Weihnachten

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Zwischen den Jahren ...

Helene Souza  / pixelio.de


Ihr Lieben, kennt Ihr diesen Ausdruck: 'Zwischen den Jahren'?

Also ich kenne ihn, wusste aber nie so recht, was ich damit anfangen soll. Was bedeutet denn bitte schön zwischen den Jahren? Meine früher kindlichen Gedanken dazu waren, dass man den Moment meint, zwischen dem Altjahresabend 23.59 Uhr und dem Neujahrsmorgen 0 Uhr. Eben, gar kein wirklicher Moment, nur eine Sekunde.

Jetzt sitze ich hier, 'zwischen den Jahren' und überbrücke ein bisschen Zeit an diesem Altjahresabendtag. Mein Bester ist noch mal mit dem Jüngsten zum Einkaufen gefahren, da dieser sein an Weihnachten erhaltenes Geld direkt wieder in die Wirtschaft einbringen möchte.

Zwei meiner Großen sind zum Einkaufen gefahren, da sie eine eigene Silvesterfeier veranstalten und noch diverse Utensilien benötigen. Mein Zweiter richtet ein neues Spielgerät ein und mein Vierter hat sich auf sein Zimmer verkrümelt.

Was, frage ich Euch, sollte ich also in diesem ruhigen Moment anstellen? Das abendlich geplante Fondue vorzubereiten, dazu ist es einfach noch zu früh. Aufgeräumt ist weitestgehend noch von Weihnachten her. Zu erledigen gibt es heute ansonsten nix mehr. Also liegt es doch nahe, dass ich meine Zeit nutze, um mal wieder ein wenig zu schreiben - komm ja sonst nicht dazu.

Und wie ich so meine Gedanken schweifen lasse, fällt mir ebendieser Ausdruck wieder ein: Zwischen den Jahren ... und nach wie vor ergibt er keinen Sinn für mich.

Jahaaa, aber heutzutage gibt es ja so schlaue Suchmaschinen und deswegen habe ich einfach mal ein bisschen herumgestöbert in den tiefen Weiten des Internets und fand tatsächlich eine zwar typisch menschliche, aber auch nachvollziehbare Erklärung für diesen Ausspruch.


Und zwar hängt es damit zusammen, dass Papst Gregor XIII um 1500 herum den bis dahin 1500 Jahre lang gültigen Julianischen Kalender mit dem Gregorianischen ersetzte. Die beiden Kalender waren nicht synchron, was bedeutete, dass es unterschiedliche 'Neujahrstage' gab. Da die Protestanten sich immer noch an den Julianischen hielten und Katholiken den Gregorianischen angenommen hatten, gab es zwischen den beiden 'Neujahrstagen' eben die Tage 'Zwischen den Jahren'. *1



JMG  / pixelio.de


Fand ich interessant und hat mir zumindest diesen Ausdruck erklärt. Einher gingen mit diesem 'zwischen den Jahren' allerdings auch wieder einige Bräuche und abergläubische Verhaltensweisen, die immer mit der entsprechenden Furcht vor Strafe bei Missachtung einhergingen. Darauf will ich aber jetzt gar nicht weiter eingehen.

Letztendlich hat 'zwischen den Jahren' aber auch bedeutet, ein wenig ruhig zu halten. Unter anderem nicht zu waschen, nähen, staubzuwischen etc. Die abergläubischen Hintergründe sind natürlich idiotisch, aber grundsätzlich finde ich den Gedanken, eine Zeitlang einfach mal alle Fünfe gerade sein zu lassen - so haushaltstechnisch gesehen - richtig gut.

Ein weiterer Brauch war, dass man Freunde und Verwandte besucht hat in dieser Zeit. Ein Brauch, der ja bis heute für die Weihnachtszeit Gültigkeit hat. Obwohl das wohl eher mit der Ferien- und damit verbundenen freien Zeit, denn mit Brauchtum zu tun hat.


Zwischen den Jahren halten wir also still, genießen die freie Zeit und die Gemeinschaft als Familie. Das heißt, dass wir z. B. heute früh - eher Mittag - alle miteinander gefrühstückt haben. Ist mittlerweile doch seltener der Fall, dass wir zu siebt am Tisch sitzen.







Heute war wieder mal so ein Moment und spätestens nach 15 Minuten fängt es an, ein wenig mühsam zu werden. Die Jungs streben nach erfolgter Nahrungsaufnahme nämlich immer sehr schnell danach, den Tisch wieder zu verlassen, weil sie DRINGEND Zähneputzen müssen. Die Gesundheitspflege stellten wir aber heute mal hintenan und baten sie, noch am Tisch zu bleiben. Und was soll ich sagen, wir hatten noch eine richtig schöne Zeit mit unseren Jungs.


Unter anderem haben wir diskutiert über Gravitation und Rotation der Erde und dies hätte sicher noch zu unterschiedlichen Luftdruckgebieten und Detonationswellen führen können. Gell, da staunt Ihr! Was wir für wissenschaftliche und tiefgründige Gespräche führen. Wir kamen einfach darauf, weil sich unserem Vierten die Frage stellte, warum die Stängel an den Feuerwerksraketen einem nicht direkt auf den Kopf fallen, wenn sie explodiert sind.



Birgit Winter  / pixelio.de



Unser Vierter war der Meinung, die Stängel würden einfach ein Weilchen 'oben' bleiben, also irgendwann herunterkommen, wenn man den Schauplatz des Geschehens verlassen hätte. Mein Bester meinte, dies unterstützend, sicherlich würden die Stängelchen am Rande der Stratosphäre ein kleines Stelldichein genießen, bis die Erdanziehungskraft sie wieder herunterzöge.

Mein Beitrag bestand darin, dass zwischen dem Moment des Abfeuerns und des wieder Herunterfallens sich die Erde einfach weitergedreht hätte und der Stängel deshalb an einem anderen Ort herunterkäme.

Was unseren Ältesten auf den Plan brachte, der uns erklärte, dass die Atmosphäre sich mitdrehen würde, dies also auf keinen Fall so hinhauen könne. Weshalb wir von Feuerwerksstängeln abdrifteten zu Fragen, warum und ob sich die Erdrotation auch auf die Fluglänge von Fernflügen auswirken würde und so weiter und so fort.

Alles in allem hatten wir viel Spaß miteinander, vor allem als die beiden Jüngsten sich vorstellten, wie 'lustig' es wäre, wenn die Erde sich schneller drehen würde und beide die Arme in die Höhe streckten, mit den Köpfen wackelten und "Aaaaachterbaaaaahn!" schrien.





Ich liebe solche Momente, wenn ich meine Mannen um mich geschart habe und wir einfach gemütlich Zeit miteinander verbringen. Wenn ich sie mir der Reihe nach ansehe und immer wieder staune, wie groß sie schon geworden sind. Irgendwie waren sie doch gerade noch so klein. Jetzt sind die beiden Großen schon 'erwachsen' und der Dritte folgt auf dem Fuße.

Mir wird dann immer sehr schnell klar, dass es nicht mehr lange so bleiben wird. Und das ist ja auch richtig so und trotzdem graut mir vor dem Moment. Ich bin ein Familienmensch und meine Berufung ist seit über 20 Jahren 'Muttersein'. Was macht mich aus, wenn diese Berufung in den Hintergrund tritt? Eine Frage, der ich mich noch nicht wirklich stellen will.

Aber etwas anderes hat mich auch noch beschäftigt, eine Frage, die mein Zweiter völlig unbedarft stellte: "Warum haben eigentlich so viele Frauen etwas dagegen, dass ihre Ehemänner den Kontakt zu ihren Familien noch halten?"

Eine berechtigte Frage. Allein ... was hat ihn heute zu dieser Frage veranlasst? Ich weiß es nicht, aber mir ist bewusstgeworden, dass wir als sogenannte 'Herkunftsfamilie' großen Einfluss mit darauf haben, wie unsere Söhne sich später einmal uns und auch ihren Schwiegerfamilien gegenüber verhalten werden.

Ich komme aus einem familiären Hintergrund, den man gut und gerne als 'laut, lebhaft, quirlig, vereinnahmend, zusammenhaltend etc.' benennen könnte. Als wir darüber sprachen, meinte mein Dritter, es wäre mit meiner Familie wohl ähnlich wie in dem Film 'My big fat greek wedding'. Ich musste total lachen, aber er hat recht, finde ich.




Konstantinos Dafalias  / pixelio.de


Wer den Film kennt, weiß, was ich meine. Wer nicht, dem sei so viel gesagt: Es geht um einen aus einer typisch amerikanischen Familie stammenden Mann, der in eine typisch griechische Familie einheiraten will. Seeeehr lustiger Film, vor allem, wenn man Griechenland so sehr mag, wie wir. *2

Die Eltern des jungen Mannes waren völlig erschlagen und anfänglich auch total überfordert von der neuen Familie. Und ganz genauso ist es auch meinen Schwiegereltern gegangen, anfänglich. Mittlerweile haben sie die wuselige Lebhaftigkeit meiner Familie zu schätzen und lieben gelernt.

Aber mir wurde bewusst, dass ich es mir wünschen würde, unsere Jungs würden ein solches Familienverhalten auch lieben und schätzen lernen. Momentan ist es für sie 'Normalzustand' und somit ist ihnen vielleicht nicht ganz klar, dass es eben nicht für jeden 'Normalzustand' ist. Wobei ihnen jetzt auch noch nicht bewusst sein dürfte, wie sehr sie sich als Brüder nahestehen. Das werden sie wohl - wie ich selbst auch - erst später einmal erkennen.

Oh, was habe ich mich mit meinen Geschwistern gezofft und gestritten. Wie oft mir nicht gewünscht, Einzelkind zu sein. Und jetzt? Ich liebe meine Geschwister, jeden Bruder, jede Schwester so sehr und ich bin von ganzem Herzen dankbar für meine Eltern, die uns als Familie so geeint haben, dass wir als Geschwister ein noch immer herzliches und liebevolles Miteinander haben. Das ist in der heutigen Zeit wirklich nicht selbstverständlich.

Und das wünsche ich mir auch für meine Söhne. Dass sie später einmal erkennen, wie wichtig ihnen ihre Brüder sind und wie sehr sie füreinander da sein können. Und dass sie auch keine Scheu und Probleme haben, mit uns als Eltern in Kontakt zu bleiben. Familienzusammenkünfte so zu lieben, wie mein Mann und ich es lieben mit meiner Familie.

Beim darüber nachdenken, wie ich als Mutter das bewerkstelligen kann, fühlte ich mich zuerst einmal ratlos. Was kann ich tun, um dies möglich zu machen? Dabei ist mir ein Gedanke gekommen, den ich zuerst mal nicht wirklich gut fand.

Ich muss sie loslassen und freisetzen!

Whäää, das ist doch das Gegenteil von dem, was ich mir vorstelle? Oder?

Ja, mag zuerst mal wirklich so klingen und auch sein. Aber letztendlich setze ich sie damit auch frei, wieder zurückzukommen. Ich setze sie frei, eine freie eigene Entscheidung zu treffen, damit sie von sich aus die Gemeinschaft mit mir und meinem Besten und ihren Brüdern suchen.

Wenn ich sie unter Druck setze, Erwartungen habe, ihnen meine Vorstellung davon aufzwinge ... dann werde ich nur das Gegenteil bewirken, fürchte ich. Und wenn dies dann vielleicht noch gegen den Willen eventueller Schwiegertöchter geschehen würde, wäre das schon mal ein absolutes No-Go. Das Ergebnis wäre wohl eher, dass verkniffen dreinblickende Söhne und Schwiegertöchter den erzwungenen Treffen beiwohnen und so schnell wie möglich wieder das Weite suchen würden.

Uuuuh ... will ich das? Ganz ehrlich? Nein! Und doch ist in mir da der kleine Gedanke, der mir sagt, ich wäre immerhin die Mutter und könnte doch wohl erwarten und verlangen, dass MEINE Söhne, zu mir kämen. Schließlich hätte ich sie doch unter Schmerzen etc. blabla ...

Wenn ich das so schreibe, wird mir bei meinem Geschreibsel selbst ganz schlecht. Hilfe, so eine Mutter oder Schwiegermutter will ich niemals werden.

Also doch der andere Weg? Der Weg des Loslassens? Des Freisetzens? Sie in Frieden und mit unserem Segen ziehen lassen, damit sie ihren Weg finden und gehen können? Und dann, wenn sie sich erinnern, wenn es sie nach uneingeschränkter Annahme, Liebe und einfach 'Heimkommen' sehnt, die Arme weit offen zu halten, sie willkommen zu heißen, ohne zu Klammern, sondern wiederum ziehen zu lassen?

Ich glaube, das ist eine Kunst und die größte Herausforderung, wenn man so leidenschaftlich Mutter ist wie ich. Aber ... ich habe einen Vorteil, ich kann mich inspirieren lassen.

Ich hatte mal einen Blog über Freiheit geschrieben, ist schon ein Weilchen her, aber der Gedanke dahinter ist noch immer derselbe.

Gott hat uns auch freigesetzt. Er hat uns sozusagen ziehen lassen, damit wir unseren eigenen Weg finden und erkennen, dass Er uns fehlt. Wie heißt auch ein Spruch? Erst wenn etwas/jemand nicht mehr da ist, erkennen wir, wie sehr es/er uns fehlt. In der Gemeinschaft, während der gemeinsamen Zeit erkennt man oft nicht, wie wertvoll und wichtig genau diese Gemeinschaft für einen ist.


Und deshalb - meine ganz persönliche, subjektive Meinung - hat Gott es aus Liebe zugelassen, dass wir uns von Ihm entfernen, damit wir aus Sehnsucht wieder zu Ihm zurückkommen, in Seine liebenden, weit offenstehenden Armen. Denn nur, wenn wir es selbst wollen, ist es unser eigener Wille und Entschluss bei Ihm zu sein.






Und da mein Geist durch den Heiligen Geist direkt mit meinem liebenden Vater, meinem Gott, verbunden ist, kann ich das, was Er kann, durch Ihn auch in meinem Leben umsetzen. Aus Liebe loslassen ... auch wenn mir der Gedanken momentan noch sehr schwer fällt und anfänglich erst einmal wehtut.

Das heißt auch, sie jetzt, wo sie erwachsen sind bzw. werden, ihre Entscheidungen zu respektieren und wertzuschätzen, auch wenn ich anders entscheiden würde. Ihnen den Halt zu geben, den sie noch brauchen, ohne sie einzuschränken oder zu bevormunden, sie dabei aber nicht blindlings ins Ungewisse rennen zu lassen.

Eine Gratwanderung und mit Sicherheit extrem schwer für mich. Aber ich bin davon überzeugt, dies wird die bessere 'Ernte' hervorbringen, als Druck und Erwartungshaltung.

Und bis es soweit ist, dass meine Jungs das 'Nest' verlassen, werde ich sie mit Liebe überschütten, sie auferbauen, ihnen Mut machen, sie unterstützen, annehmen, ihnen zur Seite stehen, sie unterstützen und Halt geben, aber auch Grenzen setzen, wegweisen, korrigieren, erziehen halt ... niemals willkürlich, immer in Liebe und gemeinsam mit meinem Besten.

Wir beide machen Fehler als Eltern, ganz bestimmt. Aber ich bete und hoffe, dass sie, wenn sie später an ihre Kindheit zurückdenken, das Positive im Vordergrund sehen und so wie ich heute, einfach dankbar für ihre Familie sind.

Soviel mal für heute!

Ich wünsche Euch Allen heute einen wunderbaren und schönen Altjahresabend, an dem Ihr mit Euren Lieben, Freunden, Verwandten und/oder Bekannten feiert und Euch daran erinnert, was dieses 2014 Euch an Gutem und weniger Gutem bereitet hat und wie Gott an jedem Tag mit Euch war und mit Euch hindurchgegangen ist, und Ihr Euch uneingeschränkt freuen könnt, auf ein neues, aufregendes und vor allem unter Seinem Segen stehendes 2015!

Seid gesegnet, Ihr Lieben, von dem einen liebenden, stärkenden, Mut machenden, auferbauenden und vor allem auch in Freiheit loslassenden Vater, der sich nichts sehnlicher wünscht und am Zaun stehend darauf wartet, dass wir in Seine liebenden Arme zurückkehren.

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy

Quellenangaben:

*1 - "http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Was-bedeutet-der-Begriff-Zwischen-den-Jahren-id32416872.html"


*2 - Film: "My Big Bat Greek Wedding - Hochzeit auf Griechisch" Warner Vision Germany 2002

Montag, 22. Dezember 2014

Januar, Februar, März, April ...

... die Jahresuhr steht niemals still!

So ist der Anfang eines bekannten Kinderliedes, das mir gerade durch den Kopf geht, weil ich es so passend finde. Wenn ich hier in meinem Blog schaue, fällt mir auf, dass meine Jahresuhr tatsächlich nicht stillgestanden hat, obwohl sie hier scheinbar stillsteht. Meinen letzten Beitrag habe ich vor einem Jahr geschrieben. Wo ist die Zeit nur hin?

Und was soll ich sagen, es geht schon wieder auf Weihnachten zu ... mit riesengroßen Schritten. Voller Stolz kann ich immerhin verkünden, dass ich dieses Jahr rechtzeitig VOR dem 1. Advent daran gedacht habe, unser Haus adventtauglich zu schmücken. Das ist doch schon was! Liegt vielleicht auch daran, dass die Kinder immer größer werden und es nicht mehr an mir hängenbleibt: "Jungs, habt Ihr Lust die Adventssachen rauszuholen und zu schmücken?" "Jaaaaaa!" Und ruckzuck war geschehen, was in den Jahren vorher nur mühsam und langsam von der Hand ging.

Ganz zu schweigen von dem wunderschönen Weihnachtsbaum, der dieses Jahr unsere gute Stube schmückt. Hat mir doch mein Bester eine unerwartete Freude gemacht! Am vorletzten Samstag, als ich einen nachmittäglichen Termin außer Haus hatte, verkündete er mir, wohl wissend, meinen - sagen wir mal - 'Unwillen' auf sich zu ziehen, nebenbei, dass er am Nachmittag vorhätte, unser Auto zu reparieren. Da diese Reparatur eher in die Rubrik 'wanna be' fällt und durchaus Zeit bis ins Neue Jahr hat, legte ich ihm mit 'liebevollen Worten' nahe, doch bitte zum 'nach heftigen Temperaturwechseln folgende mit luftelektrischen Entladungen verbundene komplexe metereologische Erscheinung' eher an die vielen, vielen 'to do's' zu gehen, die auf meiner vorweihnachtlichen Liste standen. Der Weihnachtsbaum selbst rangierte dabei ziemlich weit unten auf meiner Liste.

Was für eine Überraschung und Freude, als er dann in herrlich strahlendem Schmuck fix und fertig vor mir stand, als ich nach Hause kam. So schön! Solche Überraschungen liebe ich und mein Bester und meine beiden Jüngsten strahlten bis über beide Ohren über mein erstauntes Freudengeheul!






Jetzt leuchtete und schimmerte es also auch bei uns wieder in gold und grün und rot und - während mich das sonnig-warme Herbstwetter den Schnee vermissen lässt - sitze ich hier und überlege, was denn in diesem letzten Jahr so alles gewesen ist?

So ein kleiner Jahresrückblick sozusagen, ein Jahresrückblick, der die Welt nicht wirklich interessiert. *ggg* Der mir aber aufzeigt, wie sich meine Zeit hat füllen lassen.

Ganz unter dem Zeichen des Abiturs stand das Frühjahr bei unserem Ältesten. So im Rückblick erscheint das so lange her und die Aufregung und manchmal auch Sorgen so nichtig ... hat er es doch mit Bravour und besten Noten bestanden.







Direkt im Anschluss folgte dann die Mittlere Reife unseres Dritten. Dem es nicht ganz so locker-flockig zuflog wie unserem Zweiten im Jahr davor. Ich erinnere mich, dass ich mich beim Zweiten nach der wirklich supergut bestandenen Prüfung wie eine Schneekönigin gefreut hatte, mein 'taffer' Zweiter aber nur nur nonchalant eine Augenbraue hob, mit einer Schulter zuckte und meinte: "Das war doch nix! Musste kaum was tun!" Schon damals beschlich mich das leichte Gefühl, dem Kerle würde es ein bisserl zu leichtfallen.

Das erste Oberstufenjahr hat er dementsprechend legere angehen lassen und fand, er habe sich eine Auszeit nach dem 'Prüfungsstress' der Mittleren Reife verdient! Er konnte schon immer gut diskutieren und Argumente drehen und wenden wie er wollte. Letztendlich wird er seinen Weg schon gehen. Gerade im letzten Jahr sehen wir bei ihm einen Riesenschritt in Richtung Eigenverantwortung.

Dann kam also die Prüfung des Dritten auf uns zu. Oh ... und wie hat er es spannend gemacht. Nach vielem hin- und her- und rauf- und runterüberlegen entschied er plötzlich von selbst, er wolle auch nach der Mittleren Reife auf die Oberstufe, um sein Abitur zu machen. Da seine Noten aber mehr als zu wünschen übrigließen, stand dieser Wunsch in weiter Ferne, es fehlte ihm sogar der Notenschnitt, um überhaupt eine Chance auf die Oberstufe zu haben, von einem Platz ganz zu schweigen.

Dass er Potential hat, das war uns als Eltern schon immer klar, nur hatten wir bis dato schultechnisch so gar nichts davon zu sehen bekommen. Aber wenn unser Dritter etwas will, dann kann er ungeahnte Reserven freisetzen. Und er hat es tatsächlich geschafft, sich mit der Abschlussprüfung notenmäßig so zu verbessern, dass ihm der Übernahmeschnitt fürs Gymnasium gut gereicht hat.

Wow, das hat uns echt in Erstaunen versetzt, aber natürlich auch gefreut. Im Rückblick muss ich sagen, habe ich mir mal wieder viel zu viele Gedanken und Sorgen und Überlegungen gemacht. So manches Grübeln und Studieren hätte ich mir sparen können, wenn ich mich das eine oder andere Mal auf den Vers besonnen hätte in 1 Petrus 5,7 LUT: "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch." Aber Ihr Lieben, auch ich bin noch nicht fertig, ich lerne noch!

Und was soll ich sagen, auch das liegt schon wieder so lange zurück. Seit September ist er in der Eingangsstufe für das Abitur und lässt es nun seinerseits nach dem 'Prüfungsstress' - bei ihm wohl mehr als gerechtfertigt - etwas langsamer angehen, ohne insgesamt zu sehr abzusacken.






Mein Bester und ich haben uns im späten Frühjahr - nach dem elterlichen Prüfungsstress 🤓 - wieder eine kleine Auszeit genommen und sind eine Woche verreist. Nur wir zwei, alleine mit dem Flugzeug nach Griechenland. Das war schön! Trotz Flugangst und winzigem Köfferchen hatten wir eine herrliche Woche auf 'unserer' Urlaubsinsel Thassos. Wir hatten ein wunderbares, kleines, aber feines Hotel entdeckt. Gar nicht überlaufen, fast direkt am Meer, also Meerblick, und vor allem eine Rund-um-Betreuung durch die 'Gastgeberin', die ein Herz aus Gold hat und die Liebe einer Mutter auf ihre Gäste übertrug. So verwöhnt wurden wir schon lange nicht mehr, man kam sich vor wie ein liebevoll umsorgtes Kind. Einfach herrlich und so wohltuend! Da waren wir sicher nicht das letzte Mal!






Als wir zurückkamen, folgten unsere vier Sommer-Geburtstagskinder mit allem was so dazugehört. Ich bin wirklich dankbar, dass die herkömmlichen 'Kindergeburtstage' so langsam hinter uns liegen. Das ist wirklich etwas, bei dem ich mich nicht mit Ruhm bekleckert habe.

Die 'Nach-Abitur-Zeit' nutzte unser Großer unter anderem dazu, um mit einem neuseeländischen christlichen Musiker und einer aus aller Welt zusammengewürfelten Band, zwei Wochen lang einen missionarischen Einsatz in Italien durchzuführen. Das waren auch zwei spannende Wochen für ihn, in denen er viel erlebt und auch gelernt hat.







Fast im Anschluss daran begannen die Sommerferien und wir starteten ein zweites Mal mit unserem Giganto-Wohnmöbel auf Rädern über den Landweg auf große Reise nach Griechenland. Wieder nach Thassos, diesmal auf einen Campingplatz. Der Urlaub verdient eigentlich einen Blog für sich und passt jetzt hier, so kurz vor Weihnachten, gar nicht recht hin. Es war ein wunderschöner Urlaub, den wir vom ersten bis zum letzten Tag genossen haben. Soviel sei an dieser Stelle gesagt.











In unserer Gemeinde haben wir uns an verschiedenen Orten eingebracht, eingelebt, Raum eingenommen, uns einnehmen lassen ... und wir LIEBEN es. Für uns ist Gemeinde Familienleben, das gehört einfach dazu, hier haben wir unser Herz und unseren Hafen, an dem wir auftanken und zur Ruhe kommen können.

Und das ist es auch, was wir in unserem umtriebigen Leben auch dringend brauchen. Dieser Ort, an dem wir am schnellsten bereit sind, unsere inneren Ohren neu zu justieren auf die leise Stimme, die uns unablässig ruft, unser Herz immer wieder neu zu öffnen für die Liebe, die unaufhörlich fließt, Dinge loszulassen in Hände, die so viel größer und stärker sind als unsere, diese Gegenwart zu suchen, die unser Fundament ist. Unsere Gemeinde hilft uns so sehr, unseren Blick weg von uns selbst zu lenken auf IHN, Gott unseren Vater, Jesus unseren Retter, den Heiligen Geist unserem Beistand. Wenn wir uns in diesem unserem Heimathafen auffüllen lassen mit dem Wort Gottes, können wir diese überfließende Fülle auch weitergeben an die Menschen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, sei es unsere Familie, unsere Nachbarn, Arbeitskollegen, Mitschüler usw.

Denn mal ganz ehrlich, unsere Zeit ist schnelllebig, umtriebig, hetzend, hetzerisch, verstörend, Angst machend, unruhig, vereinnahmend, rotierend und und und ...

Welchen Menschen begegne ich in diesen Zeiten am liebsten? Menschen, in deren Gegenwart ich auferbaut werde, deren Frieden auch mich umhüllt, deren Liebe offen und ehrlich bei mir ankommt? Die in sich zu ruhen scheinen? Die einfach etwas ausstrahlen, was es mir besser gehen lässt?

Oder Menschen, deren Hektik sich auf mich überträgt, deren Sorgen und Ängste mich vereinnahmen und mit zu verschlingen drohen? Deren Haltlosigkeit auch mich ins Wanken bringen will?

Also, ich bin ehrlich, ich kenne Menschen beider Kategorien und ganz viele dazwischen. Aber ist es verwunderlich, dass es mich viel mehr zu den Menschen der ersten Kategorie hinzieht? Menschen, bei denen es mir nach einer Begegnung mit ihnen einfach bessergeht?

Und weil ich selbst so sehr profitiere von solchen Menschen, möchte ich auch selbst so ein Mensch sein. Das ist eine Entscheidung, die ich jeden Tag neu treffen kann. Heute will ich ein Mensch sein, der anderen Menschen guttut. Dass ich dieses 'Wohltun' nicht aus mir selbst produzieren kann, dessen bin ich mir bewusst. Ich muss eine höhere Kraftquelle anzapfen, den Heiligen Geist, der nur darauf wartet, durch mich zu fließen, aber Er benötigt mein Einverständnis dazu. Und deshalb treffe ich diese Entscheidung immer wieder neu! Und ich weiß aus Erfahrung, dass es dann letztendlich gar nicht mehr auf mich selbst ankommt, ich also nichts aus eigener Kraft stemmen muss:








Oder, um es mit einer anderen Übersetzung zu sagen: "Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen." (ELB) Genial, oder?


Und wisst Ihr, was das Erstaunliche ist? Je mehr ich mich dazu entscheide, mich darauf einlasse, Gott in und durch mich wirken zu lassen, um anderen wohlzutun, desto mehr Menschen begegnen mir, die mir wohltun. Ist das nicht genial? Eine Win-Win-Situation sozusagen ... oder mit anderen Worten, wenn ich säe, werde ich auch ernten.




Bernd Kasper  / pixelio.de


Hm, Ihr Lieben, ist wohl ein etwas anderer Jahresrückblick geworden. Aber ich habe nie einen Plan, wenn ich mich an den Computer setze und anfange zu schreiben, auch da lasse ich es einfach 'fließen'. Manchmal kommt dabei einfach etwas aus mir, meinem Alltag, manchmal - so hoffe ich doch sehr - auch etwas durch mich zu Euch.

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch von Herzen ein wunderbares und erfülltes Weihnachtsfest zu wünschen. Mit dem Blick auf das, was Weihnachten wirklich bedeutet. Die Freude und die Feier darüber, dass Jesus als Mensch zu uns auf die Erde kam. Dass Er unser Erlöser ist und wir durch Ihn in die Gegenwart unseres liebenden Vaters kommen können. Sein Heiliger Geist kann und will durch uns fließen und so wünsche ich mir, dass Ihr Menschen um Euch habt an Weihnachten, denen Ihr zum Segen werden könnt, denen Ihr wohltut, und Menschen, in deren Segensstrom Ihr zur Ruhe kommen könnt und die Euch wohltun.

So dass Ihr, wie ich auch am Ende dieses Jahres 2014 sagen könnt: Wir haben gefeiert, gelacht, geweint, sind hingefallen, wieder aufgestanden, haben getrauert, uns trösten lassen, haben Menschen verloren, Freunde gefunden, haben getanzt, sind zur Ruhe gekommen, haben gelebt, geliebt, gestritten, versöhnt, haben geschafft, geackert, ausgeruht, erholt, haben neue Wege beschritten, alte Wege hinter uns gelassen, waren niedergeschlagen, sind auferbaut worden, waren allein, haben Gemeinschaft erlebt ... all das und noch viel mehr hat zumindest mein Jahr 2014 ausgemacht, aber alles in allem - und das ist das Wichtigste - hat meine Hand immer fest in Seiner starken Hand geruht und Er hat mich hindurchgeführt. Und das erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit bei diesem "Rückblick".

Seid gesegnet Ihr Lieben, dir Ihr auch in der Hand unseres Schöpfers zur Ruhe kommen dürft!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy