Weihnachten

Mittwoch, 11. Januar 2017

Verständigungsschwierigkeiten

Wow, Weihnachten schon wieder vorbei, Neues Jahr gerade angefangen und schon hat man wieder das Gefühl, das alte Jahr liegt soooo ewig weit zurück. Schon ein wenig komisch ... finde ich. 🤪

Als ich so meine Posts und Entwürfe durchsah, musste ich wieder an eine kleine Begebenheit zurückdenken, die sich ereignet hatte, als unser Jüngster noch in der Grundschule war. Hihihiii ... das hört sich jetzt wirklich so an, als ob das schon so ewig her wäre, ist es in dem Fall aber nicht, weil er sich gerade im zweiten Schuljahr der weiterführenden Schulart befindet.

Aber als die "Geschichte" sich sich im letzten Grundschuljahr zutrug, musste ich so schmunzeln und dachte schon damals, das wäre mal ein Thema für einen Post.

Diejenigen unter Euch, die Kinder haben, kennen das: Man ist als Mutter ab dem Kindergarten sehr gefordert! Irgendwie ist man ständig am Kuchen backen, verkaufen, Fest mitgestalten oder Kinder bzw. Klassen bei Ausflügen begleiten. Wenn ich ehrlich bin ... diese Forderungen aus der Kindergarten- und Grundschul-Zeit vermisse ich so überhaupt nicht. Auch wenn sie immer wieder mal für Erheiterung sorgten.

So war ich also als Mutter mal wieder gefordert, weil mein Jüngster sich sehnlichst wünschte, dass ich auch mal mit ihm und seiner Klasse an einem Ausflug teilnehmen sollte. Ja, dazu zu sagen, fiel mir gar nicht leicht. Zu sehr hatte ich noch den vorherigen Ausflug unseres Vierten in Erinnerung:

Eine Fahrt mit dem Bus, dann eine "kleine" Wanderung durch den Wald bis zum Zielort, einem alten Bauernhof, auf dem bis vor einigen Jahren noch eine alte Frau lebte wie vor hundert Jahren, ohne Strom und fließendes Wasser. Heute ein Museum, kann man diesen Bauernhof eigentlich sehr angenehm mit dem Bus direkt erreichen. Aber der damalige Klassenlehrer fand es angebrachter, die damals vor Energie nur so strotzenden Viertklässer auszupowern, damit sie dann etwas ruhiger den Museumsrundgang hinter sich brächten. Dabei hatte er leider nicht die eine - nicht mehr ganz so junge und vor allem nicht gerade konditionsstarke - Mutter im Blick, die sich hechelnd durch den Wald quälte.

Gut, runterwärts ging es noch ganz flockig, wobei ich schon das eine oder andere Mal dachte, mich zu erinnern, der Bauernhof würde doch eher oben am Berg liegen und mir die Marschrichtung immer weiter nach unten in ein Tal doch langsam merkwürdig vorkam. Ob er einen anderen Bauernhof meinte??? Leider nein! Nach dem Überspringen eines kleinen Bachlaufes ging es dann zielstrebig und SEHR steil geradeaus nach oben! Und das nicht nur ein paar Meter, sondern gut und gern ... hm, ich schätze mal ... so ca. 100 Höhenmeter. Ich bildete das Schlusslicht und der Abstand zur Gruppe wurde immer größer, bis mir mein Vierter eifrig einen dicken Ast brachte, auf den ich mich fortan stützen konnte. Dann richtete ich meinen Blick nicht mehr auf den allzuweit entfernten Zielpunkt weit oberhalb von mir, sondern einfach nur noch nach unten auf den Weg und setzte keuchend einen Fuß vor den anderen: vier Schritte einatmen, acht Schritte ausatmen, vier Schritte einatmen, acht Schritte ausatmen ... und so weiter und so fort.

Als ich dann mit hochrotem Kopf, aufgelöster Frisur und kaum eines Wortes mächtig endlich oben angekommen war, musste ich den fragenden Blick so manchen Viertklässers stoisch über mich ergehen lassen und mich meinem Vesper widmen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Nach dieser "Erfahrung" mag so mancher verstehen, dass ich nicht mehr wirklich erpicht darauf war, einen weiteren Ausflug mitzumachen.

Aber naja, wie gesagt, mein Jüngster bettelte und bettelte und als ich mir den "Flyer" der Klassenlehrerin ansah, ließ ich mich breitschlagen, ging es darin doch weder um eine Wanderung, noch um irgendwelche weit abgelegenen Bauernhöfen, sondern einfach um den Besuch einer Konzertveranstaltung für Kinder in der ca. 60 km entfernten Universitätsstadt. Die Fahrt dahin war per Bahn geplant und die Konzerthalle in geringer Laufnähe zum Hauptbahnhof. Das hörte sich doch gut an. Also tat ich meinem Jüngsten den Gefallen und meldete mich als "freiwillige" Begleiterin des Ausfluges an, sehr zur Freude meines "Kleinen".

Der Ausflug war wirklich ganz nett, wenn man mal davon absieht, dass es selbst mit zwei Lehrern und zwei Begleit-Müttern eine Herausforderung bedeutet, zwei Grundschulklassen von Viertklässern zuerst in eine S-Bahn und dann in einen Regionalexpress umsteigen zu lassen und vor allem, nicht aus Versehen den einen oder anderen zu verlieren in dem Gewusel.

Die Lehrerin meines Sohnes bat mich gleich zu Beginn ... 😄 wieder einmal das Schlusslicht zu bilden und dabei bitte zwei der Jungen aus der Klasse im Auge zu behalten. Zuerst wunderte ich mich ein wenig, die beiden wirkten gar nicht auffällig oder gar lebendig oder schwer zu "händeln". Im Gegenteil, zwei recht brav aussehende Bürschlein. Doch recht bald merkte ich, warum die Lehrerin mich um Aufmerksamkeit gebeten hatte.

Die zwei Kerlchen waren sehr in ein Gespräch vertieft und wurden währenddem beim Laufen immer langsamer, blieben bisweilen sogar gerne einmal stehen, um sich gegenseitig Dinge mit beiden Händen gestikulierend besser erklären zu können.

Da mir klar war, dass unser Zeit-Kontingent ein wenig den Fahrplänen der Bahn unterlag, bat ich die beiden am Anfang immer mit meiner freundlichen "Freunde der Kinder Stimme", sie mögen sich doch ein klitzekleinwenig beeilen. Die andere Mutter, die am Anfang noch neben mir gelaufen war, hatte sich schnell abgeseilt und war den "schnelleren" Mädchen gefolgt, während ich mich darum bemühte, den Abstand zwischen meinen beiden Pappenheimern und der restlichen Gruppe nicht zu groß werden zu lassen. Irgendwann gab ich meine "Ansagen" auf und begann einfach, sie immer wieder zwischendurch mit beiden Händen vorwärts zu schieben, bis wir wieder aufgeschlossen hatten, was sie mit ambivalentem Gleichmut über sich ergehen ließen, ohne das eigene Tempo auch nur annähernd zu erhöhen.

Was war ich froh, als wir endlich das Umsteigen hinter uns hatten und uns auf der längeren ca. einstündigen Fahrt befanden. Warum mein Sohn mich bei dem Ausflug dabei haben wollte, erschließt sich mir immer noch nicht ganz. Denn sobald ich am Ende der Zweierreihen meine Aufstellung vorgenommen hatte, wart er in meiner Gegenwart nicht mehr gesehen. Er setzte sich auch im Zug zu seinen Freunden und kam nur hin und wieder einmal zu mir, da er sich innerhalb der ersten zwanzig Minuten fast völlig seines Vespers entledigt hatte und um meines bzw. um die Notration bat.

Diese Eigenständigkeit meines Jüngsten hatte aber den Vorteil, dass ich mich ein wenig zurücklehnen konnte, um die "Ruhe" im Zug zu genießen. Ich saß mit den beiden Kerlchen (die ich immer noch im Auge behalten und vor allem dafür zu sorgen hatte, dass sie auch mit ausstiegen und nicht einfach sitzenblieben) in einem Dreierabteil , die letzte Sitzgruppe direkt an der Tür des Großraumabteils. Das hatte den Vorteil, niemanden neben mir zu haben, gleichzeitig den Überblick über die Türe und weiterhin mich ganz auf das intensive Gespräch der beiden Jungs konzentrieren zu können. Was ich sehr erheiternd und eben für erinnerungswert hielt, weshalb ich hier diesen Post eigentlich dem Gespräch widmen möchte.

Die beiden waren so vertieft in ihre Unterhaltung, dass sie nicht mitbekamen, was um sie herum vor sich ging. Eigentlich ganz süß, der eine blond und blauäugig, der andere braunhaarig und mit den passenden dunklen Augen. Hm, ich werde den beiden mal "Namen" geben, damit ich nicht immer der "Eine" oder der "Andere" schreiben muss. Und nur zur Erklärung, die tatsächlichen Namen der beiden Jungs habe ich vergessen. Also, sagen wir mal, der blonde Junge heißt Max und der dunkelhaarige Moritz.


Dieter Schütz / pixelio.de 


Sehr schnell wurde mir beim "Belauschen" des Gespräches klar, dass Max der Tonangebende des Duos war. Er hatte immer eine schlaue Antwort und wirkte absolut von seiner Meinung überzeugt, was Moritz jeweils mit großen Kulleraugen widerspruchslos hinzunehmen schien. Eine ganze Weile diskutierten sie über ein Spiel, welches wohl mit einem Smartphone spielbar ist. Dummerweise war es wohl so, dass Moritz um einige Level weiter war, als Max. Was diesen dazu veranlasste, sehr ausgiebig und nachdrücklich zu erklären, woran dies liegen möge. Als Moritz ihm großmütig anbot, auf seinem Smartphone für Max zu spielen, um ihn über die fehlenden Level hinwegzuhelfen, nahm Max dies auf unnachahmliche Weise so an, dass man das Gefühl bekam, er täte Moritz damit einen Gefallen, indem er ihn ihm helfen ließe. Amüsant!

Das Gespräch plätscherte ununterbrochen weiter, bis unschwer zu erkennen war, dass sie beiden sich von besagtem Smartphone-Spiel weg zum wohl in absehbarer Zeit stattfindenden Kindergeburtstag von Max begeben hatten. Max erklärte Moritz, wen er alles eingeladen habe und was er sich zum Geburtstag wünschen würde. Da der Wunsch wohl die einzelnen Geschenkbeträge bei weitem übersteigen würde, kamen die beiden recht schnell auf die Idee, er könne sich ja, statt mehrerer kleiner Geschenke, mehrere Gutscheine eines bekannten Drogeriemarktes schenken lasse, welcher auch für seine umfangreiche Spielzeugabteilung bekannt war.

Moritz ließ sich von Max erklären, dass er sich einen bestimmten Bausatz aus vielen kleinen aufeinandersetzbaren Teilchen wünschte, der insgesamt 25,95 Euro kosten würde. Natürlich wollte er von Moritz auch wissen, ob er schon ein Geschenk für ihn habe, was dieser sehr zu Max' Erstaunen auch bejahte, wobei es sich aber sehr zu Max' Unmut eben nicht um jenen Bausatz handelte. Man sah förmlich die kleinen Rädchen in Max' Kopf rotieren, als er sich überlegte, welche Beträge er sich wünschen müsse, um mit den verbleibenden Kindergeburtstagsbesuchern auf die benötigten 25,95 Euro zu kommen.

Sein Blick ging ins Leere und er knabberte an seiner Unterlippe herum, während ihn Moritz nur treuherzig von der Seite anblickte und darauf wartete, was er sagen würde. Nach reiflicher Überlegung ging ein Aufleuchten über Max' Gesicht und er nickte eifrig, dann wendete er sich Moritz zu und erklärte ihm: "Ich wünsche mir drei 10'er-Gutscheine, dann kann ich mir das Paket auch kaufen! Aber du musst mir auch einen Gutschein schenken."

Moritz nickte zaghaft, wenngleich seinem Gesicht abzulesen war, dass es ihm schwer fiel, seinem Freund gedanklich zu folgen. Max strahlte aber weiter und meinte nur: "So passt es!" Was wiederum Moritz dazu veranlasste, seinerseits Kopfrechnungen anzustellen, scheinbar gefiel ihm die Vorstellung nicht, das von seiner Mutter bereits vorbereitete Geburtstagsgeschenk für Max durch einen Gutschein zu ersetzen. Auch ihm konnte man die anstrengende Kopfarbeit deutlich ansehen, bis auch er zu einer Lösung kam: "Aber wenn du 13'er-Gutscheine willst, brauch ich dir doch keinen Gutschein schenken!"

Max starrte seinen Freund vorwurfsvoll an, man konnte ihm deutlich ansehen, dass er Widerworte nicht gewohnt war. "Na doch, das Paket kostet doch 25,95 Euro!" Ich musste sehr an mich halten, nicht laut aufzulachen, da mir in der Zwischenzeit klar geworden war, dass Max außer Moritz wohl nur noch zwei weitere Kinder eingeladen hatte, weshalb Max natürlich auch von Moritz eben den dritten 10'er-Gutschein wollte, also insgesamt drei 10'er Gutscheine.

Moritz nickte Max eifrig zu: "Ja, das stimmt doch! Du willst 13'er-Gutscheine, das reicht genau!" Max sah seinen Freund ein wenig erstaunt an und zuckte dann mit den Schultern: "Ja, das hab ich doch gesagt, ich will drei 10'er-Gutscheine." Moritz strahlte seinen Freund an, der ihn verstanden zu haben schien. Und somit war die Diskussion der beiden - irgendwie dann doch einvernehmlich - beendet.

Ab da wendete sich das Gespräch dann wieder anderen Dingen und Spielen und Spielzeugen zu, bei denen ich schnell den Faden verlor und meinerseits einfach ein wenig meinen Gedanken nachhing und über das gehörte Missverständnis nachgrübelte, bis wir unsere kleine Herde wieder sammeln und aus dem Zug bugsieren mussten.

Auf der einen Seite fand ich das ganze einfach nur lustig, was für ein Missverständnis und doch waren beide bis zum Schluss der Meinung, einander verstanden zu haben. Da hätte ich beim Geburtstag von Max doch zu gerne Mäuschen gespielt.

Auf der anderen Seite ging mir durch den Kopf, wie oft ich wohl auch schon solche Missverständnisse erlebt hatte bzw. wie oft wir der Meinung sind, genau zu wissen, was unser "Gegenüber" gemeint haben will. Und wie oft dies Ärgeres, als Unmut bei einem Kindergeburtstag ausgelöst haben kann. Was mich unweigerlich zu der Frage brachte, wie kann ich solche Missverständnisse vermeiden?

Tja, tut mir leid, ich glaube, hier gibt es keine Patentlösung, man ist immer wieder neu gefordert, mit Situationen umzugehen. Und ich glaube, dass es viel öfter vorkommt, als wir denken, weil wir meiner Meinung nach, einfach viel zu oft mit "unseren persönlichen" Ohren hören. Damit meine ich, das, was wir verstehen (wollen), ist sehr oft geprägt von dem, was wir erwarten zu hören. Und manchmal entspricht es dem ja auch und dann sind alle glücklich und zufrieden.

Aber manchmal halt auch nicht und dann fängt es mit einem Mal an, dass eine vorher harmonische Situation plötzlich anfängt zu kippen und man in dem Moment gar nicht weiß, was eigentlich passiert ist. Also, ganz ehrlich, ich gebe zu, ich kenne solche Situationen und wie oft habe ich mir nicht schon gewünscht, ich hätte erst nochmal innegehalten und darüber nachgedacht, als sofort meinen Unmut loszuwerden.

Beispiel? Aber gerne doch ... eines der Dinge, die mich immer wieder mal beschäftigen, ist, dass unsere Jungs so schnell groß werden. Unsere gemeinsame Zeit mit ihnen wird sich verändern in den nächsten Jahren, sie werden aus dem heimischen Nest hinausstreben und ihren Weg gehen. Was ja auch gut und richtig ist. Aber manchmal überkommt mich dabei doch ein wehmütiges Gefühl, ich bin halt nach wie vor ganz und gar leidenschaftlich eine "Mommy". Wenn mich dann wieder mal so ein Gefühl beschleicht, gehe ich damit natürlich zu dem Menschen, der dieses Gefühl meiner Meinung nach am meisten nachempfinden können müsste, meinem Besten.

Das ganze kann dann so ablaufen, dass ich ihm versuche, nahezubringen, dass unsere Kinder bald nicht mehr mit uns unter einem Dach wohnen werden und ich mir wünschen würde, wir Eltern würden in unserem manchmal doch recht vollen und hektischen Alltag mehr Raum schaffen, um ganz gezielt mit ihnen Zeit zu verbringen. Das ist doch ein ganz und gar legitimer Wunsch für eine Mutter, oder nicht?

So weit so gut! Mein Bester bemüht sich also ganz ehrlich, meine Emotionen nachzuvollziehen - er kennt mich ja nun auch schon ein Weilchen - nickt mit mehrfachen "Hmms" und "Jaas" dazu und gibt mir doch klar damit zu verstehen, dass er wüsste, was ich meine und einer Meinung wäre mit mir.

Was mich glücklich und zufrieden macht und ich - selbstverständlich - erwarte, diese meine Wünsche und Hoffnungen baldmöglichst umgesetzt zu sehen, er hat mir ja schließlich zugestimmt.

Und bald darauf, kann es dann vorkommen, dass ich von irgendeiner Arbeit im Haushalt, irgendeinem Meeting, irgendeinem Dienst komme und mich darauf freue, endlich mal wieder Zeit mit meinem Besten und unseren Kindern zu verbringen, in der wir z. B. zusammen sitzen, reden, austauschen, Brett- und/oder Gemeinschaftsspiele spielen etc. und finde meinen Besten justament mit den beiden Jüngsten vor, wie sie im Wohnzimmer zusammen vor einer Spielekonsole sitzen und voller Begeisterung ein Spiel zusammen spielen, bei dem man z. B. versucht, virtuell mit einem Auto (!!!) Fußball zu spielen. Und dabei bekringeln sie sich vor Lachen und machen sich fast in die Hosen vor Spaß und lautstarkem Gelächter.

Das ist er dann, der Moment, in dem ich eine Entscheidung treffen muss!

Lasse ich meinen Unmut raus und alle schauen betröppelt aus der Wäsche oder freue ich mich einfach über den Spaß, den sie miteinander haben und an den sich die Jungs mit Sicherheit auch immer gerne zurückerinnern werden?

In solchen Momenten wird mir dann klar, dass ich mal wieder genau "gewusst" habe, was mein Bester zu mir gesagt hatte und es damit völlig missverstanden habe. Natürlich sprachen wir über das "Gleiche"! Nämlich darüber, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen. Ich verstand darunter nur drei 10 Euro Gutscheine und er redete von 13 Euro Gutscheinen.

Es gab schon Zeiten, ich gestehe, in denen ich ihm dann so ein "Missverständnis" um die Ohren schlug und ihn dann auch noch dafür verantwortlich machte. Peinlich, aber leider zu oft wahr. In der Zwischenzeit habe ich gelernt - hoffe ich doch zumindest - immer erstmal innezuhalten und zu überlegen, was eigentlich passiert war bzw. was ich gesagt und er verstanden hatte.

Beziehungsweise, wenn ich dann noch sehe, das Ergebnis entspricht eigentlich auch dem, was ich mir gewünscht habe, nämlich, dass mein Bester als Vater richtig gute und lustige Zeit mit seinen Söhnen verbringt ... dann fällt es mir auch leichter, es einfach so stehen zu lassen.

Aber natürlich fällt mir das nicht in jeder Situation so leicht und wie dankbar bin ich, dass ich dann auf den reichen Erfahrungsschatz unserer Pastoren zurückgreifen und mich erinnern kann, was sie zu solchen "Momenten" zu sagen haben.

Unsere Pastoren hielten schon mehr als eine Predigt über Kommunikation, weil es wohl doch ein sehr wichtiges und immer wiederkehrendes Thema ist! Und in einer davon gaben sie einen guten Tipp, den ich Euch gerne weitergeben möchte. Nicht falsch verstehen, sie gaben uns schon gaaaaanz viele gute Tipps, ich greife jetzt nur einen heraus, weil ich damit etwas verdeutlichen möchte zu dem Thema des Posts.

Wenn es um "kritische" Themen geht, machten sie den Vorschlag, einen Stift bereit zu halten, kann auch ein Stöckchen, eine Fahne oder sonst was sein. Und dieser Stift wird abwechselnd zur Hand genommen. Das heißt, es redet immer nur derjenige, der den Stift hält und der andere hört zu. Danach wird der Stift gewechselt und jetzt kommt das Wichtige ... der andere fragt nach: Habe ich richtig verstanden, dass Du das und das gesagt und damit gemeint hast? Das kann dann eine Weile hin und her gehen, bis man sich wirklich verstanden hat. Und wenn man das Ganze noch an einem öffentlichen Ort, z. B. bei einem Restaurantbesuch, vornimmt, vermindert es auch die Gefahr, aus dem Ruder zu laufen ... meistens jedenfalls. 🤭

Ich glaube, Ihr versteht schon, was ich bzw. unsere Pastoren damit sagen wollen, oder? Es ist so wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind, dass unser Gegenüber nicht automatisch verstehen kann, was wir eigentlich sagen wollen. Und oft fühlt man sich angegriffen, nicht ernstgenommen, nicht mehr geliebt, wenn Missverständnisse entstehen, dabei ist es aber doch so menschlich und normal. Denn kein Mensch kann uns so verstehen und ins Herz sehen wie Gott es kann und doch erwarten wir es immer wieder von ihnen.

Wenn ich dann diesen wirklich guten Ratschlag berücksichtige und bereit bin, erst einmal zuzuhören und dann aufzuzeigen, was ich verstanden habe ... dann kann gute Kommunikation beginnen.

So viel also mal für heute! Ich wünsche Euch noch einen super guten Start in das neue Jahr und viele, viele wundervolle Momente voller guter Kommunikation, Gemeinschaft, Lachen, Liebe und Freude aneinander.

Seid gesegnet mit dem Segen des Einen und Einzigen, der uns immer und ganz und gar richtig versteht, weil Er in unser Herz sieht!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure Mommy