Weihnachten

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachtsgruß 2010

Rike  / pixelio.de

So Ihr Lieben, jetzt will ich doch nicht vergessen, an dieser Stelle einen Weihnachtsgruß zu schreiben. Wie bei vielen von euch waren auch bei uns die letzten Wochen vor Weihnachten doch recht angefüllt und irgendwie "so schnell" vorbei! 🎅

Heute ist "Heiliger Abend" und zum Glück ist das Meiste erledigt. Nur noch so die letzten Aufgaben sind zu erledigen, wie z. B. die letzten Plätzchen zu backen, die Geschenke einzupacken, ein bisserl zu putzen und so. Ob die Zeit reicht bis heute Abend um 17.00 Uhr unser Weihnachtsgottesdienst stattfindet? Mal sehen ...

Da macht sich wieder mein mangelndes Organisationstalent bemerkbar 😔! Jedes Jahr nehme ich mir vor, es diesmal geregelt, geordnet, frühzeitig und überhaupt rechtzeitig hinzukriegen. Und jedes Jahr ist es das gleiche, wir sind bis zuletzt beschäftigt mit all den Vorbereitungen. Okay, dieses Jahr haben wir eine gute Ausrede, unsere "Baustelle" hat viel Zeit in Anspruch genommen. Von demher ... hat es vielleicht doch gar nicht so schlecht geklappt dieses Jahr. 😉

Ich möchte euch an dieser Stelle jetzt einfach mal DANKE sagen, für euer Lesen, für eure Kommentare, für euer Interesse an diesem Block. Das bedeutet mir sehr viel und freut mich total. Ich verspreche, dass ich auch im neuen Jahr wieder den einen oder anderen Beitrag posten werde. Im Kopf habe ich schon wieder einige Gedanken. Allerdings fehlte mir jetzt in den letzten Tagen einfach die Zeit. Da Euch vielleicht auch die Zeit zum Lesen gefehlt hat, gleicht es sich ja wieder aus!!! 😁

Ich und mein Bester und meine Fünfe wünschen euch jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest! Dass jeder von euch den Frieden Gottes, den Er uns mit Seinem Sohn an Weihnachten geschenkt hat, erfährt, weil Er auch jetzt noch 2000 Jahre danach genauso da ist und gilt wie damals! Dass ihr Gottes Nähe in Jesus spürt und erlebt, dass Er es ist, der euch auch in das Neue Jahr hinein und hindurch begleiten will!

Seid gesegnet von dem einzigen Gott, der uns so sehr liebt, dass er sich klein und menschlich gemacht hat, um unsere Liebe zu erringen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy


PS: Einige von euch sind ja auch auf Facebook unterwegs und dort habe ich ein Video gesehen, das ich echt klasse fand. Ich dachte, ich stelle jetzt hier mal den Link dazu rein. Wenn es zu Jesu Geburt schon Internet und Facebook gegeben hätte, dann könnte man es sich bestimmt in etwa so vorstellen wie in dem Video. 😉

If Joseph and Mary had Facebook!:
https://www.facebook.com/ThriveChurchTX/videos/1573735336164/

Freitag, 10. Dezember 2010

Schnick schnack schnuck

Harald Wanetschka  / pixelio.de
... mancher kennt das auch als "Schere, Stein, Papier".

Gestern habe ich eine Entdeckung gemacht ... etwas Neues ... etwas Bahnbrechendes ... etwas ... vielleicht sollte ich doch noch einen Erziehungsratgeber schreiben? Ich glaube, ich habe das Rezept zur Herstellung von Gold in Bezug auf Kindererziehung entdeckt! Das Bernsteinzimmer der Pädagogik! Die Relativitätstheorie für Eltern ... oder oder oder!

Meine Dritter und mein Vierter waren gestern nicht in der Schule. Ihre Mägen waren verstimmt, man könnte auch sagen, sie ließen sich vorgestern Nachmittag und nachts ihr Essen nochmal durch den Kopf gehen, was ich den Mitschülern und Lehrern nicht auch noch zumuten wollte.

Nach erfolgreicher "Totalentleerung" ging es beiden aber relativ schnell wieder besser. Kranke, fitte Kinder und schlechtes Wetter ... diese Mischung ist brisant.

Aber na gut, das hatten wir schon immer wieder mal durchgestanden, so auch gestern. Obwohl es schon nochmal herausfordernder ist, wenn man sich in einer fernseh- und bildschirmfreien Phase wie wir gerade befindet.

Nachdem der Vormittag wirklich gut vorbeiging - alle verspeisten Nahrungsmittel blieben, wo sie sollten - machte ich mich daran, ihnen zu Mittag ein leichtes Süppchen zu kochen. Während ich so vor mich hinwerkelte, die gesunden Söhne verlangten ja auch nach etwas handfesterer Nahrung, machte ich einen fatalen Fehler!!!

Ich ließ ihnen die Wahl!

Mein Schrank gab zwei Sorten Suppennudeln her: die normalen Nudeln und Buchstabennudeln. Ich rief die beiden also und fragte sie, welche Sorte sie denn lieber wollten. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Ich muss wohl mit meinen Gedanken woanders gewesen sein, sonst wäre mir das Ergebnis eh schon von vornherein klar gewesen und ich hätte einfach für sie entschieden.


Naja, es kam, wie es kommen musste: Selbstverständlich wollte der eine normale Nudeln und der andere Buchstaben!
Andreas Morlok  / pixelio.de

urulaia  / pixelio.de

Und schon ging der Kampf los! "Ich will aber ... ich will aber .. ich will aber ...!"

Puuuh, aber ich brauche mich ja gar nicht wundern, wenn wir als Eltern es geschafft haben, uns vorgestern wegen eines Fünfkornbrötchens in die Haare zu kriegen, warum sollte man dann nicht über Nudeln streiten können? (Dieses Szenario werde ich vielleicht mal an anderer Stelle erläutern ... 😆!)

Da stand ich also und fühlte mich einfach nudelmäßig überfordert. Ich hatte nicht mal mehr Lust mitzustreiten, sondern starrte sie einfach nur an.

Und dann, ja dann kam mir DER geniale Einfall!

Völlig ruhig machte ich meinen beiden den Vorschlag: "Also, wenn ihr Euch nicht entscheiden könnt ... dann macht einfach Schnick schnack schnuck!"

Und dann geschah das eigentliche Wunder! Sie guckten mich nur verwundert an, stutzten kurz und stellten sich tatsächlich in Position, jeder eine Hand hinter dem Rücken.


Gut, es brauchte ein Weilchen und diverse Anpassungen des Regelwerks, aber insgesamt verlief der Wettkampf außerordentlich gesittet und fair. Und letztendlich gewann unser Dritter, indem er zuerst drei Punkte erspielt hatte. Woraufhin unser Vierter als fairer Verlierer nur bat, das nächste Mal dann aber bitte die normalen Suppennudeln zu bekommen. Wozu wiederum mein Dritter als Sieger großherzig bereit war!


Juergen Jotzo  / pixelio.de

Ganz ehrlich, ich stand völlig perplex daneben und dachte einen Moment lang, irgendjemand hätte auf geheimnisvolle Weise meine Kinder ausgetauscht oder sie wären vielleicht mal kurz gegen die Wand gerannt oder irgendetwas in der Art. Aber es waren tatsächlich meine, sie strahlten mich fröhlich an und meinten dann nur: "Mama, machst Du uns jetzt die Suppe? Wir haben echt Hunger!"

Es gab dann einen großen Topf Buchstabensuppe, wobei das so ja auch nicht richtig ist meiner Meinung nach. Tummeln sich zwischen all den schönen Buchstaben doch auch zahlreiche Zahlen und Eurozeichen. Aber wir wollen ja mal nicht kleinlich sein.

Jetzt überlege ich mir seit gestern fieberhaft, ob ich dieses System nicht noch viel mehr um- und einsetzen kann in meinen Alltag. Ob es nicht möglich ist, so jeden Streit in einen netten kleinen Wettkampf zu verwandeln?

Wann kommst du heute Abend nach Hause? Machen wir Schnick schnack schnuck um 22.00 Uhr oder 22.15 Uhr z. B. auf die Frage meines Großen?

Wer möchte die Spülmaschine ausräumen, wer den Tisch decken, wer staubsaugen? Kommt, machen wir Schnick schnack schnuck drum?

Ich sehe es vor mir, unsere typische Körperhaltung wird ab sofort immer mit einem Arm hinter dem Rücken sein, damit man allzeit bereit ist.

Naja, ich befürchte, ich bin zu optimistisch und sehe das vielleicht ein bisschen zu einseitig. Ihr auch? Hab ich mir gedacht! Aber schön war der Gedanke doch, dass es DIE einfache Lösung für ein friedliches Miteinander in einem gemeinsamen Haushalt gäbe.

Ich habe meinen Söhnen schon große Schilder mit der Bibelstelle aus Psalm 133,1 vor die Nase gehalten:

„Siehe, wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“

Aber sie meinten dann immer nur, der Psalmschreiber hätte ihre Brüder nicht gekannt.

Naja, das stimmt schon, aber wenn man's genau nimmt, ist die Bibel ja Gottes Brief an uns. Aber wir müssen dann schon aufpassen, dass sie uns nicht Epheser 6,4 vorhalten:

„Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn.“

Worauf wir natürlich mit Epheser 6,1-3 kontern können:

„Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: ‚auf dass dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden‘".

Wenn das mal nicht eine schöne Bibelstelle ist! 😊

Ach ja, Schnick schnack schnuck wäre schon schön gewesen, so als Erziehungsmodell. Aber mir ist bewußt, dass ich Epheser 6, den zweiten Teil des 4. Verses nicht außen vor lassen darf:

„Sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“

Das ist eine Aufgabe, die will und soll ich ernst nehmen. Und manchmal frage ich mich, ob wir heutzutage nicht einen Denkfehler begehen, indem wir meinen, unsere Kinder in jede Entscheidung mit einbeziehen zu müssen. Wenn wir als Eltern das Heft sozusagen aus der Hand geben, in die eigentlich damit maßlos überforderten Hände unserer Kinder.

Okay, in Bezug auf Suppennudeln mag das noch vertretbar sein. Aber es fällt mir schon auf, dass meine Kinder sich oft Entscheidungsfreiheiten herausnehmen, da hätte ich z. B. von meinen Eltern "eins hinter die Löffel" gekriegt.

Die Kinder heutzutage wachsen heran in einem Umfeld, das ihnen permanent suggeriert: Dir steht alles zu und du brauchst nichts dafür tun. Du weißt am besten, was für dich gut ist und du musst zu deinem Recht kommen.

Da als Eltern andere Maßstäbe zu setzen ist nicht immer einfach. Denn: "Alle meine Freunde dürfen immer alles!" Manchmal frage ich mich dann wirklich, bin ich zu streng? Setze ich zu enge Grenzen? Dabei finde ich nicht, dass wir ihnen gar nichts erlauben. Ich finde uns, meinen Besten und mich, als Eltern eigentlich super, wenn ich so an meine eigene Kindheit und Jugend mit all ihren Einschränkungen denke.

Ich glaube, die Spanne heute klafft immer weiter auf. Die Spanne zwischen Kindern, die sich selbst überlassen bleiben, denen keine Grenzen gesetzt werden, die teilweise verwahrlosen, und den Kindern, die überbehütet, mit allem rundherum versorgt und immensen Ansprüchen an das Leben aufwachsen.

Wir staunten manchmal an Elternabenden, wenn Eltern darüber diskutieren, ob man in der Grundschule Noten geben dürfte, die schlechter als eine 3 wären. Damit würde man die Kinder doch demotivieren, das wären Traumata fürs Leben!!! 🤦

Hallooohooo? Mein Bester und ich hatten zuerst gar nicht verstanden, um was es eigentlich ging und als es uns dämmerte, konnten wir uns nur mit großen Augen ansehen und verwundert den Kopf schütteln. 🙄

Nein, nein, das Thema Schule will ich jetzt auf keinen Fall abhandeln. Dann müsstet Ihr euch noch mehr Zeit zum Lesen nehmen, weil das abendfüllend werden würde bei vier Schulkindern.

Mir ging es jetzt eigentlich mehr um den Gedanken, wie viel Freiheit gebe ich meinen Kindern bzw. eigentlich wie viel "luftleeren Raum", wenn ich sie die Entscheidungen treffe lasse, die in meinem Aufgabenbereich als Mutter eigentlich fest verankert sind.

Ich glaube, wir Eltern sind uns oft nicht darüber im Klaren, dass Kinder ihre Grenzen BRAUCHEN! Wenn man ihnen keine Grenzen setzt, fühlen sie sich verloren in der Weite, weil sie völlig überfordert sind, als Kinder selbst Grenzen zu setzen. Wir überlassen unseren Kindern so oft Entscheidungen, zu denen sie gar nicht in der Lage sein können, einfach weil sie Kinder sind und ihnen der Überblick noch fehlen muss.

Natürlich ist es bequemer und einfacher, ihnen das Feld zu überlassen. Es kostet nicht soviel Kraft. Man kann man doch dann im Versagensfall auch guten Gewissens sagen: Selber schuld! Aber wollen wir das wirklich? Wollen wir nicht eigentlich unseren Kindern einen geschützen Rahmen bieten, in dem sie heranwachsen können, lernen können, sich entwickeln können? Natürlich nicht in dem Maße, dass wir ihnen alles abnehmen und sie gar nichts mehr tun lassen, das wäre von der anderen Seite vom Pferd gefallen.

Meine liebe große Schwester brachte mir mal das Beispiel von Begrenzungen, die wichtig sind im Leben, in Bezug auf die Gebote Gottes. Sie sagte, für sie wären diese Gebote, diese Grenzen, wie die Leitplanken an einer Straße, an deren Seite es steil heruntergeht. Sie wäre trotzdem noch frei, zu fahren und ihr Auto selbständig von A nach B zu lenken, aber sie müsste nicht ständig aufpassen, um seitlich nicht auszubrechen und in die Tiefe zu stürzen.

Das finde ich ein sehr eindrückliches Bild. Und ich glaube, man kann es ebenso auf die Grenzen anwenden, die wir unseren Kindern bieten müssen.

Wenn ich mich geborgen weiß in einem Rahmen, der mir Halt gibt, kann ich mich auch frei darin entfalten! Und das gilt für meine Kinder ja um so mehr.

In einem meiner Lieblingspsalmen lese ich diese Stelle, dir mir wieder neu wichtig wird, Psalm 139,5:

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“

Das sind "Leitplanken", die machen mich froh und in denen will ich immer sein. Der ganze Psalm ist so ein Liebeslied Gottes an mich, aus dem eigentlich auch klar hervorgeht, dass Gott mich umgibt und in Seiner Hand hält, weil ich Ihm wertvoll und wichtig bin!

Und aus genau dem Grund, weil auch ich meine Kinder liebe und sie mir wertvoll und wichtig sind, will ich ihnen Halt geben und ihnen den schützenden Rahmen bieten, den sie brauchen. Und sicher geht es mir als Mutter so wie meiner Mutter, die Erkenntnis, dass die Einschränkungen in meiner Kindheit und Jugend zu meinem Besten dienten, kam eigentlich erst jetzt. 😊

Soviel mal, für heute ihr Lieben. Seid gesegnet und fühlt euch sicher gehalten in den einschränkenden, liebenden Händen des Vaters!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy