Es ist Weihnachten!
Denn ... wir haben unseren Weihnachtsbaum!
🎄
Und nein, natürlich macht nicht unser
Weihnachtsbaum Weihnachten aus, aber es ist doch immer wieder schön, wenn er
dann so festlich geschmückt vor einem steht. Ich liebe diesen ganzen
Glitzerglanz, der mit Weihnachten irgendwie verknüpft ist. Wohlwissend, dass
das eigentliche Weihnachten in einem heruntergekommenen Stall, zwischen Heu,
Stroh und Tieren stattgefunden hat.
Erstaunlicherweise haben wir dieses Jahr
beim Kauf des Baumes etwas wirklich Außergewöhnliches erlebt. Um das
nachvollziehen zu können, muss man wissen, dass mein Bester und ich bereits
seit über 20 Jahren verheiratet sind. Das heißt auch, mehr als 20 Mal haben wir
uns gemeinsam auf die Suche nach DEM Weihnachtsbaum für uns gemacht. Ich
gestehe, ich hänge an diesen Traditionen ☞ Weihnachtsbaum, Kerzen, Weihnachtslieder! Ich habe es
als Kind liebengelernt und tue alles dafür, dass auch meine Kinder es lieben
lernen.
Also heißt es jedesmal in der Adventszeit
wieder neu: "Auf Schatz, wir gehen den Weihnachtsbaum holen!" Was
meinem Besten immer einen tiefen Seufzer entlockt. Wie gesagt, wir haben uns
schon mehr als 20 Mal auf die Suche gemacht. Hatte ich schon mal erwähnt, dass
ich mich schwer tue, Entscheidungen zu fällen? Und wenn man sich diesen Umstand
vor Augen hält in Anbetracht der Tatsache, dass bei einem handelsüblichen
Verkauf von Weihnachtsbäumen gefühlte 'zig1000 Bäume zur Auswahl stehen, dann
mag man den tiefen Seufzer meines Besten gut nachvollziehen können.
Wir haben schon alles Mögliche versucht:
Wir haben welche in Töpfen gekauft, im Baumarkt, auf einem Feld mit
Weihnachtsbäumen, bei einem "genossenschaftlich organisierten Unternehmen
der Agrar- und Ernährungswirtschaft" ... und trotzdem, egal wo wir auch suchten,
die Suche brauchte immer so seine Zeit, unter einer halben Stunde haben wir es
nie geschafft. Na gut, der Ehrlichkeit halber muss ich gestehen, unter einer
halben Stunde habe ICH es nie geschafft, zu groß war einfach immer die Auswahl.
Zu hoch der Anspruch, zu sehr der "perfekte" Baum vor Augen.
Ihr könnt gut lachen … ich weiß, ich weiß,
dass viele denken mögen: Meine Güte, es ist nur ein Baum, der kurz nach
Weihnachten kleingeholzt und verheizt wird. Aber es ist einfach diese Menge an
Bäumen, die die Auswahl so schwer macht. Kann mich irgendjemand hier
verstehen???
Na gut, langer Rede kurzer Sinn, wir
hatten dieses Jahr die Suche nach dem Weihnachtsbaum ziemlich lange vor uns
hergeschoben. Es gab einfach zuviel anderes, was letztendlich doch wichtiger
war, als der Baum. Aber vor ein paar Tagen haben wir es dann endlich geschafft
und uns auf die Suche gemacht.
Da mein Bester - Finanz-Fuchs, der er nun
einmal ist - im Vorfeld durch das Anbringen einer Werbetafel am Zaun unseres
Hauses einen Gutschein von einem ortsansässigen Baubedarfgeschäft organisiert
hatte, fiel schonmal die Wahl der Lokalität, wo wir unsern Baum erstehen
wollen, nicht schwer. Da noch so dieses und jenes in demselben
Baubedarfsgeschäft besorgt werden musste, machten wir uns also guter Dinge auf
den Weg.
Zuerst suchten wir die restlichen Sachen
zusammen in dem Wissen, dass die Suche nach DEM Weihnachtsbaum wieder seine
Zeit benötigen würde. Als wir uns dann in den Außenbereich des Ladens begaben,
stieß mein Bester wieder einen fast unhörbaren Seufzer aus. Irgendwie hatte die
Hoffnung Raum gewonnen, dass so kurz vor Weihnachten die Auswahl auf ein
Minimum geschrumpft wäre. Weit gefehlt - man bekam den Eindruck, der Laden hat
nochmal mit Weihnachtsbäumen geklotzt was nur möglich war. Berge von Bäumen
lagen hier noch auf der Seite gestapelt und an den Balken standen derart viele
Bäume dicht an dicht aneinander aufgereiht, dass es selbst mir die Sprache
verschlug.
Einen Moment lang war ich wie versteinert,
wie sollte es für mich hier möglich sein, DEN Baum zu finden? Ich sah uns schon
verzweifelt Stunden später mit Tannennadeln im Haar und irren Blick auf
Knien durch die Baumreihen kriechen und war kurz davor, meinen Besten an der
Hand zu nehmen, heimzufahren und uns dieses Jahr auf ein baumloses Weihnachten
einzustellen.
Seltsamerweise geschah dann eben das
Außergewöhnliche ... es war, als ob ich an einem Faden gezogen werden würde.
Ohne nach rechts und links zu blicken zog es mich in eine ganz bestimmte Reihe
von Bäumen und in dem wirklich unüberschaubaren grünem Nadelgewirr griff meine
Hand an einen Baum und zog ihn heraus, um ihn im ganzen sehen zu können. Und -
glaubt es oder glaubt es nicht- es war DER Baum!
Ich stand etwas verloren mit meinem Baum
da und warf meinem Besten, der noch gar nicht recht glauben konnte, was hier
geschah, einen verlorenen Blick zu: "Schau mal, der sieht doch eigentlich
gar nicht schlecht aus." Mein Bester meinte noch: "Das ist der erste
Baum, den du auswählst?" Aber als er sich den Baum dann auch näher
betrachtete, konnte er mir nur zustimmen: "Der sieht wirklich gut
aus!"
Tja, was nun? Leise raunte ich meinem
Besten zu, denn in der Zwischenzeit war uns ein anderes Ehepaar verdächtig nahe
gekommen und warf bereits begehrliche Blicke auf unseren perfekten Baum:
"Wir können doch nicht den Erstbesten nehmen, das gabs noch nie!"
Mein Bester warf mir nur einen fragenden Blick zu: "Warum nicht?" Ich
verzog das Gesicht, drückte ihm den Baum in die Hand: "Halt ihn bloß fest,
ich muss wenigstens einmal durch die anderen Reihen gehen." Etwas
halbherzig ging ich also durch die Reihen, zog hier und da Bäume von den
Balken, ließ sie aber immer gleich wieder fallen. Tief in mir machte sich das
ungläubige Erkennen breit: "Wir haben unseren Baum schon."
Also lief ich zurück zu meinem Besten, der
unseren Baum schön fest in seinen Händen hielt, während das andere Ehepaar
immer noch unschlüssig um ihn herumwuselte und gab ihm mit einem Nicken zu
verstehen, dass wir jetzt mit unserem Baum gehen könnten.
Zuhause stellten wir ihn dann auf und
nachdem ich die Lichterkette befestigt hatte, übernahmen unsere beiden Jüngsten
das Schmücken. Als er dann so schön vor mir stand und wirklich perfekt in unser
Wohnzimmer passte, wurde mir klar, dass wir dieses Jahr tatsächlich den
erstbesten Baum genommen haben.
Und mit einem Mal wurde mir bewusst,
dass dieser Ausdruck "Erstbester" doch eigentlich gar kein schlechter
Ausdruck ist, oder? Wir benutzen ihn mit so einem negativen Beigeschmack, aber
wenn man sich das Wort mal direkt anschaut, dann sagt es eigentlich nur
positives aus. Es ist etwas das Erste und das Beste, was soll daran schlecht
sein?
Das lenkt meinen Blick unweigerlich zurück
zu dem Kind in der Krippe, Er war und ist auch das Erstbeste, was uns passieren
konnte. Nie zuvor hatte Gott etwas Vergleichbares getan, Er hat Seinen Sohn auf
die Erde geschickt! Einmalig! Jesus ist der Erste und der Beste ... und auch
der Einzige! Aber er ist das Erstbeste, was uns geschehen ist. Durch Sein
Menschwerden konnte er zum Opferlamm für uns werden! Als Erster, als Bester,
als Einziger! Und durch Seinen Tod am Kreuz und Seine Auferstehung können wir
frei sein, um vor unseren Vater zu treten, der uns so sehr liebt, dass er Sein
Erstbestes, Seinen Einzigen Sohn für uns geschickt hat.
Und so stehe ich vor unserem erstbesten
Baum, der wirlich zum ersten Mal der Erstbeste ist, und denke dabei an
meinen Heiland, der für mich zur Welt gekommen ist in einem Stall, um für alle
Menschen das erste, das beste und das einzige Opferlamm zu werden. Dabei
ergreift mich Ehrfurcht und Hingabe. Und ich wünschte mir, Ihm immer mein
Erstbestes geben zu können ... was mir oft so schwerfällt, weil ich denke, ich
habe nichts Erstes, nichts Bestes, das ich Ihm geben kann. Dann darf mir aber
klar werden, das braucht es auch gar nicht. Ich brauche nicht die Erstbeste zu
sein, ich kann gar nicht mein Erstbestes geben ... das alles ist schon vor mir
dagewesen, das gab es, das gibt es und wird es immer geben: Den Ersten, den
Besten und den Einzigen Gott ... der für mich schon ALLES gegeben hat!
In diesem Sinne versuche ich, dieses
kleine Weihnachtswunder des erstbesten Baumes für uns als Familie neu zu
erfassen und umzusetzen, mit dem Wissen, dass es nicht auf mich ankommt, auch
nicht auf den erstbesten Baum, sondern allein auf das Kind in der Krippe!
Ich wünsche Euch allen von Herzen, dass
Ihr dieses Weihnachtswunder auch immer wieder erfassen könnt! Ich wünsche Euch
ein wunderbares, herrliches und besinnliches Weihnachtsfest! Ich wünsche Euch,
dass auch Ihr erlebt, wie unser Heiland Jesus Christus den ersten, besten und
einzigen Platz in Euren Herzen einnimmt!
Seid gesegnet mit dem erstbesten
Segensgruß aus dem Johannesevangelium 1,1-5:
"Im Anfang war das Wort, und das
Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei
Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts
gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das
Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die
Finsternis hat's nicht ergriffen."
Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy