Ach ja ... jetzt habe ich schon wieder
eine ganze Weile nichts geschrieben hier. Irgendwie scheint mir die
"Muse" abhanden gekommen zu sein. 😏
Eigentlich liegts wohl eher daran, dass
die letzten Tage/Wochen ziemlich anstrengend waren bzw. ich sie als anstrengend
erlebt habe. Wir haben eine Baustelle, das heißt: Mein Bester - der neben
seinem vorwiegenden Schreibtischjob leidenschaftlicher Handwerker ist - kann
sich so richtig austoben. Gleichzeitig läuft ziemlich viel in unserer Gemeinde,
wo der Beste mit seinen Fähigkeiten auch sehr gefragt ist.
Und momentan habe ich oft das Gefühl, auch
wenn er mal zu Hause ist, ist er nur körperlich anwesend. Ich will ihm da auch
gar keinen Vorwurf machen, ist halt jetzt eine "schaffige" Phase.
Leider trifft sie zusammen mit einer Phase, die mir - als Sommerkind, ihr wollt
Euch vielleicht erinnern - ziemlich Mühe macht. Dieser trübe November ... der
mir grundsätzlich schon immer sehr aufs Gemüt drückt. Ich brauche Sonne, Licht,
Helligkeit, Wärme ... *tiefersehnsuchtsseufzer*
Und kennt Ihr das auch, dass dann
plötzlich alles "zusammenkommt"? Die Schwierigkeiten oder Probleme
kommen ja oft nicht schön dosiert, man hat den Eindruck, sie ziehen sich
gegenseitig an. Plötzlich fängt es hier an zu knarzen, da zu ziehen und auf
einmal kommt an anderer Stelle noch ein weiteres Problem dazu und irgendwie ist
man auf einmal mitten in einem Wust von Problemen und weiß gar nicht genau, wie
man da eigentlich hingekommen ist und vor allem sieht man irgendwie kein
"Entkommen".
Finde ich nicht fair! Ganz ehrlich! ☹
Aber ich glaube, ich bin nicht die
einzige, der es so geht, oder?
In so einer Phase, ich hatte diese Phasen
schon hin und wieder mal in meinem Leben, in der ich auch "kein Land"
gesehen habe, habe ich einen Text für ein Lied geschrieben, der nicht aus mir
selbst kam. Ich empfand ihn da als Geschenk und möchte ihn mir jetzt auch
selbst wieder in Erinnerung bringen. Ich muss mich nicht selbst rausholen aus
der Tiefe, eigentlich brauche ich nur die Hände aufzuhalten und mich beschenken
zu lassen.
Ich lass Euch den Text mal lesen:
Wir sind oft so lau und öde,
lassen unser Feuer glimmen.
Halten uns bedeckt, sind müde
von dem Kampf und Krampf und Ringen.
Wirken wie geschlag'ne Krieger,
die erschöpft von ihrem Streben.
Haben ganz und gar vergessen
uns're Rüstung anzulegen.
Ref.:
Steh jetzt auf! Erhebe Dich!
Kind des Königs, vergiss das nicht!
Gott wird dich erfüllen, mit Seiner Kraft.
Heb' jetzt Deine Hände, Er kommt mit
Macht.
Dann wirst du erleben, wie Er dich hält.
Er will dir alles geben, hat zum Kind dich
erwählt!
Komme neu in Seinen Frieden.
Lass Dich füllen und begreife,
dass nicht du's bist, der muss siegen,
Gottes Macht steht dir zur Seite.
Er will nur, dass wir anbeten,
Ihn von ganzem Herzen lieben.
Dann wird Er die Kraft uns geben,
mit Ihm auf Erden zu siegen.
Ref.
Dürfen Seine Rüstung tragen
voller Stolz Sein' Banner heben.
In Ihm neue Schritte wagen,
den Heil'gen Geist in Kraft erleben.
Spüren dann in neuer Freude
wie Er's ist, der uns befähigt,
wir den guten Lauf beenden,
weil Er uns in Liebe trägt!
So oft bin ich versucht, alle meine
Probleme und manchmal auch die der anderen gleich mit selbst zu lösen. Ich
ackere und grüble und scheitere und verzweifle. Da sehe ich manchmal den Wald
vor lauter Bäumen nicht mehr und verrenne mich in Aktionismus, der mich aber
eigentlich nicht voranbringt, sondern eher zurückwirft.
Eine liebe Freundin hat mir vor Jahre mal
erzählt, wie sie erkannt hat, dass es auch mit auf sie ankommt. Nicht in dem
Sinn, dass man sich doch selbst "befreit" aus seinen Problemen, sondern
dass jeder persönlich aufgefordert ist, eine Entscheidung zu treffen.
Sie meinte damals zu mir: "Mein Tag
verläuft so, wie ich mich entscheide. Ich kann mich morgens entscheiden, dass
es ein guter Tag wird, weil ich mit Jesus durch den Tag gehen kann und Ihn
habe, dann wird es ein guter Tag, mit ALLEM, was er bringen mag. Oder ich
entscheide mich, mich meinen Problemen und Aufaben zu ergeben und frustriert
nur auf den nächsten Schlag zu warten. Dann wird auch das eintreten!"
Das hat mich damals ziemlich beeindruckt
und tut es eigentlich auch noch heute. Und im Laufe der Jahre habe ich erlebt,
dass es wahr ist, was sie mir erzählt hat. Ich habe immer die Wahl mich für
oder gegen etwas zu entscheiden.
Und wir Christen haben soviele Zusagen in
der Bibel, die uns eigentlich eine Entscheidung "für" leicht machen
sollten.
Unter anderem heißt es in
Jesaja
42,3
„Das geknickte Rohr wird er nicht
zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“
Mit meinen Worten, Gott wird uns nicht
mehr zumuten, als wir auch tragen können.
Oder auch in
Philipper
2,13
„Denn Gott ist's, der in euch wirkt
beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“
Ich muss es also nicht aus eigener Kraft
schaffen, ich weiß, dass Gott in und durch mich wirkt.
Weiter heißt es aber auch in
Philipper
2,14-15
„Tut alles ohne Murren und ohne
Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten
unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als
Lichter in der Welt.“
Mit meinen Worten, da ist wieder eine
Entscheidung gefordert. Ich darf oder sollte mich entscheiden, alles was an
Aufgaben und Schwierigkeiten vor mir liegt, im Glauben, dass Gott mir nicht
mehr zumutet, als ich tragen kann, Schritt für Schritt anzugehen und nicht
schon vorher in Verzweiflung zu verfallen, sondern davon auszugehen, dass:
Matthäus
19,26b
„bei Gott alle Dinge möglich sind“,
Markus
9,23
„alle Dinge möglich sind dem, der da
glaubt“ und letztendlich
Römer
8,28
„denen, die Gott lieben, alle Dinge zum
Besten dienen“.
Bei soviel Wahrheit, und für mich ist die
Bibel, das Wort Gottes, absolute Wahrheit, sollte es mir doch eigentlich nicht
mehr schwerfallen, mich zu entscheiden, an diesen Zusagen festzuhalten.
Dann brauche ich es auch nicht mehr
zulassen, dass mir ein trüber November die Sonne des Lebens verschleiert, dass
mir viel "Schaffigkeit" die Freude am Leben und an den Aufgaben
nimmt, dass ich in der Mitte der Nacht nicht mehr erkenne, dass der neue Tag
schon angefangen hat!
Letztendlich weiß ich ja auch, dass diese
ganzen "Knüppel" nicht zufällig von ungefähr zwischen meinen Knien
landen. Da ist ja immer noch die Gegenseite, die uns eben in Finsternis halten
will, die uns zur Verzweiflung bringen will, die uns alle Lebensfreude aussaugen
will.
Da entscheide ich mich dann doch lieber,
es mit Jakobus 4,7 zu halten:
„So seid nun Gott untertan. Widersteht
dem Teufel, so flieht er von euch.“
Ich weiß aber auch, dass das ganze ein
Lernprozess ist. Schritt für Schritt darf ich erleben, dass Gott mich da
verändert, mir auch immer wieder liebe Geschwister zur Seite stellt, die für
mich Erkenntnisse kriegen, die mir plötzlich die Augen aufgehen lassen, so dass
ich den Kopf wieder erheben kann, um zu "widerstehen".
Ich bin dankbar, dass Gott so unendlich
viel Geduld mit mir hat. Dass Er es ist, der in mir das Wollen und Vollbringen
bewirkt. Das nimmt mir auch eine Last!
So darf ich ganz "entspannt"
eine gute Entscheidung treffen!
Seid gesegnet mit Mut zu guten Entscheidungen!
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy