Weihnachten

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachtsgruß 2011

So Ihr Lieben,

jetzt will ich doch wenigstens zu Weihnachten noch einmal posten ...

Dieses letzte Jahr war für uns als Familie ein extrem herausforderndes Jahr, das uns viel Schönes und bisweilen völlig Neues beschert hat, aber auch Trauer über Zerbruch, der entstanden ist. In meinem letzten Blog hatte ich eine Parabel eingestellt, die Gott mir zu schreiben aufs Herz gelegt hatte, als ich noch mit keinstem Gedanken daran dachte, dass sie so direkt und treffend in unsere Situation hineinsprechen würde.

So schmerzhaft dies alles ist, spüren wir aber, wie Gott uns liebevoll in Seinen Händen trägt. Er ist in jeder Situation unseres Lebens Herr darüber. Deshalb dürfen wir still sein, ausharren und einfach darauf vertrauen, dass Er Neues schafft aus dem Zerbruch, den wir Ihm in die Hände legen.

Um dieses "Abgeben" unseres Zerbruchs geht es auch in der angehängten Geschichte. Ich habe sie selbst als Weihnachtspost erhalten und sie hat mich total angesprochen, weil auch diese Geschichte wieder in unsere Situation spricht. Jesus will für uns immer wieder alles neu und gut machen!

Wir als Familie sind jetzt unendlich gespannt, wie und wohin uns Gott in diesem Neuen Jahr, das so verheißungsvoll vor uns liegt, führen wird. Wissen aber, dass wir auch in diesem Jahr in Seinen Händen geborgen sein werden.

Und diese Gewissheit, dass Gott Herr in allen Situationen ist, wünschen wir auch Euch zu Weihnachten und zum Jahresende. Wir wünschen Euch, dass Euch in dieser schnelllebigen, umtriebigen und auch stressigen Zeit Gott Seinen Frieden ins Herz legt und Ihr in Ihm zur Ruhe kommt. Und wir wünschen Euch, dass in dieser mit vielerlei künstlichen Lichtern erleuchteten Zeit, das Licht unseres Herrn Jesus in Eure Herzen scheint und Euch von Innen heraus zum Strahlen bringt!

Gesegnete Weihnachtstage und einen friedvollen Start ins Neue Jahr Euch allen,

Seid gesegnet von dem, der Mensch wurde, um für Euch alles Neu zu machen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy
PS: Mein Blog hat im letzten Jahr ja mehr oder weniger "geruht", um nicht zu sagen vor sich hingedümpelt. Ich hoffe sehr, dass sich dies im neuen Jahr auch wieder ändern wird. Unsere Engagements haben sich verschoben und somit sollte ich auch wieder mehr Zeit haben, um Euch das eine oder andere mal an unserem Familienleben teilhaben zu lassen.

Und hier nun die Weihnachtsgeschichte:


Alles darf wieder gut werden
- mehr als eine Weihnachtsgeschichte -

Als die Hirten schon lange gegangen waren und es still geworden war in der ärmlichen Hütte seiner Geburt, hob das Kind seinen Kopf und schaute zur Tür. Dort stand ein Junge - verängstigt und schüchtern.

„Tritt näher“, sagte das Christkind, „warum bist du denn so ängstlich?“

„Weil ich dir nichts mitgebracht habe“, antwortete der Junge.

„Ich hätte aber sehr gerne etwas von dir“, meinte das Kind in der Krippe.

Da wurde der fremde Junge ganz aufgeregt.

„Ich habe nichts. Mir gehört nichts. Wenn ich etwas hätte, würde ich es dir geben ... hier,“ - und der Junge wühlte in den Taschen seiner zerlumpten Hose - „hier ist die Klinge eines alten Messers. Ich habe sie gefunden, du sollst sie haben!“

„Nein“, sagte das Kind, „behalte sie. Ich möchte etwas ganz anderes von dir. Es sind drei Dinge.“

„Gern“, sagte der Junge, „aber was?“

„Schenk mir dein letztes Bild, das du gemalt hast.“

Der Junge wurde rot und verlegen. Damit es nicht einmal Maria und Josef hören konnten, ging er mit seinem Mund ganz nahe an das Christkind heran:

„Aber das Bild war so schlecht, dass es niemand überhaupt nur anschauen mochte.“

„Eben deshalb“, sagte das Kind in der Krippe, „will ich das Bild haben.

Du sollst mir immer das bringen, was anderen an dir nicht gefällt, das was anderen in deinem Leben nicht genügt.“

„Und dann,“ fuhr das Christkind fort, „möchte ich deinen Teller haben.“

„Aber den habe ich heute zerbrochen“, stotterte der Junge.

„Darum will ich ihn haben“, sagte das Kind in der Krippe.

„Du sollst mir immer das bringen, was in deinem Leben zerbrochen ist. Ich will es wieder ganz machen.“

„Und als Letztes“, sagte das Christkind, „gib mir die Antwort an deine Eltern, als sie dich fragten, wie du den Teller zerbrochen hast.“

Da wurde der Junge sehr traurig und flüsterte:

“Ich habe gesagt, ich hätte den Teller unabsichtlich vom Tisch gestoßen. Aber das war eine Lüge. In Wirklichkeit habe ich ihn im Zorn auf den Steinboden geworfen.“

„Das wollte ich wissen“, sagte das Christkind, „bring mir immer alles, was in deinem Leben böse ist, deine Lügen, deine Ausflüchte, deine Feigheit, deine Angst und Grausamkeit. Ich will sie dir wegnehmen. Du brauchst sie nicht.

Ich will dich froh machen und deine Schuld vergeben.

Von heute an kannst du jeden Tag zu mir kommen:

Denn für Leute wie für dich bin ich Mensch geworden, und alles darf wieder gut werden.“


Aus : Hoffen und Handeln 

Donnerstag, 10. November 2011

Die Vase - Eine Parabel

knipseline  / pixelio.de


Ich habe eine Vase. Sie ist wunderschön und für mich sehr wertvoll. Ich freue mich an ihr, sehe sie an und bin stolz, Besitzer einer so beeindruckenden Vase zu sein. Ich zeige sie gerne, brüste mich mit ihr. Hege und pflege sie, in der Art und Weise, wie ich es für richtig halte. In meinen Augen hat diese Vase einen höheren Stellenwert als andere Vasen.

Darum hat sie einen hervorgehobenen Platz, mitten im Raum, auf einem schön verzierten Sockel. Da steht sie, erhoben über allem anderen Raumschmuck, im Mittelpunkt, alle Augen richten sich unweigerlich darauf. Wie ginge es auch anders, habe ich sie doch so unübersehbar in den Fokus gestellt.

Und so freue ich mich an meiner Vase und versuche, ihr gerecht zu werden. Ich achte darauf, dass kein Schatten auf sie fällt. Fasse sie nur mit Handschuhen an, damit sie keinen Makel davonträgt, kein unbeabsichtigter Fingerabdruck von mir ihrer Schönheit Abbruch tut. 

Ich ziehe einen Zaun um den Sockel, damit niemand ihr zu Nahe kommt. Will ihr Besitzen eigentlich nicht teilen. Ich will ihn allen zeigen, aber anderen keinen wirklichen Zugang zu ihr lassen.

So ist sie, meine Vase. So erfüllt sie mein Leben, soviel Raum habe ich ihr gegeben und anderes nicht mehr zur Geltung kommen lassen.

Die Vase kann nichts dafür, sie ist einfach nur. Ich bin es, die sie nicht für das genommen hat, zu dem sie geschaffen war: Mit Blumen, mit Leben mitten im Alltag gefüllt zu werden, um damit eine unendlich viel größere Freude zu schaffen! Sie auch dem dreckig werdenden Wasser aussetzen, der Gefahr, ihren Glanz einzubüßen.

Und dann …

Ohne es zu wollen ist es einfach passiert. Ich habe meine Vase von ihrem Sockel gestoßen. Ich dachte doch, ich wüßte, wie ich mit meiner Vase umgehen müsse. Vielleicht habe ich zu sehr auf sie gesehen, so dass ich nicht mehr auf meinen Gang achtete, ich stolperte und schlug dabei um mich.

Meine Vase - sie fiel einfach … und zerbarst in tausend Stücke.


Dieter Schütz  / pixelio.de

Erschrocken stehe ich da und denke, das ist gar nicht passiert. Der Sockel steht immer noch da, unversehrt. Bestimmt steht meine Vase noch immer da, ich kann sie nur nicht mehr sehen.

Unauffällig lege ich eine wunderschöne Decke über den Scherbenhaufen. Es gibt keinen Scherbenhaufen.

Und doch, wenn ich auf den Sockel sehe, erkenne ich die Leere. Der Sockel, den ich aufgestellt habe, er lacht mir höhnisch ins Gesicht. Er war nie geeignet, eine so schöne Vase zu tragen.

Immer wieder laufe ich an der Decke vorüber und versuche, es mir nicht anmerken zu lassen. Doch die Scherben klirren unter der Decke, sie lassen sich nicht einfach verstecken.

Also nehme ich die Decke zur Seite und versuche, die Scherben wieder zusammenzufügen. Mit Sekundenkleber setze ich die Teile zusammen, unter Tränen will ich dieses Puzzle lösen.

Das Ergebnis ist vernichtend. Beim genauen Betrachten der Scherben erkenne ich auch, dass die Vase eine ganz andere Farm und Form besitzt, als ich sie wahrgenommen habe. Die Farben glänzen nicht gleich, die Form ist nicht so ebenmäßig, wie ich sie gesehen habe.

Irritiert erkenne ich, nie wieder kann und wird diese Vase so wunderschön aussehen, wie vor ihrem Sturz. Ich habe ihre tatsächliche Form und Farbe wahrgenommen und niemals kann ich auch diese Klebespuren-Narben ungeschehen machen. Nie wieder werde ich diese Vase als das benutzen können, was sie eigentlich ist: Eine Vase, die gedacht ist, Blumen in sich zu tragen.

Mein Zerrbild einer Vase versuche ich wieder auf den Sockel zu stellen. Aber es geht nicht mehr, sie hat keinen festen Stand mehr. Also gebe ich mich geschlagen und werfe den Sockel weg.

Dann halte ich meine zerstörte Vase in den Armen und versuche zu verstehen, wie das geschehen konnte. Hatte ich denn nicht alles richtig gemacht?

Und mir wird klar, dass ich ganz und gar nichts richtig gemacht hatte. Ich habe diese Vase, die eine Bestimmung hatte, völlig zweckentfremdet. Ich habe sie benutzt, um mich an ihr zu freuen. Ganz eigennützig habe ich sie meinen Wünschen und Vorstellungen von ihr unterworfen. Ja, ich habe ein Bild von einer Vase entworfen und diese Vase als Abbild auf den Sockel gestellt.

Die Vase selbst war in ihrer Art wunderschön, so wie sie war. Ein Geschenk, mit dem ich nicht umgehen konnte.

Jetzt frage ich mich, ob es irgend eine Möglichkeit gibt, meine Vase wiederherzustellen?

Und mir wird unter Tränen klar, dass dies nicht geht ...


Ganz sanft klopft mir eine Hand auf die Schulter und schluchzend sehe ich auf. Vor mir steht der Glasbläser, und streckt mir seine Hände entgegen: Gib mir Deine Scherben, Kind! Es gibt keine andere Möglichkeit.

Also gebe ich meine Vase aus der Hand, lege sie in seine Hände und stelle mir vor, wie er sie einfach so wiederherstellt.


Erstaunt sehe ich, wie er die Scherben nimmt, sie in eine Schale legt und sie in seinem Feuerofen zum Schmelzen bringt. Nein, will ich schreien, nicht so!


zaubervogel  / pixelio.de

Heiß glüht es und ich spüre die Hitze und erlebe den Schmerz des Loslassens von etwas, das ich so liebgewonnen hatte.

Ich will meine Vase aus dem Feuerofen holen, will nicht, dass sie sich ganz und gar auflöst. Doch ich sehe mit an, wie sie vergeht, sanft hält mich der Glasbläser in seinen Armen.

Dann holt er meine geschmolzene Vase aus dem Ofen und gestaltet sie mit Schöpfungsatem und -händen völlig neu und wunderschön!

Viel schöner, als vorher und doch nicht so verletzlich und zart. Schlicht und stabil sieht sie aus, meine neue Vase. Sie hat etwas fundamentales, starkes. Sie sieht aus wie zerbrochen, geschmolzen und neu geschaffen. Von dem Einzigen, der dazu in der Lage ist!

Dann legt er mir die neue Vase in die Hände: Kind, sie ist da, um im Leben gebraucht zu werden. Sie sollte nicht auf einem Sockel stehen, fülle sie mit Leben und freue dich daran. Nicht die Vase selbst soll dir zur Freude sein.

Überglücklich empfange ich sie, meine neue Vase. Aus der alten hervorgegangen und doch völlig neu und auf eine ganz und gar andere Weise wunderschön.

Ich stelle sie mitten auf den Tisch, mitten im Leben, und fülle sie mit wunderschönen Blumen und freue mich an ihr. Wie sie immer wieder anders gefüllt werden kann, wie sie immer wieder neu, ihre Bestimmung zum Ausdruck bringen wird.

So, wie sie es als Vase in meinem Leben sollte.



Birgit Winter  / pixelio.de

Mittwoch, 23. März 2011

Winter ade -> Sommerzeit

Es ist mal wieder soweit ... die Umstellung der Zeit auf Sommerzeit steht bevor. Eigentlich mag ich ja die Sommerzeit, nur - diese leidige Umstellerei - die ist schon ziemlich mühsam. Vor allem, wenn sie nicht schön eingebettet ist in Ferien, wie diesesmal wieder.

Wilhelmine Wulff  / pixelio.de
Die ersten Tage kann man unsere gesammelte Familie vergessen. Es wird uns ja eine Stunde geklaut, das heißt, statt 5.45 Uhr Aufstehzeit, ist es dann 4.45 Uhr nach unserer "inneren Uhr"!!!


Und an wem kann das schon spurlos vorübergehen???

Karen Hilberg  / pixelio.de

Ich bin dafür, einen Antrag zu stellen. Vielleicht habe ich ja so kurz vor den Wahlen noch eine Chance, das ganze Ding zu kippen? Oder moment mal, ich glaube, es ist sinnvoller, den Antrag zu verschieben, bevor wieder auf Winterzeit gewechselt werden soll. Die Sommerzeit gefällt mir nämlich besser. Da isses abends so schön lange hell! 🌞😊

Russland schafft dieses Jahr die Winterzeit ab ... habe ich gelesen. Oder war's die Sommerzeit??? Na, is ja auch egal. Aber warum können DIE das und wir nicht? Ist es wirklich so wichtig, dass wir in Europa (weitestgehend) die gleiche Zeit haben? Und macht es wirklich einen Unterschied, wenn ich z. B. nach Griechenland fahre irgendwann in der Winterzeit (wer macht das schon, außer mir, in meiner Jugendzeit) und dann die Uhr statt einer Stunde um zwei Stunden verstellen muss? Ist das wirklich störend? Kann ich mir nicht vorstellen!

Okay, es gibt da noch die wirtschaftliche Seite. Wenn mal hypothetisch gesehen irgendein Büromensch aus Deutschland nachmittags um 17.00 Uhr (innerhalb der dann außerhalb von Deutschland stattfindenden Winterzeit) versucht, jemanden zu erreichen, der laut ebenselber Winterzeit schon eine Stunde Feierabend hat ... DAS ist dann natürlich DRAMATISCH!!!



Tim Reckmann  / pixelio.de

Ihr seht schon, mir geht da ein wenig die Sachlichkeit flöten. Mir ist es nämlich wirklich so lang wie breit, ob die Geschäfts- und Was-weiß-ich-noch-für-Welten ihre Geschäftszeiten um eine Stunde einschränken müssten. Oder fehlt mir da tatsächlich eine globalere Sicht der Dinge? Ich fürchte Ja! 😜

Wie dem auch sei, wollen wir es jetzt einfach mal so dahingestellt lassen!

Eine Frage schwirrte mir heute Morgen auch noch so durch den Kopf ... kann man "Zeit" wirklich verstellen? Ich meine, ist nicht die "Zeit" an sich eine Konstante, eigentlich etwas statisches, fest Vorgegebenes? Ich kann meine Uhr hin- und herstellen, die Zeit selbst wird sich nicht ändern. Ich werde mit meinem Umfeld Probleme bekommen, wenn ich mich nur noch nach "meiner" Zeit richte. Aber letztendlich ist es der Zeit doch egal, ob ich mich ihr anpasse oder nicht, sie vergeht nach genau vorgegebenem Muster Tick für Tack ... 🕰


Wenn ich darüber ein bisschen weiter nachsinne, wird es ganz schön komplex! Die Zeit! Was genau ist das eigentlich? Ist es die Zeitspanne, die ein kleines Zeigerlein auf einer Skala braucht, um von einem Strich zum anderen zu kommen? Oder existiert die Zeit nicht auch ohne Ziffernblätter und Einteilungen?
Klicker  / pixelio.de

Wuhuhuhuuuu, ich werde ja richtig philosophisch!

Keine Angst, nicht wirklich. Wer mich näher kennt, weiß, dass ich nicht gerade die Philosophie in Person bin! 😏

Aber wenn ich so über die Zeit nachdenke, komme ich nicht umhin, mich damit mal ein bisschen näher auseinanderzusetzen. Jedesmal an meinem "Wiegenfest" kommen diese Gedanken ja auch unweigerlich hoch. Je länger, je mehr! *grummelgrummel*


Eben, es ist doch müßig über "DIE ZEIT" (und damit meine ich nicht eine gewisse Zeitung) im allgemeinen zu philosophieren, wenn es doch eigentlich und immer nur um die eigene Zeit geht. Die Zeit, die einem jeden gegeben ist!

Rainer Sturm  / pixelio.de

Wir haben in unserer Gemeinde ein Frauengebet, bei dem wir auch immer gerne singen. Ihr habt vielleicht schon gemerkt, dass Singen für mich eine große Bedeutung hat. Mir hilft es einfach, mit Musik und Liedern bei Gott anzukommen.

Naja, ab und zu "schmettern" wir Frauen dabei auch gerne mal die "älteren" Lieder. Wir finden Lobpreiszeiten super und freuen uns auch an vielen neuen schwungvollen Liedern. Aber ab und zu packt es uns dann doch, mal wieder auf die alten "Jugendkreis-Klassiker" zurückzugreifen. Die, die man jahrelang gesungen hat, bis sie einem zu den Ohren rauskamen, bis man sie irgendwann fast gar nicht mehr gesungen hat.


Und auf einmal liegt einem so ein Klassiker wieder neu auf dem Herzen. In unserem Frauengebet haben wir also letztes Mal wieder so ein Lied gesungen: "Meine Zeit, steht in deinen Händen". Das kennen bestimmt viele von Euch!



Obwohl meine liebe Freundin meinte, sie könne das Lied fast nicht mehr hören ... zu sehr wurde es schon an Beerdigungen gesungen ... hatte ich es doch ausgewählt, weil ich es irgendwie neu passend fand. Denn letztendlich liegt die Zeit nicht in meinen eigenen Händen.

Wenn ich dann mal so in der Konkordanz stöbere, finde ich auch jede Menge Bibelstellen zum Thema Zeit.

Natürlich auch die, die in obigem Lied zitiert wird in Ps. 31, Vers 16 a. Aber welche mich bei dieser Thematik natürlich auch sehr anspricht, ist diese:

Prediger 3,1:
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde ...“ 

Oder auch diese Bibelstelle:
  
Matthäus 6,27:
„Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“


Ich denke, allen ist klar, dass hier mit Spanne auch nichts anderes, als Zeit gemeint ist, welche man, mit anderen Worten, nicht anhalten kann.

Bernd Kasper  / pixelio.de

Wenn ich mir das so durchlese und darüber nachdenke, wird mir ziemlich schnell deutlich, egal wie sehr ich meine Uhr hin- und herstelle, an "meiner" Zeit wird sich dadurch nichts ändern. Selbst, wenn ich diesen Kontinent verlasse, um mich in einer anderen Zeitzone aufzuhalten. 🙄

Ganz egal also, was meine Uhr zeigt oder wo ich mich aufhalte, auf dieser Erde - die Zeit, die ich hier verbringen werde, ist genau festgelegt. Und zwar nicht von mir oder von der Welt-Uhr oder von den Zeitzonen, sondern ganz allein von meinem Schöpfer, der mich erschaffen hat und in diese Zeitlinie hineingesetzt hat.

Oh, nicht gleich denken, dass ich Zeit nur noch im Hinblick auf das Ende meiner Zeit verstehe. Nee, nee, ich lebe einfach zuuuu gerne! 😁

Aber mir wird schon wieder ein bisschen mehr klar, dass Zeit bzw. die Zeit, die mir zur Verfügung steht, nicht unendlich ist ... hier auf der Erde! Denn die Zeit an sich ist ganz allein auf die Erde begrenzt. Und den Gedanken finde ich irgendwie gigantisch und kaum zu fassen. Wir sind so der Zeit unterworfen und leben so intensiv in und mit der Zeit, dass mir die Vorstellung von Zeitlosigkeit irgendwie fast schon Angst macht, einfach, weil ich es mir so überhaupt nicht vorstellen kann, wie es ist, außerhalb der Zeit zu sein.

Gott ist außerhalb der Zeit, irgendwie schon ein komischer Gedanke, aber wichtig!!! Er hat den zeitlichen Ablauf von Tag und Nacht geschaffen, die Endlichkeit von Allem, was auf der Erde lebt und webt. Und - Er selbst ist ihr nicht unterworfen, weshalb auch, wenn Er sie doch geschaffen hat.

Und wenn ich mir das so vor Augen halte, gibt mir das einen neuen Blick auf meine persönliche Zeit. Natürlich lebe ich in der Zeit, muss mich ihr anpassen, mich nach der Zeit richten. Aber ich kann und soll meinen Blick immer wieder weglenken von meinem zeitlich begrenztem Dasein auf den Einen, der keinen Anfang und kein Ende hat, der immer Derselbe ist -> Gestern, Heute und Morgen.

Dann kann ich mir auch besser vorstellen, dass Er meinen Anfang und mein Ende kennt, dann kann ich auch plötzlich eine kleine Ahnung davon kriegen, dass Jesus, der am Kreuz ALLE meine Sünden auf sich genommen hat, eben wirklich ALLE Sünden getragen hat. Nicht nur die, die ich bis jetzt gerade in diesem Moment begangen habe, sondern auch alle zukünftigen. Denn ich und meine Zeit sind ihm als Gesamtpaket vor Augen.

Heee, das ist natürlich kein Freibrief! Da muss ich natürlich Paulus zitieren mit Römer 6,12 -18 :

„Euer vergängliches Leben darf also nicht mehr von der Sünde beherrscht werden, die euch dazu bringen will, euren Begierden zu gehorchen. Stellt euch nicht mehr der Sünde zur Verfügung, und lasst euch in keinem Bereich eures Lebens mehr zu Werkzeugen des Unrechts machen. Denkt vielmehr daran, dass ihr ohne Christus tot wart und dass Gott euch lebendig gemacht hat, und stellt euch ihm als Werkzeuge der Gerechtigkeit zur Verfügung, ohne ihm irgendeinen Bereich eures Lebens vorzuenthalten. Dann wird nämlich die Sünde ihre Macht nicht mehr über euch ausüben. Denn ihr lebt nicht unter dem Gesetz; euer Leben steht vielmehr unter der Gnade.“

Was heißt das nun? Wenn unser Leben unter der Gnade steht und nicht unter dem Gesetz, ist es dann nicht gleichgültig, ob wir weiterhin sündigen? Niemals! Überlegt doch einmal: Wenn ihr euch jemand unterstellt und bereit seid, ihm zu gehorchen, seid ihr damit seine Sklaven; ihr seid die Sklaven dessen, dem ihr gehorcht. Entweder ihr wählt die Sünde und damit den Tod, oder ihr wählt den Gehorsam Gott gegenüber und damit die Gerechtigkeit. Aber Dank sei Gott, dass die Zeit vorbei ist, in der ihr Sklaven der Sünde wart, und dass ihr jetzt aus innerster Überzeugung der Lehre gehorcht, die uns als Maßstab für unser Leben gegeben ist und auf die ihr verpflichtet worden seid. Ihr seid von der Herrschaft der Sünde befreit worden und habt euch in den Dienst der Gerechtigkeit stellen lassen.“

Das war mir jetzt wichtig klarzustellen. Die Übersetzung ist übrigens aus der Neuen Genfer Übersetzung. Ich mag zwar Luther und die Elberfelder sehr, finde diese aber ein klein wenig verständlicher in dieser Textpassage. 😄

Um die Gnade und wie wir in Bezug auf die Sünde leben sollen, ging es mir jetzt aber nicht wirklich. Mein "Thema" heute ist ja  die Zeit.

Wenn ich also so über die Zeit nachdenke, dann will ich mich einfach freuen, dass ich in dieser Zeit leben darf. Dass es eine gute Zeit ist! Dass ich letztendlich aber immer den Blick haben darf auf die "Aus-Zeit", die auf mich wartet. Eine Ewigkeit ohne Sünde, Schlechtes, Probleme, Zeitdruck, Ärger, Tränen, Krankheit, Not, Stress etc. etc. ...

Offenbarung 21,4: 
„Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Das sind doch wirklich schöne Aussichten, oder?


Aber bis es soweit ist lebe ich frohen Herzens nach dem Motto: Vorfreude ist die schönste Freude!

Julien Christ  / pixelio.de
In diesem Sinne Ihr Lieben, freut Euch an der Zeit und genießt sie unter dem Segen, der über alles Verstehen hinaus und alle Zeit überdauernd für Euch gegeben ist!


Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy


Montag, 21. März 2011

Lied-Promo: I don't know why - von PC3

Jetzt möchte ich an dieser Stelle auch noch ein Lied vorstellen von einer Band, die hierzulande relativ unbekannt ist. Das Paul Colman Trio - PC3 - ist ursprünglich aus Australien und ist dort und in Amerika auch wesentlich bekannter als bei uns. Es ist eine christliche Band, die mit ihren Liedern ihren Glauben zum Ausdruck bringen.

Soweit ich weiß, hat die Band sich vor ein paar Jahren aufgelöst, hat sich jetzt aber wieder zusammengetan, um auf Tournee zu gehen und eine neue CD rauszubringen.

Was mir an der Band so gefällt ist, dass sie noch gerne persönlich Kontakt zu ihren Fans haben. Eine Freundin von mir, die in Texas lebt, hat direkten Kontakt mit Paul Colman (Sänger, Gitarrist) und Grant Norsworthy (Bassist) und verwaltet ihre Facebook-Seite.

Grant Norsworthy habe ich selbst auch schon geschrieben, da er auf seiner Seite "Word and Song" etwas zum Thema Worship gesagt hat, was mich direkt angesprochen hatte - anzuschauen unter diesem Link: Grant Norsworthy

Sehr zu meinem Erstaunen hat er sehr schnell persönlich geantwortet. Lohnt sich wirklich, sein Video zum Thema Worship auch mal anzuschauen, das meiste habe selbst ich Wenig-Englisch-Versteher verstanden! 😊

Meine Freundin hatte ihn auch schon in ihre Gemeinde eingeladen, in welcher er ein Worship-Seminar abgehalten hat auf eine sehr demütige und hingegebene Art und Weise. Meine Freundin hat ihn als wirklich herzlichen und persönlichen Menschen kennengelernt.

Grant hätte auch große Freude, Worship-Seminare in Deutschland abzuhalten und hofft sehr, nach Europa eingeladen zu werden. Ich fände es so super, wenn wir ihn einmal zu einem Worship-Seminar einladen könnten. Er verlangt dafür auch kein Bezahlung in dem Sinne. Die Reisekosten wären halt zu übernehmen ... aber hey, je mehr Gemeinden daran Interesse hätten, umso mehr könnte man es sich teilen. Ansonsten ist Grant auch bereit, einfach Gast bei den Gemeindefamilien zu sein, also kein Hotel oder dergleichen nötig.

Soviel "Werbung" mal dazu!  😉

Jetzt noch den Link, damit Ihr Euch das Lied anhören könnt. Den Text mit der Übersetzung habe ich unten angehängt:  PC3 - I don't know why



I DON'T KNOW WHY

I don't know why you love me
I don't know why you love me, yeah
I don't know why you love me
But I'm so glad you do, yeah

I don't know why you woo me
And when I hide pursue me
Why would you wanna choose me?
But I'm so glad you do, yes I'm so glad you do

(Whoah) Unbreakable, Unshakeable love
(Whoah) Unfakeable, Insatiable love
(Whoah) Impossible, Wonderful
I don't know why you still love me but you do

I don't know why you forgive me
Seen all my worst still you want me, yeah
You're taking the pain, it’s strange
But I'm so glad you do, I love you, yes I do, yes I do.

(Whoah) Unbreakable, Unshakeable love
(Whoah) Unfakeable, Insatiable love
(Whoah) Impossible, Wonderful
I don't know why you still love me

Yeah, your love is amazing
Yeah, your love is true
Yeah, your love is amazing
I don't know why you still love me

I searched the world to find greater love
I searched the world to find greater love
I searched the world to find greater love than you
Yeah, but none can be found

(Whoah) Unbreakable, Unshakeable love
(Whoah) Unfakeable, Insatiable love
(Whoah) Impossible, Wonderful
I don't know why you still love me, yeah

(Whoah) Unbreakable, Unshakeable love
(Whoah) Unfakeable, Insatiable love
(Whoah) Impossible, Wonderful
I don't know why you still love me but you do

I don’t know why, I don’t know why you still love me but you do

Ich weiss nicht, warum

Ich weiß nicht, warum Du mich liebst
Ich weiß nicht, warum Du mich liebst, yeah
Ich weiß nicht, warum Du mich liebst
Aber ich bin so froh, dass Du's tust, yeah.

Ich weiß nicht, warum Du um mich wirbst
Und mir nachgehst, wenn ich mich verberge
Warum willst Du mich eigentlich?
Aber ich bin so froh, dass Du's tust, ja, ich bin so froh, dass Du's tust.

(Woah), Unzerbrechliche, unerschütterliche Liebe
(Woah), Ungespielte, unersättliche Liebe
(Woah) Unergründlich, wunderbar
Ich weiß nicht, warum Du mich immer noch liebst, aber Du tust es

Ich weiß nicht, warum Du mir vergibst
Du hast mich von der schlimmsten Seite gesehen und trotzdem willst DU mich noch
Du nimmst den Schmerz, das ist nicht normal
Aber ich bin so froh, dass Du's tust, ich liebe dich, ja ich liebe dich, liebe dich

(Woah), Unzerbrechliche, unerschütterliche Liebe
Woah, Ungespielte, unersättliche Liebe
(Woah) Unergründlich, wunderbar
Ich weiß nicht, warum Du mich immer noch liebst

Yeah, Deine Liebe ist verblüffend
Deine Liebe ist echt
Yeah, Deine Liebe ist verblüffend
Ich weiß nicht, warum Du mich immer noch liebst

Ich habe in der Welt nach größerer Liebe gesucht
Ich habe in der Welt nach größerer Liebe gesucht
Ich habe in der Welt nach größerer Liebe gesucht als deine
Yeah, aber nirgends konnte ich eine größere finden

(Woah), Unzerbrechliche, unerschütterliche Liebe
Woah, Ungespielte, unersättliche Liebe
(Woah) Unergründlich, wunderbar
Ich weiß nicht, warum Du mich immer noch liebst, yeah

(Woah), Unzerbrechliche, unerschütterliche Liebe
Woah, Ungespielte, unersättliche Liebe
(Woah) Unergründlich, wunderbar

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, warum Du mich immer noch liebst, aber Du tust es.

Also mir gefällt das Lied total gut! Ich weiß, ich weiß ... Geschmäcker sind verschieden ... aber ich finde, das Lied hat WAS, was generationsübergreifendes!  😁

So, Ihr Lieben, das war jetzt wohl eher ein Promo-Blog! 😄

Seid trotzdem gesegnet mit der unzerbrechlichen, unerschütterlichen, ungespielten, unersättlichen, unergründlichen und wunderbaren Liebe Gottes!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy

Montag, 31. Januar 2011

Erwartung

So, jetzt ist es also passiert. Da mache ich Sprüche und euch den Mund wässrig, ich hätte noch die eine oder andere Idee, die ich gerne mal weitergeben könnte ... und was is? Nix is, absolute Leere in meinen Gehirnwindungen, keine Idee, nichts was irgendwie lohnenswert wäre, weiterzugeben. 😵

Hm, ich glaube, ich bin irgendwie selber schuld. Da höre ich in den Ferien ein wirklich von Herzen kommendes Lob über meinen Blog, es geht mir runter wie Öl und schwupps ... nix geht mehr. Wo vorher mehr oder weniger "Leichtigkeit des Seins" war, ein fast von alleine "fließen", ein sich füllen lassen von dem, der mich hält ... passiert‘s ... auf einmal setze ich mich selbst unter Druck, denke, ich muss Erwartungen erfüllen, muss schriftstellerische Höchstleistungen produzieren und überhaupt und so.

Tstststssss .... 🤷

Ich weiß, ist ja irgendwie menschlich. Jeder wird gern gelobt und sucht Anerkennung. Naja, zumindest glaube ich das. Wem es da anders geht, der darf sich dieser Verallgemeinerung gerne erwehren. Aber wenn ich jetzt tatsächlich mir selbst die Aufgabe stelle, jeden Post "besser" als den vorherigen hinzukriegen, dann kann ich es wohl gleich sein lassen. Vor allem, wer definiert denn hier "gut bzw. besser"? Eben!

Hach ja, immer wieder diese kleinen Stolpersteine und Fallstricke des alltäglichen Lebens. Denn im Grunde genommen sind es in der Regel die Erwartungen, die ich plötzlich, aus nicht immer nachzuvollziehenden Gründen, selbst an mich stelle, die dann wieder einen enormen Druck in mir auslösen. Dummerweise löst dieser Druck dann bei mir wieder ein merkwürdiges Syndrom auf den Plan: das Vogel-Strauß-Syndrom.

Das ist schon eigenartig ... da überfällt mich z. B. plötzlich der Gedanke: Eigentlich muss jede gute Hausfrau ihre Küchenschränke einmal pro Monat grundsäubern. Ja, denke ich, das ist gut und wichtig und sollte ich doch wohl auch hinkriegen. Die Tage vergehen, ich kriege es irgendwie nicht gebacken und was mache ich? Ich werfe nur noch flüchtige Blicke in meine Küchenschränke, ignoriere sozusagen die "dunklen Ecken" und schiebe den Gedanken an Küchenschrankputzen soweit in meine hintersten Gedankenecken, dass ich überhaupt nicht mehr daran denke. Denn, gar nicht daran zu denken, belastet mein Gewissen nicht weiter. Aber sie z. B. nur einmal jährlich zu putzen und dabei zu wissen, man sollte das viel öfter machen, macht mich fertig.

Ich glaube, das nennt man auch Verdrängungsmechanismus. Hmmmm ... 🤔

Bevor mir jetzt aber hier einfällt, wie viele "Aufgaben" ich bereits erfolgreich verdrängt habe, versuche ich jetzt lieber mal geschickt das Thema zu wechseln.

Hatte ich erwähnt, dass wir in den Weihnachtsferien ein großes Fest gefeiert hatten? Meine Mutter wurde 70 und sie hat eingeladen: Verwandte, Freunde, Bekannte von nah und fern. Es war wirklich ein superschönes Fest und wir haben die Zeit sehr genossen. Die Zeit mit meiner Verwandtschaft und auch mit lieben Freunden, die wir teilweise schon Jahre nicht mehr gesehen haben.

Irgendwann an dem Abend, saß ich mal so da und habe meine Gedanken schweifen lassen, habe beobachtet und mich gefreut. Weil wirklich jeder, der da war, meiner Mutter so viel Wertschätzung und Liebe entgegengebracht hat. Zeit ihres Lebens war es auch so, dass meine Mutter immer Wertschätzung und Liebe ausgeteilt hat, dass sie so vielen Menschen in ihrem Umfeld geholfen hat, für sie da war, ja, sie einfach angenommen hatte. Und irgendwie war dieses Fest ein großes Dankeschön an sie und sie durfte es einfach, zwar manchmal ein bisschen beschämt, aber doch von Herzen genießen und annehmen.

Ich saß also so da und habe mir - völlig neidfrei - überlegt, wie mein 70. Geburtstag wohl verlaufen würde. Sofern wir nicht vorher alle entrückt worden sind, was die bessere Variante wäre. 😊

Ich habe mir aber wirklich die Frage gestellt, würde man meiner Verwandtschaft, meinen Freunden und Bekannten auch so abspüren, dass ich für sie wichtig war im Leben? Soll jetzt nicht arrogant wirken, ich meine wichtig, nicht im Sinne von bedeutungsvoll oder anerkennungssuchend, sondern eher im Sinne von positiv an ihrem Leben teilgehabt zu haben. Hilfe und Unterstützung gewesen zu sein, wegweisend im Sinne von: Habe ich ihnen dann auch das weitergegeben, was mein Leben hält und trägt, nämlich die Liebe und das Wesen von Jesus?

Eigentlich wünsche ich mir das sehr: Wirklich auf Jesus zu schauen und Ihm nachzufolgen und für Ihn Licht und Zeugnis in der Welt zu sein. Denn letztendlich ist es die Liebe Jesu, die meiner Mutter aus jedem Knopfloch scheint und die sie erfüllt und von der andere sich durch sie umhüllt fühlen.


Und bevor ich jetzt auf diese Riesenerwartung hin wieder diesen hier mache:


Juergen Jotzo  / pixelio.de

 
gehe ich mal lieber wieder auf Suche in meiner Bibel, die mir doch immer wieder Tag für Tag Wegweisung gibt, wenn ich nicht weiter weiß oder mich der Alltag überrollen will.

Und hier werde ich immer fündig, z. B. brauche ich mir keine Gedanken machen über Dinge, die mich morgen oder übermorgen oder wer weiß wann stressen könnten, denn in Matthäus 6,34 lese ich:

„So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.“

Also darf ich einfach entspannt jeden Tag für sich nehmen, dankbar dafür sein und die Aufgaben angehen, die Gott mir an diesem Tag in die Hände legt. Es muss mir auch an dem Tag selbst keinen Stress machen, denn ich kann auch in Philipper 4,13 lesen:

„Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.“

Und wenn ich es dann immer noch nicht schaffe, den Kopf aus dem Sand zu nehmen, lese ich einfach ein bisschen davor in Philipper 2,13:

 „Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.“

Das sind Stellen, die ich schon oft gelesen habe. Immer wieder sprechen sie mich an und immer wieder passiert es mir, dass ich sie im Alltagsgetriebe vergesse. Das kann und will ich immer mehr lernen, mir die Zusagen Gottes nicht rauben zu lassen.

Schritt für Schritt vorangehen, nicht auf meine eigene Kraft zu vertrauen. Im Gegenteil, einfach darauf zu vertrauen, dass Er, der mir die vielfältigsten Aufgaben in die Hände gelegt hat, weiß, was Er tut, in dem Er es durch mich tut!

Und mir immer wieder auch diese Bibelstelle ins Herz sinken zu lassen, 2 Korinther 12,9:

„Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur VollendungSehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“

Das entlastet mich, weil ich dadurch weiß, dass Gott mit all meiner Schwachheit etwas vorhat. Ich muss nicht aus eigener Kraft unfehlbar und stark sein. Ich darf mein Bestes geben, das schon, aber mein Bestes muss nicht DAS Beste sein.

Eine "kleine" Begebenheit noch von dem Fest zu dem Thema Erwartungen bzw. was erwarte ich und was will Gott daraus machen?

Ich hatte mir vorgenommen, meiner Mutter ein Lied zu schreiben und dieses dann gemeinsam mit meinem Großen am Bass und meinem Vierten an der Cajon (kistenartiges Schlaginstrument) zum Besten zu geben.

Leider haben wir beim Packen gemerkt, dass wir keinen Platz mehr für die Cahon hatten, gingen aber davon aus, dass so ein Instrument vor Ort zu organisieren sei.

Dem war aber nicht so ... sehr zum Leidwesen meines Vierten, der sooo gerne gemeinsam mit uns auftreten wollte.

Organisatorisch lief der Abend mit den Beiträgen auch nicht ganz so, wie ich mir das erhofft hatte bzw. wollte ich verschiedene Wünsche berücksichtigen, was zufolge hatte, dass wir mit unserem Beitrag die Letzten waren und erst so gegen 23.30 Uhr anfingen.

Mein Vierter war also traurig, dass er nicht Cajon spielen konnte. Ich war im Vorfeld der Meinung, dass alles Equipement, welches man so benötigt wie z. B. Notenständer, Mikro, Verstärker etc., einfach vorhanden sei. Da zeigt sich mal wieder mein Organisationsgeschick.

Naja, durch den unermüdlichen Einsatz meines Schwagers hatten wir dann immerhin eine Verstärkeranlage mit Mikro zur Verfügung. Der fehlenden Notenständer wurde durch ein merkwürdiges "antikes" Riesenmöbel ausgeglichen, das wohl ursprünglich eher ein Filmprojektorenständer war. Immerhin konnte ich mich hinter diesem Teil sehr gut verstecken, man sah mich hinter dem Gestänge schemenhaft. Was mir ehrlichgesagt nicht unlieb war.

Mein Vierter entschied sich dann eher spontan dazu, mich gesanglich zu unterstützen. Was meinem Großen nicht recht war, weil der Vierte - da er den Text nicht wirklich gut kannte - sich zwischen ihn und mich und dem Ständer positionierte, wodurch sich mein Großer mit seinem E-Bass irgendwie bedrängt fühlte. Was ihn zuerst Mal einen etwas eher "bedrängten" Gesichtsausdruck ins Gesicht zauberte.

Meine Powerpointpräsentation des Textes klappte am Anfang auch nicht und wir mussten das Lied nochmal abbrechen, bis mit vereinten Kräften der Text reibungslos an die Wand geworfen werden konnte.

Den Vierten störte seine spontane Gesangseinlage und Textschwäche nicht weiter, weshalb er frisch, fromm, fröhlich, frei immer dann mitschmetterte, wenn er Textpassagen erkannte oder sie gut lesen konnte. 😄

Und da unser Jüngster dem Vierten in nichts nachstehen wollte, bat er ebenso um die Möglichkeit, mit auf die Bühne zu kommen, um uns gesangstechnisch zu unterstützen. Natürlich wollte ich auch ihm das nicht verwehren.

So wie ich es dann aus den Augenwinkeln beobachten konnte und man mir diesbezügliches auch aus Seiten des Publikums bestätigt hat, stand er von dem Moment an, als wir mit dem Lied anfingen, bis zum Ende wie eine versteinerte Statue auf der Bühne ohne auch nur einen Muskel zu rühren. Man trug mir an, er hätte weder geblinzelt noch sichtbar geatmet, weshalb im Publikum Ängste groß wurden, das Kind könnte jeden Augenblick aufgrund Sauerstoffmangels in sich zusammenbrechen. 😆

Nebenbei bemerkt bekam ich von meinem Jüngsten auf die Frage, warum er denn nicht mitgesungen hätte, die Antwort, das ging nicht, weil er so hätte grinsen müssen. Das war dann wohl ein eher verinnerlichtes in sich hineinlachen!!! 😁

Tja, was will ich damit eigentlich deutlich machen?

Die Erwartungen von meiner Seite an diesen Auftritt waren: Ich möchte gerne ein Lied für meine Mutter vortragen und das so professionell es mir möglich ist, da ja sooo viele Gäste da sind. Ich wollte ja auch zeigen, dass sie mir wichtig ist und ich dieses Lied und den Vortrag nicht auf die leichte Schulter genommen habe.

Bekommen haben sie eine fast schon kabarettistische Familienvorführung, die man so nicht ansatzweise hätte planen können, wenn man es denn gewollt hätte!

Und?

Tja, hinterher bekamen wir so viele positive und begeisterte Rückmeldungen, alle fanden unseren Auftritt wunderschön und meiner Mutter kamen vor Rührung die Tränen. Was hätte ich mir mehr wünschen können? Mittlerweile glaube ich, wenn dieser Auftritt professionell und ohne irgendwelche Störungen verlaufen wäre, hätte es auch nicht so wirklich zu dem eher stimmungsmäßigen Lied gepasst. So gesehen, war unser Auftritt eine rundum gelungene Sache!

Geplant hatte ich es anders ... doch Gott hat durch meine Schusseligkeit, unsere kleinen Unzulänglichkeiten, einen Auftritt kreiert, der die Herzen berührt hat. Zumindest wurde uns das hinterher so vermittelt!

In diesem Sinne, nicht immer ist das am Besten, was wir für das Beste halten. Deswegen darf ich auch wieder völlig hemmungslos meinen Blog und somit auch euch, geneigte Leser, mit meiner unvollkommenen und hoffnungslos dilettantischen Schreiberei beglücken! Wer nicht will, muss sie ja nicht lesen, oder?

Soviel also mal zum Jahresanfang.

Seid gesegnet ihr Lieben, in der Erwartung, von dem gesegnet zu werden, der als Einziger alle Erwartungen erfüllt!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure Mommy