, sondern eher eine Zeit des Kommerzes, denn man muss und sollte und könnte ja diesem und jenen und den anderen nicht zu vergessen auch noch eine Kleinigkeit an Weihnachten zukommen lassen.

Wie schön, dass es uns der Einzelhandel da so leicht macht!!! Gibt es doch schon Wochen vorher sogenannte Bundles, wie z. B. eine riesige Schachtel mit aufgedruckter Schleife, in der sich ein simples Deodorant und ein kleines Fläschchen Duschlotion verbirgt, welches ich einzeln gekauft, billiger kriegen könnte. Aber die Schleife ist doch so schön rot und so hervorgestanzt! Da brauch ich's nicht mal einpacken!

Na gut, ich kann ja verstehen, dass man auf solche Angebote zurückgreift, wenn einem an Heiligabend kurz vor 18.00 Uhr einfällt, dass man den Schwiegervater noch vergessen hat zu "bedenken". Da dann außer dem Lebensmittelladen nichts mehr offen hat, greif ich halt zum "Asbach-Uralt-Toilettenwasser" im Bundle mit einem Stück grünlich eingefärbter Seife. Aber immerhin ist es schon schön eingepackt und, da die Adventszeit eigentlich schon vorüber, im herurntergesetzten Sonderpreis sehr erschwinglich!

Aber, so frage ich mich gerade, auf was will ich eigentlich hinaus in diesem Post???

Ich glaube, ich will darauf hinaus, dass ich mich immer noch bzw. seit ein paar Jahren wieder, auf die Adventszeit freue!



S. Hofschlaeger  / pixelio.de



Wie kommt‘s? Ich versuche, den ganzen Kommerzkram und Vorbereitungsstress auszublenden. Ich gebe zu, manchmal gelingt mir das Ausblenden so gut, dass ich tatsächlich das eine oder andere Geschenk vergesse zu besorgen. Aber zum Glück hat unser Laden vor der  Haustür Heiligabend bis 18.00 Uhr geöffnet ... 🙄😊 *gggg*

Nee, so schlimm ist es dann doch nicht, dass ich darauf zurückgreife. Eine gute Alternative sind auch liebevoll von Hand gestaltete Gutscheine! 😁

Also versuche ich, mich diesem ganzen Stress zu entziehen und erinnere mich daran, was Advent für mich als Kind bedeutet hat. Ich habe es geliebt! Den Adventskranz, die Lichter, das geschmückte Städtchen aus dem ich stamme, die geschmückte Kirche! Manchmal durften wir meinem Vater dabei helfen, der als Mesner für den Schmuck der Kirchen in unserem Städtchen zuständig war. Vielleicht ist meine Erinnerung verklärt, aber ich habe rückblickend noch immer das Gefühl, dass das Tempo in der Adventszeit irgendwie langsamer wurde.

Oder gab es damals auch 125.000 Weihnachtsfeiern, an denen man gefordert war sich nicht nur duch die bloße Anwesenheit, sondern auch durch Kuchen- und Plätzchenspenden, zu beteiligen?

Und dann habe ich für die Kindheitserinnerungen meiner eigenen Kinder angefangen, die Kindheitsrituale der Adventszeit wieder einzuführen. Ich habe fünf Geschwister und meine Eltern hatten es damals eingeführt, dass nicht jeder einen eigenen Adventskalender bekam, sondern es gab die "Säckchen". An einem Seil hängen 24 Säckchen aus Filzstoff, mit einem weihnachtlichen Bildchen darauf und Schnürchen zum Zubinden dran. Diese Säckchen füllte meine Mutter mit Süßigkeiten.

Und ab dem 01.12. gab es dann am Abend immer "Säckchensingen", das hieß, die Familie versammelte sich im Wohnzimmer, die Kerzen des Adventskranzes wurden angezündet und wir sangen gemeinsam Adventslieder. Erst danach durfte immer reihum einer am Abend ein Säckchen aussuchen und die darin befindlichen Süßigkeiten wurden gerecht aufgeteilt.

Diesen Brauch habe ich geliebt und tue es eigentlich bis heute!!!

Seit einigen Jahren machen wir es genauso. Meine Mutter half mir, indem sie uns unseren eigenen "Säckchenadventskalender" schneiderte. Und seither gibt es auch bei uns das "Säckchensingen" am Abend in der Adventszeit. Wir zünden die Kerzen an, singen ein paar Lieder. Wobei es enorm wichtig ist, auch hier gerecht vorzugehen! Keiner will bei der Auswahl der Lieder übergangen werden! Nach dem Singen lese ich eine spezielle Adventsgeschichte vor, bei der die Kinder immer irgendetwas ausschneiden und auf ein Poster kleben können, was sie auch immer gerecht reihum gehandhabt wünschen, und danach gibt es einen, der das Säckchen aussuchen darf. Dabei wird auch hier konsequent auf die Einhaltung einer fairen Reihenfolge geachtet!

Und ich habe den Eindruck, unsere Kinder lieben es auch!

Letztes Jahr haben wir dann noch eingeführt, das zu beklebende Poster über die Türen des Fernsehschrankes zu kleben. Was bedeutet, in der Adventszeit gibt es kein Fernsehen und keine Playstation. Zusätzlich erstreckt sich das "Zukleben" auch auf Gameboys, Computer etc. Wir waren extrem gespannt, wie die Kinder diese bildschirmfreie Zeit annehmen würden und sie haben uns überrascht und erstaunt.

Ich gebe zu, die ersten Tage waren herausfordernd. Erst da wurde uns bewusst, wie viel Raum diese ganzen Konsolen etc. einnehmen, obwohl wir eine  Zeitregel von einer halben Stunde haben. Uns war vorher nicht ganz klar, dass es je nachdem wenn von fünf Jungs, jeder eine halbe Stunde z. B. an der Playstation etwas spielt, der Nachmittag ziemlich einseitig verlaufen kann, da immer die jeweils anderen dabei zusehen. Ist nicht immer so ganz einfach, da einen guten Weg als Eltern zu finden.

Auf jeden Fall haben wir dann letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass es uns enorm gut getan hat, diese Wochen vor Weihnachten. Ich habe Bücher besorgt, für die verschiedenen Altersklassen, so dass es wirklich immer schöne Abende waren. Für die Kleinen genauso wie für die Großen! Wir haben uns so sehr gefreut, wie die Kinder das angenommen haben und es hat uns als Familie wirklich wieder gezeigt, dass es - auch wenn es rund um einen rennt und stresst - diese halbe Stunde/Stunde am Abend einfach gut tut. Ein Runterfahren aus dem Gerenne, ein zur Ruhe kommen für eine kleine Weile, die uns Mut gemacht hat, das dieses Jahr zu wiederholen.

Die Adventsgeschichten sind besorgt, Bücher zum Vorlesen in Planung und den Adventskranz habe ich jetzt auch schon. Und ich freue mich darauf! Jedes Jahr an Weihnachten frage ich mich, warum wir das eigentlich nur in der Adventszeit schaffen? Warum kriegen wir das unter dem Jahr nicht hin? Ich hatte bisher noch keine Antwort darauf! Aber eine liebe Freundin meinte letzte Woche zu mir: Wenn Ihr das das ganze Jahr machen würdet, wäre es nichts Besonderes mehr! Und da hat sie recht! Vielleicht muss ich mir gar nicht den Vorwurf machen, dieses Runterfahren unterm Jahr nicht hinzukriegen, sondern darf diese besondere Zeit im Advent einfach als Adventsgeschenk genießen!

Und so freue ich mich auf den ersten Advent am Sonntag, wenn wir die erste Kerze am Adventskranz anzünden. In weiser Voraussicht habe ich diese Jahr zwei Sätze Adventskerzen besorgt, da wir sie jeden Abend während dem Vorlesen anhaben, reicht ein Satz Kerzen nicht aus, ohne dass der Adventskranz in Flammen aufgeht. Was durchaus passieren kann, wie ich von einer anderen lieben Freundin erfahren habe! 😉

In diesem Sinne wünsche ich Euch, geneigten Lesern, dass ihr ebenso wie wir Eure halbe Stunde/Stunde "Runterfahren" im Advent erlebt, in der ihr spürt, wie ihr neue Kraft erhaltet. In der ihr euch vielleicht wieder bewusst daran erinnert, worum es an Weihnachten geht!

Weshalb wir in der Adventszeit mit Sacharja 9,9 jubeln dürfen:
„Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“

In diesem Sinne wünsche ich Euch von Herzen eine wirklich ruhige und besinnliche Adventszeit!

Seid gesegnet in der Ruhe des Herrn, die nur in Ihm vollkommene Ruhe ist!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy




Birgit  / pixelio.de

Samstag, 6. November 2010

Entscheide Dich!

Ach ja ... jetzt habe ich schon wieder eine ganze Weile nichts geschrieben hier. Irgendwie scheint mir die "Muse" abhanden gekommen zu sein. 😏

Eigentlich liegts wohl eher daran, dass die letzten Tage/Wochen ziemlich anstrengend waren bzw. ich sie als anstrengend erlebt habe. Wir haben eine Baustelle, das heißt: Mein Bester - der neben seinem vorwiegenden Schreibtischjob leidenschaftlicher Handwerker ist - kann sich so richtig austoben. Gleichzeitig läuft ziemlich viel in unserer Gemeinde, wo der Beste mit seinen Fähigkeiten auch sehr gefragt ist.

Und momentan habe ich oft das Gefühl, auch wenn er mal zu Hause ist, ist er nur körperlich anwesend. Ich will ihm da auch gar keinen Vorwurf machen, ist halt jetzt eine "schaffige" Phase. Leider trifft sie zusammen mit einer Phase, die mir - als Sommerkind, ihr wollt Euch vielleicht erinnern - ziemlich Mühe macht. Dieser trübe November ... der mir grundsätzlich schon immer sehr aufs Gemüt drückt. Ich brauche Sonne, Licht, Helligkeit, Wärme ... *tiefersehnsuchtsseufzer*

Und kennt Ihr das auch, dass dann plötzlich alles "zusammenkommt"? Die Schwierigkeiten oder Probleme kommen ja oft nicht schön dosiert, man hat den Eindruck, sie ziehen sich gegenseitig an. Plötzlich fängt es hier an zu knarzen, da zu ziehen und auf einmal kommt an anderer Stelle noch ein weiteres Problem dazu und irgendwie ist man auf einmal mitten in einem Wust von Problemen und weiß gar nicht genau, wie man da eigentlich hingekommen ist und vor allem sieht man irgendwie kein "Entkommen".

Finde ich nicht fair! Ganz ehrlich!

Aber ich glaube, ich bin nicht die einzige, der es so geht, oder?

In so einer Phase, ich hatte diese Phasen schon hin und wieder mal in meinem Leben, in der ich auch "kein Land" gesehen habe, habe ich einen Text für ein Lied geschrieben, der nicht aus mir selbst kam. Ich empfand ihn da als Geschenk und möchte ihn mir jetzt auch selbst wieder in Erinnerung bringen. Ich muss mich nicht selbst rausholen aus der Tiefe, eigentlich brauche ich nur die Hände aufzuhalten und mich beschenken zu lassen.

Ich lass Euch den Text mal lesen:

Wir sind oft so lau und öde,
lassen unser Feuer glimmen.
Halten uns bedeckt, sind müde
von dem Kampf und Krampf und Ringen.

Wirken wie geschlag'ne Krieger,
die erschöpft von ihrem Streben.
Haben ganz und gar vergessen
uns're Rüstung anzulegen.

Ref.:
Steh jetzt auf! Erhebe Dich!
Kind des Königs, vergiss das nicht!
Gott wird dich erfüllen, mit Seiner Kraft.
Heb' jetzt Deine Hände, Er kommt mit Macht.
Dann wirst du erleben, wie Er dich hält.
Er will dir alles geben, hat zum Kind dich erwählt!

Komme neu in Seinen Frieden.
Lass Dich füllen und begreife,
dass nicht du's bist, der muss siegen,
Gottes Macht steht dir zur Seite.

Er will nur, dass wir anbeten,
Ihn von ganzem Herzen lieben.
Dann wird Er die Kraft uns geben,
mit Ihm auf Erden zu siegen.

Ref.

Dürfen Seine Rüstung tragen
voller Stolz Sein' Banner heben.
In Ihm neue Schritte wagen,
den Heil'gen Geist in Kraft erleben.

Spüren dann in neuer Freude
wie Er's ist, der uns befähigt,
wir den guten Lauf beenden,
weil Er uns in Liebe trägt!


So oft bin ich versucht, alle meine Probleme und manchmal auch die der anderen gleich mit selbst zu lösen. Ich ackere und grüble und scheitere und verzweifle. Da sehe ich manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und verrenne mich in Aktionismus, der mich aber eigentlich nicht voranbringt, sondern eher zurückwirft.

Eine liebe Freundin hat mir vor Jahre mal erzählt, wie sie erkannt hat, dass es auch mit auf sie ankommt. Nicht in dem Sinn, dass man sich doch selbst "befreit" aus seinen Problemen, sondern dass jeder persönlich aufgefordert ist, eine Entscheidung zu treffen.

Sie meinte damals zu mir: "Mein Tag verläuft so, wie ich mich entscheide. Ich kann mich morgens entscheiden, dass es ein guter Tag wird, weil ich mit Jesus durch den Tag gehen kann und Ihn habe, dann wird es ein guter Tag, mit ALLEM, was er bringen mag. Oder ich entscheide mich, mich meinen Problemen und Aufaben zu ergeben und frustriert nur auf den nächsten Schlag zu warten. Dann wird auch das eintreten!"

Das hat mich damals ziemlich beeindruckt und tut es eigentlich auch noch heute. Und im Laufe der Jahre habe ich erlebt, dass es wahr ist, was sie mir erzählt hat. Ich habe immer die Wahl mich für oder gegen etwas zu entscheiden.

Und wir Christen haben soviele Zusagen in der Bibel, die uns eigentlich eine Entscheidung "für" leicht machen sollten.

Unter anderem heißt es in

Jesaja 42,3
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“

Mit meinen Worten, Gott wird uns nicht mehr zumuten, als wir auch tragen können.

Oder auch in

Philipper 2,13
Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

Ich muss es also nicht aus eigener Kraft schaffen, ich weiß, dass Gott in und durch mich wirkt.

Weiter heißt es aber auch in

Philipper 2,14-15
„Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt.“

Mit meinen Worten, da ist wieder eine Entscheidung gefordert. Ich darf oder sollte mich entscheiden, alles was an Aufgaben und Schwierigkeiten vor mir liegt, im Glauben, dass Gott mir nicht mehr zumutet, als ich tragen kann, Schritt für Schritt anzugehen und nicht schon vorher in Verzweiflung zu verfallen, sondern davon auszugehen, dass:

Matthäus 19,26b
„bei Gott alle Dinge möglich sind“,

Markus 9,23
alle Dinge möglich sind dem, der da glaubt“ und letztendlich

Römer 8,28
denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“.

Bei soviel Wahrheit, und für mich ist die Bibel, das Wort Gottes, absolute Wahrheit, sollte es mir doch eigentlich nicht mehr schwerfallen, mich zu entscheiden, an diesen Zusagen festzuhalten.

Dann brauche ich es auch nicht mehr zulassen, dass mir ein trüber November die Sonne des Lebens verschleiert, dass mir viel "Schaffigkeit" die Freude am Leben und an den Aufgaben nimmt, dass ich in der Mitte der Nacht nicht mehr erkenne, dass der neue Tag schon angefangen hat!

Letztendlich weiß ich ja auch, dass diese ganzen "Knüppel" nicht zufällig von ungefähr zwischen meinen Knien landen. Da ist ja immer noch die Gegenseite, die uns eben in Finsternis halten will, die uns zur Verzweiflung bringen will, die uns alle Lebensfreude aussaugen will.

Da entscheide ich mich dann doch lieber, es mit Jakobus 4,7 zu halten:

„So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“

Ich weiß aber auch, dass das ganze ein Lernprozess ist. Schritt für Schritt darf ich erleben, dass Gott mich da verändert, mir auch immer wieder liebe Geschwister zur Seite stellt, die für mich Erkenntnisse kriegen, die mir plötzlich die Augen aufgehen lassen, so dass ich den Kopf wieder erheben kann, um zu "widerstehen".

Ich bin dankbar, dass Gott so unendlich viel Geduld mit mir hat. Dass Er es ist, der in mir das Wollen und Vollbringen bewirkt. Das nimmt mir auch eine Last!

So darf ich ganz "entspannt" eine gute Entscheidung treffen!

Seid gesegnet mit Mut zu guten Entscheidungen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy

Dienstag, 19. Oktober 2010

Sprachenlernen leicht gemacht!

Jetzt denke ich schon wieder ein Weilchen an einem Thema herum, dem ich mich als Mutter von fünf Söhnen nicht entziehen kann.

Während meiner Jugend, die wie meine Söhne finden schon Eeeeeewigkeiten zurück liegen muss, war ich dazu angehalten in der Schule zuerst mal Deutsch und dann noch Englisch als Fremdsprache zu lernen.

Ich rede gerne viel, ich liebe es zu schreiben, ich finde es toll, in fremden Sprachen kommunizieren zu können ... aber all dies erfordert in der Regel ein gewisses Maß an grammatikalischem Verständnis. Und das fehlt mir schlicht und ergreifend.

Schon in der deutschen Grammatik war ich in der Schule rettungslos verloren: Subjekt, Objekt, Präsens, Perfekt, Plusquamperfekt ... es konnte und kann mir nicht spanischer vorkommen. Dummerweise braucht es, um eine Fremdsprache gewissenhaft zu lernen, wiederum ein Minimum an Verständnis für die eigene Grammatik!

So kämpfte ich mich also in den folgenden Jahren durch Deutsch, Englisch, Neugriechisch (was ich aus persönlichen Gründen unbedingt lernen wollte) und nicht zu guter Letzt durch Alemannisch. Wobei mir die letztgenannte Sprache sehr entgegenkommt, wurde ich da noch nie kleinlich zur Einhaltung grammikalischer Richtwerte angehalten.

Für alle, denen sich jetzt die Frage stellt: Alemannisch? Ist das nicht Deutsch? Sind wir nicht alle Alemannen ... zumindest teilweise im Ausland? Dem sei erklärt: Alemannen sind die hiesigen "Einheimischen", also in unserer kleinen aber feinen Region am südwestlichen Rande Deutschlands. Und der hiesige Dialekt ist - richtig geraten - folglich Alemannisch. Eine Mischung aus Deutsch, Französisch und Schweizerdeutsch. Wobei die Feinheiten der Aussprache von Ort zu Ort differieren können.

Nachdem ich mich also durch meine Schuljahre quälte, Neugriechisch mehr schlecht als recht lernte und mich mit dem hiesigen Sprachgebrauch arrangiert hatte, dachte ich mit gutem Recht, meine Lehrjahre in Sachen Sprache lägen hinter mir.

Hahaaaaa ... falsch gedacht!

Hatte ich erwähnt, dass ich fünf Söhne habe? Drei von ihnen sind mittendrin bzw. auf direktem Wege in die Pubertät. Und auf einmal merke ich, mein Sprachvermögen wird erneut herausgefordert!!!

Im Sommer saß mein Großer faulenzenderweise im Garten im Baumhaus und ließ Füße und Seele baumeln, nachdem er am Tag bzw. Abend vorher seinen Geburtstag ausgiebig mit Freunden in ebendiesem Baumhaus gefeiert hatte.

Von der Terrassentür aus rief ich ihm zu: "Na? Ruhst Du Dich ein bisschen aus?" Mein Großer: "Was?" Ich: "Ich hab' gefragt, ob Du Dich ein bisschen ausruhst?" Mein Großer: "Waaas?" Ich nun etwas entnervt und ein bisschen lauter: "Ich hab' gefragt, was Du machst???" Mein Großer: "Ich chille!" Darauf wiederum ich: "Was???" Mein Großer: "Ich CHIIIILLLLE!" Ich mehr zu mir selbst: "Hääh???" Woraufhin mir mein Kleiner, damals Fünfjähriger, zur Hilfe eilt: "Na Mama, er hängt einfach ab!"

Ooookaaay! Da wurde mir klar, hier täte mal wieder ein Sprachstudium gut! Ich erinnerte mich, dass ich es total uncool fand, wenn meine Mutter mit meinem Sprachgebrauch wie "cool", "voll g...", "echt ätzend" usw. nicht wirklich etwas anfangen konnte. Dass die Rollen jetzt so vertauscht werden, das fuchst mich dann doch. 😆

Also öffnete ich fortan meine Lauscherchen, um mich der Sache etwas anzunähern. Aber unsere Jungs sind ja nicht von gestern, die wissen meistens ganz genau, wie und was sie zu Hause "äußern" können. Brauchen sie doch auch ihre eigene Sprache, um sich von uns Eltern zu distanzieren. Und wahrscheinlich ist wirklich nichts peinlicher als eine Mutter, die vor den Freunden der Söhne anfängt "neudeutsch" zu schwadronieren. Vor allem, wenn sich ihr die Sprache noch nicht voll und ganz erschlossen hat.

Aber immerhin schlummert doch in mir der Wunsch, meine Söhne zumindest zu verstehen, so ich denn des sprechens selbst nicht in der Lage bin. Und hie und da erlaube ich mir eine kleine Ausdrucksweise, von der ich hoffe, dass sie der Situation angemessen ist.

Und da tun sich dann bisweilen doch große Abgründe auf, wie ich letztens feststellen musste. Wir saßen in netter Runde bei meiner lieben patchworkenden Freundin beim Geburtstagskaffee zusammen.

Plötzlich musste ich mir den Vorwurf von meiner Freundin machen lassen, ich würde sie "dissen"! Oh Schreck, wie ist mir das nur passiert??? Ich hatte dieses Wort schon gehört, es aber bis dato vage mit "jemanden gezielt hochnehmen bzw. ärgern" in Zusammenhang gebracht. Und nichts liegt mir doch ferner als DAS!

Also diskutierten wir ein Weilchen über die Bedeutung des Wortes: "dissen"! Ich fand, dass es einen negativen leicht böswilligen Touch hat, meine Freundin meinte damit auch ein spaßhaftes Hochnehmen.

Naja, immerhin wurden wir uns einig, dass es ein Verb ist. Also etwas, was man tut, man könnte auch "Tunwort" sagen. Fragmentarisch ist doch ein bisschen grammatikalisches Grundverständnis vorhanden!!! Okay, ich gebe zu, was ich weiß, eigne ich mir aus den Unterlagen meiner jeweiligen Grundschüler wieder an! *hohohohohohooooo* 🤦

Da ich es genau wissen wollte, wandte ich mich natürlich an meine hauseigenen Sachverständigen: "Jungs, was genau ist mit 'dissen' gemeint?" Die Antworten gaben im ungefähren die Meinungen meiner Freundin und mir wieder, umfassten also doch beides und letztendlich klärte mich mein Großer noch darüber auf, dass man dissen auch ungewollt könne. Das heißt, man will eigentlich gar nicht dissen, aber der andere würde es so verstehen und dann hätte man halt trotzdem gedisst. Na, das ist ja mal doll, mit anderen Worten kann man dissen einfach überall und immer, ob man das will oder nicht.

Immerhin klärte er mich nicht grammatikalisch darüber auf, dass "dissen" - flektierbar wie es ist - zu den konjungierbaren Wortarten gehört. Dann hätte ich nämlich im Deutschen Grammatik-Lexikon nachschlagen müssen, um zu erfahren, dass damit gemeint ist: ich disse, ich disste, ich habe gedisst oder in meiner Lieblingsform der vollendeten Zukunft: ich werde gedisst haben ...

Korrigiert mich, wenn ich grammatikalisch mal wieder daneben gegriffen habe, aber bitte ohne mich zu dissen ... und denkt daran, es kommt darauf an, wie es bei mir ankommt!!! 🤔

Zukünftig werde ich für mich versuchen, "dissen" zu meiden, ich will's mir ja nich mit allen verscherzen!

Da werde ich mich doch lieber an eine noch ältere Regel halten:

Psalm 39,2
"Ich habe mir vorgenommen: Ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge."

Im Klartext würde das für mich bedeuten, erst denken und prüfen, dann reden bzw. schreiben!

Und in Zukunft muss ich mich meinen Sprachstudien doch noch etwas genauer hingeben, damit ich nicht weiterhin unwissenderweise "disse", dabei aber völlig "gechillt" bin und gar nicht merke, dass ich mich zum "Vollpfosten" mache.

Seid gesegnet und völlig gechillt in Seiner Gegenwart!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy