Ja, schon ist es wieder soweit ... es
weihnachtet sehr!
Die letzte Adventswoche nähert sich mit
großen Schritten dem Heiligen Abend und es ist wohl an der Zeit wieder ein paar
Worte zu Weihnachten zu schreiben.
Irgendwie ist es schon erstaunlich, ich
finde, je älter ich werde, umso schneller kommt Weihnachten. Das fing schon mit
der Adventszeit an, als meine Kinder am 01. Dezember vorsichtig nachfragten, ob
ich denn dieses Jahr gar nicht für den Advent schmücken wolle. Hektisch holten
wir den Karton mit dem entsprechenden Equipment unter dem Treppenabsatz hervor
und vor allem meine zwei Jüngsten machten sich mit Hingabe und großem
Enthusiasmus ans Werk, ihre Kunstwerke aus Kindergartenzeiten im ganzen
Erdgeschoss zu verteilen und hier und da Lichterketten aufzuhängen.
Noch kurz vorher gab es innerhalb der Familie
eine Umfrage, wie wir es dieses Jahr mit dem Adventskranz halten wollten. Da
mein Bester der Meinung war, wir müssten dieses Jahr endlich einmal anfangen,
ein bisschen verhaltener mit unseren finanziellen Mitteln umzugehn, schlug er
vor, aus einem Holzklotz eine neue Familientration zu gestalten. Ein Klotz,
vier Nägel, vier Kerzen, vielleicht noch ein zwei Sternchen oder Schleifen ...
so seine Vorstellung.
Hoppsala dache ich, das kann doch nicht
sein Ernst sein. In Erwartung, dass die Kinder ebenso wie ich über diesen
"hölzernen" Vorschlag denken würden, stellte ich es als Abstimmung in
die Runde. Die vier Großen meldeten sich umgehend zu Wort: "Finden wir
eine super Idee!" Nur der Jüngste sah mich fragend an, dann seine vier
Geschwister, seinen Vater und zuletzt wieder mich und meinte mit zaghafter
Stimme: "Ich stimme für Mama!" Mein Mutterherz war gerührt, aber
natürlich wollte ich ihn nicht beeinflussen, also bot ich ihm an, dass er
wirklich sagen dürfe, was er sich wünschen würde. Das schlaue Kind entschied
sich dann zu einer Enthaltung, nachdem ich meinem Besten bereits einen
vorwurfsvollen Blick zugeworfen hatte.
Tja, was soll ich sagen, es ergab sich nun
aber gerade zwei Tage vorher, dass mein Bester immer noch keinen Klotz
gestaltet hatte, ich aber - natürlich wegen etwas anderem Wichtigen! - in den
in unserem Ort ansässigen Gartenmarkt musste. Ehrlich jetzt! Das war wirklich
völlig unbeabsichtig geschehen. Aber wie ich doch schon mal dort war, tat sich
vor mir - da wirklich nur ein paar Tage vor dem 1. Adventssonntag - sozusagen
ein Adventskranz-Sonderangebot-Eldorado auf! Mit einem großen knallroten
Sonderaktionspreisschildchen dran blinzelte mich genau so ein Adventskranz an,
wie ich sie so gerne habe. Mit verschiedenen grünen Zweigen und in genau der
richtigen Größe!
Peter Smola / pixelio.de |
Ihr Lieben, hättet Ihr widerstehen können?
Ich gestehe, ich konnte es nicht. Der
Kranz war wirklich, wirklich ein Schnäppchen, was hätte ich tun sollen? Er
sprang förmlich in meinen Einkaufswagen. Zuhause habe ich ihn dann erstmal
fürsorglich auf der Terrasse versteckt. Und nachdem mein Bester am Samstag vor
dem 1. Adventssonntag immer noch keinen Adventsklotz gebastelt - oder sagt man
gehandwerkt? - hatte, wagte ich vorsichtig einen Vorstoß: "Du, Schatz,
könnte sein, dass wir da auf der Terrasse einen Adventskranz liegen haben ..."
Ach ja, nach 20 Jahren Eheleben kennt mein Bester mich halt doch, lächelnd
holte er aus der Adventskiste den großen goldenen - dem AdventsKRANZ
vorbehaltenen - Teller hervor und meinte nur: "Dann halt nächstes
Jahr!"
So überraschend wie die Adventszeit
anfing, ging sie jetzt auch irgendwie zu Ende, finde ich. Ich fühle mich noch
so gar nicht bereit für Weihnachten und die Feiertage und überhaupt und so.
Dabei muss ich dann an das erste Weihnachtsfest denken. Ich stelle mir die
Frage, ob Maria "bereit" war für Weihnachten? Kann ich mir nicht so
wirklich vorstellen.
Wie so üblich liest man in der Adventszeit
ja gerne mal die Weihnachtsgeschichte. Dieses Jahr fiel mir dabei ein Absatz
besonders ins Auge in Lukas 1,30-33:
"Und der Engel sprach zu ihr:
Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und
siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst
seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten
genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David
geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und
seines Königtums wird kein Ende sein."
Eine gewaltige Prophezeiung für ein Baby!
Zumal Maria und auch ihr Verlobter ja nicht zur reichen und führenden Elite des
Landes gezählt haben. Ob ihr in dem Moment wirklich bewusst war, was diese
Worte bedeuten würden für sie, für ihr Baby, für das Leben aller Menschen? Ich
weiß es nicht. Aber ich frage mich, ob ich immer so bereit bin wie Maria, zu
Gott "Ja" zu sagen, wenn er mir einen Auftrag gibt?
Dieter Schütz / pixelio.de |
Ob Maria die Wahl hatte "Nein"
zu sagen? Auch das weiß ich nicht. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass
ihr das ganze Geheimnis der wichtigsten Menschheitsgeschichte wirklich bewusst
war. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass für sie in dem Moment mehr die
Frage im Vordergrund stand, wie sie mit einer Schwangerschaft, ohne verheiratet
zu sein, in ihrer Gesellschaft zurechtkommen sollte. Zu damaligen Zeiten war
dies nicht gerade ein Kavaliersdelikt, sondern wurde durchaus heftigst, wenn
nicht sogar mit dem Tod durch Steinigung bestraft.
Und trotzdem sagte sie "Ja" zu
Gott und wurde somit die Frau, die Jesus - den HERRN der Herren - zur Welt
brachte. Sein Leben glich - zumindest zu Seinen und Marias Lebzeiten - dann
bestimmt auch nicht den Worten, die der Engel Gabriel ihr zugesprochen hatte,
selbst seinen furchtbaren Tod am Kreuz musste sie miterleben. Wie wird es ihr
damit gegangen sein? Auch das weiß ich nicht, ich weiß nur, wie eine Mutter
fühlt. Eine Mutter, die sich das Beste für ihr Kind wünscht und alles dafür tun
würde, damit es ihrem Kind gut geht.
Gleichzeitig war Maria nicht nur Mutter,
sondern eine Frau nach Gottes Herzem und ich bin davon überzeugt, sie war mit
dem Heiligen Geist erfüllt, anders kann ich mir ihre Hingabe und Bereitschaft
nicht erklären. Ich will mich ganz bestimmt nicht vergleichen mit dieser Frau,
die Gott selbst auserwählt hat, Seinen Sohn zu gebären und aufzuziehen. Aber
ich wünsche mir ein bisschen mehr von ihrer Bereitschaft "Ja" zu
sagen, wenn Gott eine Aufgabe für mich hat. Nicht immer erst zu zögern und meine
Fähigkeiten zu prüfen, ob sie ausreichen, sozusagen die Vor- und Nachteile erst
abzuwägen, um dann eine Entscheidung treffen zu können.
Ich wünsche mir, "Ja" zu Gott zu
sagen, auch wenn ich persönlich in dem Moment nicht weiß, wie ich diese Aufgabe
stemmen soll. Einfach Vertrauen zu haben, dass Gott speziell mich für die mir
von Ihm vorgelegten Aufgaben ausgewählt hat. Und wie Maria zu erkennen, dass Er
mich hindurchführen und Seine Kraft es in und durch mich vollbringen wird.
Warum ich in diesem Weihnachtspost Maria
so im Mittelpunkt stehen habe? Das kann ich Euch verraten! An einem unserer
Adventssonntage in unserer wunderbaren Gemeinde zu Beginn der mitreißenden
Lobpreiszeit sang eine junge Frau ein Lied, das mein Herz berührt hat. Es ging
um die Frage, ob Maria wußte, wer Jesus sein würde und was Er für die Welt
bedeuten würde.
Das
Lied heißt: Mary did you know?
Macht Euch bitte keine Gedanken, ich habe
nicht vor jetzt einen neuen Marienkult zu beginnen. Nein, ganz bestimmt nicht.
Ich weiß, dass alleine Jesus mein Heiland und Retter und der Heilige Geist mein
Fürsprecher bei Gott meinem Vater ist. Aber das Lied hat mein Augenmerk ein
wenig auf Maria - die Mutter - gelenkt. Und die obengenannte Bibelstelle hat
dies vertieft. Und das sind für dieses Jahr meine Weihnachtsgedanken an dieser
Stelle.
Jetzt bleibt mir nur noch, Euch von Herzen
ein gesegnetes und erfülltes, ein besinnliches, friedvolles und auferbauendes
Weihnachtsfest zu wünschen!
Jens Bredehorn / pixelio.de |
Ein Fest, bei dem wir uns auch im Hinblick
auf 2013 wieder neu entscheiden dürfen, "Ja" zu den Wegen zu sagen,
die unser Heiland uns führen will. "Ja" um bereit zu sein, mit einem
demütigen Herzen wie Maria auf Gottes liebevolles Reden zu hören, es anzunehmen
und darauf zu vertrauen, dass es gute Wege sein werden, auch wenn uns die
Konsequenzen nicht bewusst sind oder der Überblick fehlt.
Ich hänge Euch unten noch einen Link an.
Leider habe ich keine Aufnahme der jungen Frau aus unserer Gemeinde, die dies
auf wunderbare Weise berührend vorgetragen hat. Aber ich hoffe, Ihr freut Euch
daran und lasst Euch damit auf das Weihnachtsfest einstimmen. Der Text wird in
der Aufnahme angezeigt.
Seid nun herzlich gegrüßt, lasst Euch
erfüllen von der Weihnachtsfreude, die mit einem Baby in die Welt kam, freut
Euch an dem Lichterglanz in der dunklen Weihnachtsjahreszeit, was nur ein
winziger Abglanz des göttlichen ewigen Lichtes ist, und lasst Euch auf eine
tiefe Begnung ein mit dem Einen, dem einzigen Gott, der uns durch Weihnachten
als Mensch ganz nah gekommen ist!
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy
PS: Hier nun der Link zu dem Lied "Mary did you know?"
https://www.youtube.com/watch?v=C1DZA_TdBBI
https://www.youtube.com/watch?v=C1DZA_TdBBI